Das Leben hat immer recht

Diesen Satz habe ich gestern gehört. Am liebsten würde ich ihn mir gross an jede Wand meiner Wohnung malen, damit ich ihn ständig sehe. Wenn ich traurig bin, deprimiert, wütend, frustriert, entmutigt, sorgenvoll… wenn Sehnsüchte mich verzehren, Ängste mich quälen… wenn alles schief läuft… wenn ich nicht weiss, wie es weitergeht… aber auch wenn ich glücklich bin, hoffnungsvoll…
Ich will immer daran erinnert werden – denn so schnell vergessen wir es –, dass jeder Moment meines Lebens genau so ist, wie er sein soll, dass es immer gut ist, wie es gerade ist. Und dass es immer noch besser wird.

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Es grated nöd ales und es verheit nöd ales

Das Obst, vor allem meine Frühstücksäpfel, kaufe ich immer bei einem Obstbauern in meiner Nähe, der Kirsch-, Birn-, Apfel-, Zwetschgenplantagen und Rebberge besitzt und auch Beeren anpflanzt.

Als die Obstbäume bereits Knospen entwickelt hatten, dieses Jahr dank dem milden Winter und dem sonnigen Frühjahr rund zwei Wochen früher als sonst, gab es doch wieder einige frostige Nächte. Ich fragte die Bäuerin, ob das den Bäumen nun geschadet habe und sie dieses Jahr deshalb mit Ernteeinbussen rechne.
Sie antwortete mir, dass es jedes Jahr, einmal hier, einmal dort, Schäden gebe, sei es nun Frost, später Schnee, Hagel, zu viel oder zu wenig Regen…

Und sie fügte einen wunderbaren Satz hinzu, der nicht nur für Bauern, sondern für uns alle und alles im Leben gilt: „Es gratet nöd ales und es verheit nöd ales“ (Es gelingt nicht alles und es misslingt nicht alles).

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Vergessen

Man sagt, bei der Geburt würden wir „vergessen“, dass wir aus einer geistigen Welt kommen – und das Leiden im Diesseits beginnt.
Könnten wir uns daran erinnern, dass wir in Wahrheit eine unsterbliche, unverwundbare Seele sind und von Höheren Mächten durch dieses Leben geführt und getragen werden, blieben wir von viel Schmerz verschont.

Doch irgendwann in unserem Leben begegnen wir diesem Urvertrauen wieder, sei es, dass wir auf einen Menschen treffen, der uns davon erzählt, sei es, dass wir in einer schwierigen Lebenslage diese Zuversicht in uns drinnen entdecken.

Wir wir es gefunden haben, vergessen wir es aber auch immer wieder. Wenn es uns nicht gut geht, wenn wir meinen, die uns auferlegte Last nicht mehr tragen zu können, oft auch einfach, weil wir zu sehr von den Ängsten und Wünschen unseres Ego beherrscht werden.

Es ist auch meine persönliche Erfahrung, dass ich mich immer wieder selbst daran erinnern muss. Und das möchte ich deshalb euch allen ans Herz legen:
• Wenn die Dinge im Leben nicht so laufen, wie wir es gerne hätten, wenn wir mit unserem Schicksal hadern, erinnern wir uns daran: Alles ist und kommt so, wie es gut für uns ist.
• Wenn wir nicht weiter wissen, erinnern wir uns daran: Wir werden durchs Leben geführt und getragen, vertrauen wir uns dieser Führung an, hören wir auf, selbst die Richtung vorgeben zu wollen, lassen wir los.
• Wenn wir krank sind, uns schlecht fühlen oder jemand uns verletzt hat, erinnern wir uns daran: Wir sind eine unsterbliche, unverwundbare Seele.
• Wenn unsere Wünsche nicht in Erfüllung gehen, erinnern wir uns daran: Etwas Besseres wartet auf uns.
• Wenn traurige, deprimierende, verzweifelte Gedanken uns überfallen, erinnern wir uns daran: Sie gehören nicht zu uns, in uns ist nur Friede und Licht.
• Wenn Hindernisse auf unserem Weg auftauchen, die Dinge plötzlich eine andere Wende nehmen, erinnern wir uns daran: Es hat etwas zu bedeuten, es will uns etwas sagen, wir werden es verstehen.
• Wenn geliebte Menschen von uns gehen, erinnern wir uns daran: Andere Menschen werden kommen und ein Stück auf dem Lebensweg mit uns gehen.
• Wenn wir mit uns selbst unzufrieden sind, uns verurteilen, uns Vorwürfe machen, erinnern wir uns daran: Wir sind auf dieser Welt, um zu lernen, uns innerlich zu entwickeln, jeder „Fehler“ ist nur eine Erfahrung.

