Wechselnde Pfade…

… Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht.

Ich wusste nicht, von wem dieser Spruch stammt, als ich ihn gelesen habe. Inzwischen habe ich im Internet recherchiert: Er soll ein Segensspruch sein, der ursprünglich in einem Haus im Baltikum stand. Auch ein Lied. Ein Trauerspruch. Ein Eduard Mörike zugeschriebenes Zitat.

Es ist nicht so wichtig. Gelesen habe ich ihn auf „meinem“ Pilgerweg im Lötschental, ein Weg, der vom Dorf zu einer Kapelle führt. Über 15 Jahre ist es her, dass ich ihn zum ersten Mal gegangen bin, er hatte für mich gleich etwas Mystisches, Tragendes, Leichtes. Ich nannte ihn für mich „Pilgerweg“ und ich bin ihn seither viele, viele Male gewandert.
Zuletzt vor einer Woche. Und zum ersten Mal standen am Wegrand Sprüche, unter anderen auch der hier zitierte. Und ich entdeckte auch, dass der Weg „offiziell“ als Pilgerweg bezeichnet wird.

Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht. Ich las den Spruch und er war gleich in mir drinnen, wiederholte sich unaufhörlich wie ein Mantra, sanft und leise, bis ich zur Kapelle gelangte.

Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Was einem so zufällt…

Eine chinesische Taogeschichte

In einem Dorf lebte ein Bauer, der ein Pferd besass und deshalb von den armen Leuten als wohlhabend angesehen wurde.
Eines Tages lief das Pferd davon. Wegen dieses Schicksalsschlags wurde der Bauer von allen bemitleidet. Er selbst meinte nur: „Mal sehen…“
Nach einer Woche kehrte das Pferd zurück, gefolgt von einigen Wildpferden. So besass der Bauer jetzt mehrere Tiere und die Dorfbewohner beglückwünschten ihn.
Wiederum meinte er selbst nur: „Mal sehen…“
Als sein Sohn versuchte, eines der Wildpferde zu reiten, warf es ihn ab und er brach sich das Bein. Auch diesmal beklagten die Menschen im Dorf das böse Schicksal, doch der Bauer meinte nur: „Mal sehen…“
Am nächsten Tag kamen Offiziere ins Dorf und rekrutierten alle jungen Männer für die Armee – nur den Sohn des Bauern nicht, denn er war ja verletzt.
Abermals freuten sich die Leute für den Bauern, weil sein Sohn nicht in den Krieg ziehen musste. Und auch jetzt meinte der Bauer nur: „Mal sehen…“

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Finsternis

Gestern erzählte mir eine Bekannte mit einem autistischen Kind von einem Vortrag zum Thema Autismus, den sie besucht hatte. Neben einigen ermunternden Informationen erfuhr sie auch, dass nur jedes zweite autistische Kind den Einstieg ins Berufsleben schafft. Das bedrückte sie sehr, steht ihr Junge mit seinen 15 Jahren doch genau an dieser Schwelle. Sie sagte: „Manchmal sehe ich überhaupt keine Zukunft, es macht mir Angst. Vor mir ist alles nur dunkel…“

Das haben wir alle schon einmal erlebt: eine Finsternis rund um uns, wo wir auch hinschauen, wir sehen keinen Ausweg aus einer schwierigen Lage, alles erscheint düster, nirgendwo ein Licht…

Doch was ist denn diese Dunkelheit, in der wir uns befinden? Nein, kein schwarzes Loch, kein Tunnel ohne Ende!
Wir wandern immer auf das Licht zu – und befinden uns nur gerade im Schatten, der von etwas Grossartigem und Wunderbarem geworfen wird, das vor uns auf unserem Weg liegt und auf uns wartet.

