Angst zieht das Gefürchtete an

Es wird gesagt: Wenn wir vor etwas Angst haben, ziehen wir genau das an, was wir fürchten. Doch warum ist das so?

Für einiges gibt es eine wissenschaftliche Erklärung. Zum Beispiel bei der Angst vor Hunden. Angst verursacht eine ganz bestimmte Duftausscheidung, die wir Menschen zwar nicht (mehr) riechen oder nicht bewusst wahrnehmen und deuten, wohl aber der Hund: Er greift einen Ängstlichen eher an, weil er ihn aufgrund seiner Angst für unterlegen hält. Im Tierreich funktionieren alle wichtigen Lebensprozesse wie Aggression, Paarung, Familienerkennung usw. über Düfte; wir Menschen haben im Zuge der Evolution die empfindsame Nase eingebüsst. Durch die Verwendung von Deodorants und Parfüms kennen wir nicht einmal mehr unsere eigenen „Düfte“. Verzichten wir jedoch einmal darauf, unseren natürlichen Körpergeruch zu übertünchen, können wir in einer Angst- oder Stresssituation leicht selbst riechen, dass wir einen Duft aussondern, der sich vom „normalen“ Schweissgeruch (z.B. nach einer körperlichen Anstrengung) deutlich unterscheidet.

Ein anderes Beispiel ist die Angst, uns beim Kontakt mit einem Kranken anzustecken. Angst (wie auch Stress, körperliche und psychische Überbelastung) schwächt das Immunsystem: Deshalb haben die Bakterien und Viren grössere Chancen, von unserem Körper nicht effizient bekämpft zu werden, wenn wir uns vor einer Ansteckung fürchten. Wir kommen ja immer wieder mit kranken Menschen zusammen und unsere ganze Umgebung ist generell mit Bakterien und Viren regelrecht verseucht; befinden wir uns in einem psychischen Gleichgewicht, ist die Gefahr zu erkranken geringer, als wenn wir die gegenwärtige Lebenssituation als belastend empfinden.

Für manches gibt es hingegen keine wissenschaftlich anerkannte, jedoch andere Erklärungen:

• Eine parapsychologische/esoterische. Unsere Gedanken an das Gefürchtete erzeugen ein Energie-Bild; je mehr wir uns gedanklich dieser Angst ausliefern, d.h. je öfter und intensiver wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten, desto stärker entfaltet sich die Energie und desto schneller wird sich das gedankliche Bild in der Wirklichkeit manifestieren. Das Gleiche geschieht ja auch mit dem, was wir wünschen – sofern unser Begehren stark genug ist, werden wir es anziehen. Die Angstempfindung ist im Allgemeinen indes mächtiger, weshalb etwas Gefürchtetes eher eintritt als etwas Begehrtes.

• Eine spirituelle. Die Angst loszuwerden ist überaus wichtig für die innere Entwicklung; um das zu vollbringen, müssen wir mit der Angst konfrontiert werden und uns ihr stellen. Deshalb zieht unsere Angst das Gefürchtete an – denn gerieten wir nie in die uns Angst machende Situation, könnten wir nicht lernen, mit ihr umzugehen und sie zu besiegen.

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Ein Gedanke zu “Angst zieht das Gefürchtete an

  1. Liebe Karin
    Ich habe leider schon erlebt, das wenn man vor etwas Angst hat, dies dann auch eintreffen kann. Was dann auch zum Teil zu Vorwürfen führt.
    Es gibt aber auch Vorfälle die einen völlig unerwartet und darum auch schwerer treffen.
    Zum Glück gibt es aber auch Situationen, in denen man wahnsinnige Angst vor etwas hat, die sich dann aber als völlig unbegründet herausstellen.
    Diese sind mir am Liebsten da sie für ein positives Erlebnis mit aha Effekt sorgen und einen aufbauen.

    Manchmal kommt mir das Leben wie eine Lotterie vor:
    Entweder man hat Glück oder Pech.
    Liebe Grüsse

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