Erinnern wir uns immer daran! Und vergessen wir nicht, uns daran zu erinnern.

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Die Angst vor dem Versiegen des Brunnens

Die Angst vor dem Versiegen des Brunnens ist ebenso leidvoll wie der Durst selbst. Sagt eine Weisheit aus der Wüste – oder so ähnlich.

Wie oft lassen wir uns doch von düsteren Zukunftsvisionen die Lebensfreude rauben! Wälzen Gedanken, was passieren, wie negativ sich etwas entwickeln könnte, wir (be)fürchten bestimmte Ereignisse… und leiden unter diesen Vorstellungen.
Um irgendwann zu erkennen, dass das Befürchtete gar nie eingetreten ist. Oder wenn doch, dass es nicht halb so schmerzhaft ist wie die Angst, die wir davor hatten.

Genau diese Erfahrung habe ich neulich gemacht. Als ich – bildlich gesprochen – in den Brunnen hineinschaute, dessen Versiegen ich gefürchtet hatte, und feststellte, dass er tatsächlich versiegt ist, musste ich mir eingestehen, dass ich gar nicht so arg Durst hatte und gut bis zum nächsten Brunnen weiterwandern konnte.

Aber es ist schwer, unser Urvertrauen über Tage und Monate aufrechtzuerhalten, den Glauben nicht zu verlieren, dass wenn der Brunnen wirklich versiegt, uns nicht weit entfernt eine Quelle mit frischem, klarem Wasser erwartet.

Wir müssen die düsteren Gedanken beim ersten Auftreten verjagen, ihnen auf keinen Fall nachhängen, und sie immer und immer wieder vertreiben, denn sie sind hartnäckig.
Wir müssen uns konsequent weigern, an eventuell eintretende befürchtete Dinge zu denken, und ebenso konsequent das damit verbundene Leiden nicht zulassen. Das ist das einzige Mittel, die Angst vor dem Versiegen des Brunnens zu verlieren.

Wir müssen aufhören, die Zukunft in Gedanken vorwegzunehmen. Die Zukunft bildet sich selbst in jedem Augenblick neu, sie ist nicht etwas, was heute schon feststeht. Wir bilden unsere Zukunft – durch unsere Taten, aber auch durch unsere Gedanken. Wenn wir das Scheitern, einen Misserfolg, etwas Schlimmes fürchten, laden wir das Scheitern, den Misserfolg, das Schlimme ein.

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Das Leben ist so einfach!

Neulich sprach ich mit Ariane*, einer Freundin, über eine gemeinsame Bekannte, die gerade in einer Krise steckt – wobei deren Probleme, objektiv betrachtet, nicht wirklich schwerwiegend und durchaus erträglich sind, sogar relativ leicht lösbar wären.

Ariane sagte zu mir: „Warum machen es sich die Menschen bloss so schwer? Das Leben ist doch so einfach!“
Und das sagte die Mutter eines kleinen Jungen, der soeben ein Jahr lang mit Chemotherapie und intensiver Bestrahlung gegen eine extrem aggressive Krebserkrankung kämpfen musste und der noch nicht als definitiv geheilt gilt!

Die Dankbarkeit für jeden Tag, der ihr mit ihrem Kind zusammen geschenkt wird, spricht aus dieser Frau. Und das Urvertrauen, dass es so kommen wird, wie es sein soll. Kein Hadern mit dem Schicksal, kein Selbstmitleid – und ich weiss gut, wie oft sie im letzten Jahr immer wieder an ihre Grenzen stiess, wie sie kämpfen und stark sein musste.
Aber sie findet, das Leben sei einfach. Sie soll uns allen ein Vorbild sein, wenn wir uns jeweils von unseren Problemchen überwältigt, vom Leben ungerecht behandelt fühlen.

*Name aus Diskretionsgründen geändert.

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Weltuntergang 2012

Während der letzten Woche habe ich überprüft, wie oft der Suchbegriff „Weltuntergang 2012“ bei Google eingegeben wird. Allein im deutschsprachigen Raum sind es täglich Abertausende, die danach googlen.