Verzagen wir deshalb nicht, gehen wir mutig weiter, auch wenn wir den Weg nicht richtig sehen, vertrauen wir darauf, dass wir geführt werden.
Und die Kraft, die momentane Dunkelheit zu ertragen und zu überstehen, wird uns ebenfalls gegeben. Wie es im Koran so schön heisst: Gott auferlegt keiner Seele mehr, als sie zu tragen vermag.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Zitate von Sai Baba

Der indische Mystiker Satya Sai Baba, in Indien und auch bei uns sehr bekannt, ist am 24. April 2011 im Alter von 85 Jahren gestorben. Zu seinem Gedenken will ich heute einige seiner schönen und tiefen Aussagen zitieren.

Die Kerzen müssen im Innern des Menschen angezündet werden. Das ist wichtiger, als dies im Tempel zu tun.

Meerwasser ist salzig, wenn es direkt aus dem Meer genommen wird, und es kann mit Bücherweisheit verglichen werden. Flusswasser hat einen anderen Geschmack – es ist süss. Dieses Wasser kann man mit „Weisheit, durch Erfahrung erworben“ vergleichen. Die Weisheit, die durch Erfahrung euer eigen wird, ist höher zu bewerten als Bücherweisheit. Ihr könnt das Wissen, das ihr euch aus heiligen Büchern angeeignet habt, im täglichen Leben in die Praxis umsetzen und es dadurch in Weisheit verwandeln.

Ein Mann borgte sich Geld von einem anderen und versprach, es am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang zurückzugeben. Der andere Mann sagte: „Aber weisst du denn, ob die Sonne morgen auch wirklich aufgehen wird?“ Darauf erwiderte der Schuldner: „Kannst du denn sicher sein, dass ich morgen noch leben werde, um das Geld zurückzuzahlen, oder ob du noch leben wirst, um es in Empfang zu nehmen?“ Alles im Leben ist ungewiss.

Wenn ihr einem Menschen aus Liebe dient, könnt ihr jederzeit damit aufhören; aber wenn ihr Lohn dafür annehmt, seid ihr dazu verpflichtet, ob ihr wollt oder nicht. Gebt den Wunsch nach Entlohnung auf, dann seid ihr frei; wenn ihr sie annehmt, seid ihr gebunden. Das ist das Geheimnis selbstloser Pflichterfüllung.

Fühlen wir nicht Frieden, wenn ein Gedanke verebbt und kein anderer aufkommt? Ihr müsst diesen Augenblick suchen, eins mit ihm werden, darin zur Ruhe kommen; dort ist ununterbrochener Frieden. Gedanken entstehen und vergehen wie Kräuselwellen auf dem Wasser. Vergesst die Wellen, seht das Wasser.

Brütet niemals über die Vergangenheit. Wenn Kummer euch überkommt, erinnert euch nicht an ähnliche Vorkommnisse in der Vergangenheit, die euren Gram noch vergrössern. Erinnert euch statt dessen lieber an Augenblicke, in denen ihr glücklich wart. Gewinnt Trost und Kraft von solchen Erinnerungen und schwingt euch hoch über die wogenden Wellen des Leides.

Aus: Der Weg nach Innen (Herausgegeben von der Sathya Sai Vereinigung, 1993)

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Leiden oder Auferstehung?

Einige Gedanken zum bevorstehenden Osterfest

Zuerst die Kreuzigung und der Tod, danach die Auferstehung und das Leben – an beide will das christliche Osterfest erinnern. Auch in anderen, älteren Kulten findet sich dieses Schema des Leidens und der Überwindung des Leidens.
Sogar die Natur zeigt uns in dieser Jahreszeit deutlich, wie aus dem scheinbaren toten Holz neue Knospen erwachen und aufblühen, wie aus der brachen Erde junge, zarte Pflanzen spriessen.

Tatsächlich gehören beide zum Leben, das Leiden und die Auferstehung aus dem Leiden. Manchmal ist es allerdings nicht einfach, daran zu glauben, dass auch wieder bessere Zeiten kommen, wenn wir gerade in schweren stecken. Und doch… in jedem Leid ist auch Freude verborgen, wie ein krebskranker Freund von mir, der auf den Tod zuging, oft sagte.
Meistens erkennen wir es leider nicht. Beherzigen wir deshalb die weisen Worte von André Gide, die ich nicht zum ersten Mal zitiere:

Es entspricht einem Lebensgesetz: Wenn sich eine Tür vor uns schliesst, öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, dass man auf die geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.