Zugegeben, das Thema hat seinen Reiz, aus mehr oder minder wissenschaftlicher Sicht. Andererseits verstehe ich das riesige Interesse – und vor allem die teilweise Besorgnis darüber – nicht recht.
Keiner von uns weiss doch, wann seine letzte Stunde geschlagen hat. Ich weiss nicht, ob ich morgen noch da bin, vielleicht erlebe ich den Weltuntergang gar nicht mehr!
Spielt es für den Einzelnen wirklich eine Rolle, ob er „allein“ stirbt oder ob ein paar Hundert zusammen mit ihm oder gar die ganze Menschheit? Nebenbei gesagt: Mir ist auch diese kollektive Trauer, beispielsweise bei einem Flugzeugabsturz oder einer Naturkatastrophe, immer etwas fremd. Natürlich ist es traurig, wenn so etwas passiert – aber sterben auf dieser Welt nicht jeden Tag… ich weiss nicht wie viele… Hunderttausende, Millionen? Obwohl jeder einzelne Todesfall für die Angehörigen tragisch ist, unabhängig davon, wie viele gleichzeitig mit ihrem Toten umgekommen sind, bekümmert uns das nicht.

Warum sollte uns also der Weltuntergang bekümmern? Vielleicht wegen unserer Kinder oder anderer Lieben… Aber auch bei ihnen wissen wir doch nicht, ob sie morgen oder nächstes Jahr – Weltuntergang hin oder her – noch leben.

Ein Problem sehe ich vielmehr darin, dass wir generell so leben, als wären wir unsterblich, und selten einen Gedanken daran verschwenden, dass dieser Tag – heute – unser letzter sein könnte.
Wie vieles schieben wir auf… Wie oft trauen wir uns nicht… Wie sehr sorgen wir uns um das Morgen…

Yogananda sagte einst: „Nimm dir nicht vor, morgen zu beginnen, beginne heute!“ Wie wahr. Leben wir den Tag. Jeden einzelnen als wäre es unser letzter. Und vertrauen wir uns dem Leben, dem Schicksal, der Vorsehung, der Höheren Macht an. Ohne Angst vor der Zukunft – Weltuntergang hin oder her.

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Glücksjäger

Kürzlich habe ich von Emanuel* eine Mail bekommen, die mich zu einem Beitrag auf dieser Website inspiriert hat. Ich zitiere die Mail in Auszügen:

Mit Anfang 30 begannen diese Gedanken nach dem Sinn des Lebens, die mich ein Leben lang begleiten, so richtig intensiv zu werden. Ich habe schon sehr viele Bücher darüber gelesen, Filme angeschaut, Berichte und Erfahrungsgeschichten gesammelt. Alle Bücher waren sehr interessant, ich gewann so viele neue Einsichten, viele meiner Fragen wurden beantwortet, doch konnte ich Erlerntes nie für längere Zeit in mein Leben integrieren.
Nach ungefähr 3 Jahren des Suchens und Ausprobierens, nach einigen Höhen und viel mehr Tiefen, gelangte ich zu der Einsicht, in Verbindung mit einem Schicksalsschlag und neuen Bekanntschaften, dass das Leben nur Spaß sei und man das Glück jagen müsse! So begann eine verspätete wilde, ungewisse Zeit für mich. Ich wurde ein Glücksjäger! Nur die Hypes waren erwünscht. Die Downs wurden verdrängt. Gab es mal keine Hypes, wurde natürlich mit gewissen Substanzen nachgeholfen. Erstaunlich war, dass das Prinzip anfangs super funktionierte, es lief hervorragend. Neue Freunde, neue Hobbys, alles war toll, nur Spaß Spaß Spaß!
Es hielt fast zwei Jahre an. Dann so langsam ging mir die Luft aus. Es lag unmittelbar gar nicht an mir, so kam es mir zumindest vor. Keiner konnte mehr mit mir mithalten, mir kam es so vor, als wollte jeder in meinem Umfeld etwas von meinem Kuchen abkriegen. Die Hypes wurden immer weniger, die Drogen immer mehr, und die Leere in mir immer größer. So konnte es nicht mehr weitergehen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe jedes Wort in Ihrem Buch verstanden. Ich hab ständig mit dem Kopf genickt. Der Unterschied zu anderen Autoren ist, dass Sie nicht wie ein Experte, ein Mental-Trainer oder ein Wissenschaftler schreiben. Sie, Frau Jundt, schreiben wie die Menschen und für die Menschen. Erstaunlich auch wie viele Parallelen ich zu anderen Lehren fand, die ich schon kannte. […] Noch nie hat ein Buch bei mir so eine nachhaltige Wirkung hinterlassen wie das Ihre, dafür danke. Vielleicht war ich genau jetzt, genau hier bereit dafür.

Zutiefst überzeugt bin ich davon, dass wir das Recht haben, in diesem Leben glücklich zu sein. (Und nicht, wie gewisse Religionen meinen, dieses Leben ein Jammertal sein müsse, damit wir uns das Glück im Jenseits verdienen.)