Ich wünsche euch allen frohe Ostertage – lasst den Karfreitag schnell hinter euch und öffnet euch der Auferstehung, der Erneuerung, der Überwindung des Leidens.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Alles macht Sinn

Alles macht Sinn, das Leben kennt keine Verschwendung.

Dieser vielsagende Spruch hat einmal eine Teilnehmerin eines meiner Kurse zitiert. Gerade ist mir „zufälligerweise“ der Zettel, auf dem ich ihn mir seinerzeit notiert hatte, wieder in die Hände gefallen, während ich nachdachte, worüber ich heute auf dieser Website schreiben soll. Den Wink des Zufalls nehme ich gerne an!

Nichts geschieht „einfach so“, alles hat eine Bedeutung, einen Zweck, einen Sinn.
Wenn…
… ich mir eine Grippe hole und das Bett hüten muss – hat es einen Sinn;
… ich von einer schweren Krankheit vollständig genese – hat es einen Sinn;
… ich eine grosse Erbschaft mache – hat es einen Sinn;
… ich meinen Job verliere – hat es einen Sinn;
… mich der Chef lobt – hat es einen Sinn;
… mich der Chef zurechtweist – hat es einen Sinn;
… das Wetter umschlägt und ich meine Wochenendpläne nicht verwirklichen kann – hat es einen Sinn;
… das Wetter schön bleibt und ich meinen Wochenendausflug machen kann – hat es einen Sinn;
… mich unsterblich verliebe in den wundervollsten Mann der Welt – hat es einen Sinn;
… mein Partner mich verlässt – hat es einen Sinn;
… ich hungrig bin und nichts im Kühlschrank habe – hat es einen Sinn;
… ich hungrig bin und ein Freund unerwartet mit einer Pizza vorbeikommt – hat es einen Sinn;
… mir der Zug vor der Nase wegfährt – hat es einen Sinn;
… ich den Zug noch erwische, weil er verspätet ist – hat es einen Sinn;
… mein Telefon kaputt geht, obwohl ich einen wichtigen Anruf machen wollte – hat es einen Sinn;
… mein Telefon erst kaputt geht, nachdem ich noch einen wichtigen Anruf bekommen habe – hat es einen Sinn;
…………………………… alles hat eine Bedeutung, einen Zweck, einen Sinn. Das Leben kennt keine Verschwendung, es lässt keine Gelegenheit aus, uns etwas zu lehren, uns voranzutreiben, durch Freude und durch Schmerz, durch Herausforderungen und Leichtigkeit.

Wir sind es, die manchmal eine vom Leben gebotene Gelegenheit, verschwenden. Weil wir…
… sie als unbedeutend oder banal betrachten;
… unachtsam sind und sie deshalb nicht wahrnehmen;
… sie als „negativ“ bewerten und nicht das Gute darin sehen;
… sie als unangenehm, als Strafe, als Schicksalsschlag bewerten;
… sie als selbstverständlich annehmen, wie meistens bei den angenehmen Dingen, die wir erleben;
…………………………… weil wir vergessen, dass alles einen Sinn hat, und nicht darauf vertrauen, dass wir in jedem Augenblick genau das bekommen, was das Beste für uns ist.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Das Spiel des Lebens ist perfekt!

Kennt ihr das auch?
• Ihr habt eine Verabredung, auf die ihr euch sehr freut, doch sie wird dann abgesagt, und ihr seid enttäuscht oder traurig.
• Ihr habt eine Verabredung getroffen oder seid eine andere Verpflichtung eingegangen, doch später habt ihr keine Lust mehr, oder es wird euch zuviel, oder…

Mir passiert so etwas von Zeit zu Zeit, und gerade heute ist mir dabei wieder einmal bewusst geworden, wie perfekt und leicht es mit Urvertrauen läuft! Ich erzähle euch meine zwei letzten Erfahrungen.