Es gibt aber Glück und Glück. Das eine ist das Glück der Hypes – oder auch das Unglück der Hypes. Denn unser Ego will einfach Action, eine gleichmütige Zufriedenheit ist ihm zuwider. Emotionen sind gefragt, egal ob freudige oder schmerzhafte. Jedes Ego ist ein Glücksjäger.
So nimmt es auch in Kauf, dass es einen kurzen Augenblick des Glücks mit viel Leid bezahlen muss. Und wenn es gerade keine Glücksmomente erhaschen kann, so sucht es sich leidvolle – Hauptsache es gibt Gefühlswallungen und nicht die Langeweile der gelassenen Zufriedenheit. Diese Glücks- oder Schmerzmomente sind wie eine Droge: Man muss die Dosis ständig erhöhen, um überhaupt noch etwas zu spüren. Das beschreibt Emanuel treffend in seiner Mail.
Einige Menschen, wie Emanuel, lernen mit der Zeit, dass es im Leben mehr gibt als das sogenannte Glück, das von den Äusserlichkeiten herrührt. Andere verstehen es (noch) nicht und machen weiterhin schmerzliche Erfahrungen.

Zum wahren Glück – zur anhaltenden Lebensfreude – finden wir dann, wenn wir in uns selbst ruhen. Dann können wir alles, was die Welt uns schenkt, geniessen, ohne jedoch darauf angewiesen sein; wir leiden deshalb nicht, wenn wir es nicht mehr bekommen oder es uns genommen wird. Und vor allem, jagen wir diesem Glück nicht mehr hinterher.

Diese innere Ruhe, die Geborgenheit in uns uns selbst, bedarf der Selbstliebe und des Urvertrauens.
Der Selbstliebe, damit wir es wagen, ganz wir selbst zu sein; andernfalls ist tiefe Lebensfreude kaum zu erlangen.
Und das Urvertrauen schenkt uns die Gewissheit, dass wir es nicht nötig haben, dem Glück nachzujagen: Es wird uns immer alles gegeben, was wir brauchen und uns gut tut.

Abschliessend noch zwei schöne Zitate zu diesem Thema:

Das Glück ist ein Schmetterling. Jag ihm nach, und er entwischt dir. Setz dich hin, und er lässt sich auf deiner Schulter nieder.
Anthony de Mello

Solange du nach dem Glück jagst, bist du nicht reif zum Glücklichsein.
Hermann Hesse

Zum morgigen Osterfest – aber auch für alle Tage eures Lebens – wünsche ich euch die Freude der heiteren Gelassenheit!

* Name aus Diskretionsgründen geändert.

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Urvertrauen und Hadern

Wünsche habe ich nicht viele, ich versuche stets, Urvertrauen und Gleichmut zu praktizieren und dankbar anzunehmen, was mir gegeben wird, im Bewusstsein, dass es gut für mich ist.

Doch einen Wunsch hatte ich seit vielen Jahren und ich hatte das Göttliche immer wieder gebeten, ihn mir zu erfüllen, nur diesen einen: Dass meine betagte Mutter einen „schönen“ Tod haben möge. Ohne schwere Krankheit, ohne Leiden, einfach irgendwann einschlafen und nicht mehr aufwachen.
Dieser Wunsch war dann sogar spontan in mir aufgekommen, als ich eines Nachts in der Wüste Sternschnuppen sah.

Natürlich weiss ich: Auch Krankheit, auch Leiden haben einen Sinn. Und ich hätte mir nie anmassen dürfen, besser als das Göttliche zu wissen, was für meine Mutter (und mich) gut ist. Aber es ist halt menschlich, ich habe es mir einfach gewünscht, dass sie eines Tages ohne Schmerzen gehen darf.

Als meine Mutter vor wenigen Monaten erkrankte und wir dann seit etwa Mitte Dezember den Tod kommen sahen, haderte ich mit dem Göttlichen. Warum hast du mir diesen Wunsch nicht erfüllt? Ich bitte dich doch ganz selten um etwas! Warum muss sie jetzt so leiden, warum hast du uns das nicht erspart?
Es war für mich sehr schwer. Nicht, ihren Tod anzunehmen, sondern ihr Leiden mitzuerleben. Ich wünschte mir manchmal, sie wäre zuvor unerwartet gestorben.

Vor wenigen Wochen hat sie dann diese Welt verlassen. Friedlich, ruhig, gefasst und in grosser Würde.

Erst danach, als mein Schmerz und meine Trauer ein bisschen verebbt waren – relativ schnell, denn ich hatte den grössten Schmerz und die intensivste Trauer schon vor ihrem Tod vorweg gelebt –, empfand ich eine riesige Dankbarkeit. Für diese Wochen, die uns geschenkt wurden, in denen wir so viele tiefe und bereichernde Gespräche hatten wie nie zuvor. Für die Liebe, Nähe und Fürsorge, die ich ihr noch schenken durfte, mehr als je zuvor in meinem Leben. Für ihre Nähe und Liebe, die sie mir noch schenkte. Für diese tiefe Erfahrung, sie in den Tod begleiten zu dürfen.

So habe ich nun verstanden, warum meine Mutter nicht schnell und unerwartet sterben durfte, und bin dem Göttlichen unendlich dankbar dafür.
Ich hoffe, ich werde mich in Zukunft daran erinnern, sollte ich wieder einmal mit meinem Schicksal hadern.

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Urvertrauen im Ernstfall

Seit ein paar Wochen geht es einem Menschen, der mir sehr nahe steht, nicht gut. Und ich gebe zu, es belastet mich, ich schlafe schlecht, bin in Gedanken stets bei ihm, und ich leide an meiner Ohnmacht, nicht helfen zu können.

Dabei ist mein Urvertrauen doch so stark! In Alltagsdingen trägt es mich und erleichtert mir das Leben wesentlich.
Natürlich sage ich mir immer wieder: Es hat bestimmt einen Sinn, am Ende ist es für alle Beteiligten gut, es wird mich einen Schritt weiterbringen… Auch bin ich mir bewusst, dass es gerade diese schweren Momente sind, die unser Urvertrauen prüfen, uns vor Augen führen, wie es darum steht, und uns antreiben, noch mehr daran zu arbeiten, weil uns klar wird, wie verletzlich unser Gleichgewicht, unser Glück ist.

Ich nutze diese Gelegenheit, keine Frage. Ich bemühe mich. Ich sage mir auch immer wieder: Gut, dass du schon 20 Jahre lang kontinuierlich an deinem Urvertrauen gebaut hast – sonst wäre alles bestimmt viel schwerer zu ertragen.

Deshalb empfehle ich euch: Arbeitet an eurem Urvertrauen, solange es euch gut geht! Es gibt im Alltag viele Gelegenheiten dazu. Damit ihr auf einer starken Basis steht, wenn ihr es einmal wirklich braucht.

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Wünsche und Ziele

Wunschlos glücklich sind wir nur dann, wenn wir wunsch-los sind, also keine Wünsche haben.
Das war – und ist – eine der Weisheiten, nach denen ich zu leben versuche. Und doch… in letzter Zeit sind in mir einige Wünsche aufgekommen, ungefragt, und ich habe sie nicht unterdrückt, sondern in Gedanken weitergesponnen zu Plänen und Zielen, verknüpft mit Hoffnungen.

Gut, meine „Weisheit“ hat noch eine Ergänzung, denn es ist unrealistisch, dass wir nie Wünsche haben, uns keine Ziele stecken. Nicht die Wünsche an sich sind schädlich, sondern die Erwartungen, die wir damit verbinden.
Mit anderen Worten: Unglücklich macht uns nicht das gesteckte Ziel, sondern es nicht zu erreichen. Die Frustration, die Enttäuschung, der Verdruss, falls die erhofften Resultate nicht eintreffen, schaffen die Unzufriedenheit. Nicht die Wünsche, vielmehr unsere Einstellung müssen wir folglich ändern. Wir streben etwas Bestimmtes an, setzen diesen Willensimpuls – als eine Energieform, die wir aussenden –, und dann lassen wir los! Wir machen uns bewusst, dass die Früchte dieses Impulses und unseres Handelns nicht von uns abhängen, sondern so reifen, wie es ein Höherer Wille, der göttliche Plan, bestimmt. Wir vertrauen darauf, dass im richtigen Zeitpunkt alles so eintritt, wie es gut für uns ist, damit wir lernen und uns weiterentwi­ckeln. Wir bemühen uns zwar und lassen uns nicht träge treiben, geben die Erwartungen aber sofort auf und sind bereit, jedes Ergebnis anzunehmen.

Ein Wunsch oder ein anvisiertes Ziel soll ein Impuls sein, den wir frei­setzen und sich selbst überlassen – wie eine Kugel, die wir anstossen und die dann unvorhersehbar ihren Lauf nimmt. Ob sie in der Wiese zum Stillstand kommt, in einen Teich fällt oder mitten auf der Strasse liegen bleibt, entzieht sich unserer Macht, und alles ist uns gleich recht.

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