Ich habe seit vielen Jahren einen regelmässigen Abend, einmal pro Monat, mit einer befreundeten Familie, die ich schätze und mit der ich gerne zusammen bin. Darauf freue ich mich jedesmal sehr.
Neulich stand ich am Morgen des Treffens auf und spürte – mit grossem Erstaunen –, dass ich überhaupt keine Lust hatte auf diesen Abend. Es gab keinen offensichtlichen Grund dafür, ich konnte es mir nicht erklären und, ich gebe es zu, ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, was denn plötzlich mit mir los sei.
Bald rief diese Freundin an und erklärte mir, der heutige Abend müsse ausfallen, sie seien alle stark erkältet, das Kind sogar mit Fieber im Bett.
Normalerweise hätte ich diese Absage bedauert, wäre etwas traurig darüber gewesen. An jenem Tag hat es mir hingegen überhaupt nichts ausgemacht, ich war eher erleichtert und froh darüber!
Ich bin davon überzeugt, dass meine unbegründete Unlust eine Schutzmassnahme meiner Seele war, um mir die Enttäuschung zu ersparen – als „allwissendes Wahrheitsorgan“ wusste sie natürlich vorher schon, dass der Abend nicht stattfinden würde.
Ähnliches habe ich bei Geplantem und bei Verabredungen schon oft erlebt, immer in gleicher Form: Wenn ich keine Lust mehr auf etwas habe oder mir etwas dazwischen kommt, dann wird es von anderer Seite abgesagt oder fällt aus irgendwelchen Gründen, die nicht in meiner Macht liegen, ins Wasser.
Es ist auch schon vorgekommen, dass ich etwas abgesagt habe – manchmal mit ein bisschen schlechtem Gewissen – und der andere hat mir sofort gesagt, dass er ebenfalls froh darüber sei oder der Termin ihm auch nicht mehr passe!

Bei meinem heutigen Erlebnis liegt der Fall etwas anders. Seit mehreren Wochen habe ich viel Arbeit, und auch die vergangenen Wochenenden waren recht intensiv, sodass ich mir eigentlich eines wünsche, an dem nichts läuft und ich ausspannen kann. Für das nächste verlängerte Wochenende habe ich allerdings schon vor Monaten liebe Freunde eingeladen, die ich nur zwei bis drei Mal pro Jahr sehe, und obwohl ich mich auf ihr Kommen sehr freue, spüre ich auch meine Müdigkeit und mein Bedürfnis nach etwas Ruhe. Doch diese Verabredung hätte ich nie abgesagt, zumal es immer schwierig ist, dass wir einen passenden Termin zusammen finden.
Nun, ihr ahnt es schon, meinen Freunden ist etwas dazwischen gekommen und sie haben heute unser Treffen verschoben. Was für mich perfekt stimmt!

Mit tiefer Dankbarkeit erkenne ich einmal mehr, wie sich alles zusammenfügt, wenn wir das Leben fliessen lassen, wenn wir annehmen, was uns gegeben wird, und nicht immer selber alles steuern und im Griff haben wollen. Einfach darauf vertrauen, dass es so kommt, wie es gut und richtig ist.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Nie aufgeben, ohne es wenigstens versucht zu haben!

Eine Sufi-Geschichte von Rumi

In einem Wald wohnte ein wilder Löwe; alle anderen Tiere lebten in ständiger Furcht vor ihm. Eines Tages versammelten sie sich, um einen Ausweg zu finden, und schliesslich einigten sie sich auf eine Lösung.
Eine Gesandtschaft suchte den Löwen auf und sagte ihm: „Jeden Tag frisst du einen von uns; deshalb sind wir alle stets ängstlich und können unserer Futtersuche nicht in Ruhe nachgehen. Oh König der Tiere, wir schlagen dir vor, dass du von nun an auf deinem Thron bleibst, und jeden Tag wird einer von uns zu dir kommen, damit du ihn fressen kannst. So haben wir unsere Ruhe und du brauchst dich nicht mehr abzumühen.“
Das gefiel dem Löwen und er willigte ein. Von da an wurde jeden Morgen ein Tier ausgelost, das sich zum Löwen begeben und sich von ihm fressen lassen musste.
Als das Los auf den Hasen fiel, wollte sich dieser nicht damit abfinden. „Es muss einen anderen Weg ge­ben“, meinte er. Doch die übrigen Tiere drängten ihn, denn sie fürchteten, den Löwen zu verärgern. Nur mit viel Mühe gelang es ihnen, den Hasen zum Gehen zu bewegen.
Als er beim Löwen eintraf, war es schon Nachmittag und der König der Tiere war sehr hungrig und brüllte fürchterlich: „Warum kommst du so spät?“
Mit gespielter Unterwürfigkeit antwortete der Hase: „Mein Herr, es ist nicht meine Schuld. Ich habe mich frühmorgens auf den Weg zu dir gemacht, aber plötzlich stand ein anderer Löwe vor mir und wollte mich fressen. Ich musste davonrennen und manchen Umweg einschlagen, um ihm zu entkommen.“
Wutentbrannt schrie der Löwe: „In diesem Wald gibt es nur einen König und das bin ich!“ Mit unschuldiger Miene pries der Hase den anderen Löwen: „Er ist gross und stark, hat eine beeindruckende Mähne und seine Stimme ist wie der Donner!“
In seiner Ehre verletzt, forderte der Löwe den Hasen auf, ihm den Rivalen zu zeigen. Der Kleine hoppelte los, der König hinterher, bis zum Rand eines Brunnens. „Da un­ten wohnt er“, sagte der Hase, „sieh wie mächtig er ist…“
Zornig blickte der Löwe in den Brunnen und fauchte sein Spiegelbild an, das ebenso fauchte und sich kein bisschen beeindruckt zeigte. Mit einem wilden Schrei stürzte sich der Löwe in den Brunnen und ertrank.
Der Hase kehrte unversehrt zu den anderen Tieren zu­rück und erzählte ihnen, wie er den Löwen überlistet hatte, anstatt sich mit seinem Schicksal abzufinden.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Sein Urvertrauen „vergessen“?

Kennt ihr das auch? Da ist man recht gefestigt in seinem Urvertrauen und Gleichmut, so schnell kann einen nichts erschüttern – bis dann eine „emotionale Ausnahmesituation“ eintritt und man alles vergisst. Vor nicht allzu langer Zeit mir passiert, zum ersten Mal seit Jahren. Und es hat immerhin ganze vier Tage gedauert, bis ich mich selbst wieder gefunden habe.

• Ich habe vergessen, dass alles, was geschieht einen Sinn hat.
• Ich habe vergessen mich zu fragen, was ich aus der Situation lernen soll.
• Ich habe vergessen, dass mir alles gegeben wird, was ich brauche.
• Ich habe vergessen, dass alles nur zu meinem Guten ist, langfristig gesehen.
• Ich habe vergessen, dass kein Unterschied besteht zwischen dem sogenannt Angenehmen und dem sogenannt Unangenehmen, zwischen Freude und Leid.
• Ich habe vergessen, die Situation dankbar anzunehmen.
• Ich habe vergessen, die Ergebnisse der Taten dem Göttlichen zu überlassen.
• Ich habe vergessen, um Einsicht und Gelassenheit zu beten.
• Ich habe vergessen, das Göttliche um Hilfe anzurufen.
• Ich habe vergessen, dass meine Zukunft voller Licht und Freude ist.
• Ich habe vergessen, dass sich vor mir alle Türen öffnen werden.

Ich habe alles vergessen, was mich sonst durch meinen Alltag und alle schwierigen Situationen trägt. Ja, das kann passieren. Und ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie man es vermeiden könnte. Wisst ihr es? Dann erzählt über eure Erfahrungen! Alle LeserInnen dieser Website, ich eingeschlossen, freuen sich darüber.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter

Urvertrauen im Herbst

Dieses wunderschöne Gedicht von Rilke brauche ich nicht weiter zu kommentieren:

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Artikel teilen auf:
Facebooktwitter