Die zehn Gebote des Urvertrauens

Willkürlich von mir zusammengestellt – selbstverständlich könnte man auch viele, viele andere Gebote noch aufführen. Für Anregungen bin ich dankbar!
Wenn ihr damit arbeiten wollt, dann solltet ihr nicht gleich alle zehn zusammen befolgen, sondern euch eines, maximal zwei, herauspicken und versuchen, es im Alltag umzusetzen. Erst wenn ihr euch dabei ziemlich sicher fühlt – und das kann Monate dauern! –, geht ihr zum nächsten. Geduld ist dabei unerlässlich, etwas Mut auch und vor allem: Lasst nie Frustration oder Entmutigung aufkommen, wenn es euch nicht auf Anhieb gelingt! Das ist völlig normal. Fasst einfach jedes Mal von neuem den Vorsatz: “Das nächste Mal versuche ich es wieder.”

Hier sind sie also, meine zehn Gebote des Urvertrauens. Ihr könnt sie übrigens auch als PDF-Datei herunterladen – vielleicht ausdrucken, eventuell vergrössern und irgendwo aufhängen, wo ihr sie immer wieder einmal seht (ich hatte solche “Gebote”, an die ich mich erinnern wollte, früher oft an der Toilettentür – innen – aufgehängt!).

1. Du sollst darauf vertrauen, dass dir nichts geschehen kann, was nicht für dich bestimmt ist und am Ende nicht gut für dich ist, um dich auf deinem Lebensweg weiterzubringen.

2. Du sollst nichts, was dir geschieht, als Strafe betrachten, sondern stets als Belehrung.

3. Du sollst dir bewusst sein, dass du nichts erlangen kannst, was nicht für dich bestimmt ist; du sollst also immer nach bestem Gewissen handeln, ohne etwas Bestimmtes zu erwarten.

4. Du sollst dankbar annehmen, was dir gegeben wird, und nichts nachtrauern, wenn es dir genommen wird.

5. Du sollst auch schwere Momente gleichmütig ertragen, im Vertrauen, dass auf jede dunkle Nacht ein strahlender Morgen folgt.

6. Du sollst deine Wünsche und Begehren loslassen, im Vertrauen, dass du immer bekommst, was du brauchst und dir gut tut.

7.Du sollst deine Angst, etwas oder jemanden zu verlieren, loslassen, im Vertrauen, dass du stets genug haben wirst und immer Menschen an deiner Seite sind, wenn du sie brauchst.

8. Du sollst mutig in jede Situation gehen mit der Gewissheit, dass daraus entsteht, was für alle Beteiligten gut und richtig ist.

9. Du sollst dir bewusst sein, dass du nicht völlig frei über dein Leben bestimmen kannst, sondern in einem höheren Plan eingebettet bist.

10. Du sollst dich über deine Ängste hinwegsetzen und darauf vertrauen, dass du immer getragen und beschützt bist.

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Warum nicht?

Letzte Woche habe ich einige Tage in Italien am Meer verbracht. Alles stimmte wie selten, das Wetter, das Hotel, ich bin ausschliesslich liebenswürdigen Menschen begegnet und vor allem war ich ganz im Frieden mit mir selbst.

Vorgestern bin ich gegen 10 Uhr morgens abgefahren, ich wollte beizeiten wieder zu Hause sein und auch dem Sonntagsverkehr etwas entgehen.
Nach erst rund 50 Kilometern auf der Autobahn – eine Panne. Ich halte bei der SOS-Säule an und drücke auf den Knopf. Sofort meldet sich jemand und verspricht, die Pannenhilfe vorbeizuschicken.
Ich bleibe also in der milden Spätsommersonne an mein Auto gelehnt stehen und warte. Und ich schmolle ein bisschen mit der Göttlichen Mutter, die mir nach vier schönen, absolut problemlosen Tagen nun diesen Zwischenfall geschickt hat. „Warum?“, frage ich sie. „Warum muss das jetzt sein?“

Augenblicklich kommt die Antwort in mir auf: „Warum nicht?“

Ich stutze einen Moment. Warum nicht? Dann muss ich lächeln. Ja, warum eigentlich nicht? Warum sollte ich keine Panne haben? Worin liegt denn der Unterschied, ob ich barfuss auf dem Sand dem Wassersaum entlang spaziere oder auf dem Pannenstreifen stehe? Der Unterschied liegt nur in meiner Bewertung, wenn ich das eine als schön und das andere als hässlich betrachte, das eine als angenehm und das andere als unangenehm, das eine als erwünscht und das andere als unerwünscht. Ist denn nicht alles eins?
Ich vertraue darauf, dass das Göttliche schon weiss, warum ich jetzt da stehe und nicht woanders. Ich brauche den Grund gar nicht zu erfahren – es ist so, und so ist es gut. Und gleichmütig soll ich das annehmen.

Und gleichmütig nehme ich es tatsächlich an! (Das gelingt mir auch nicht immer…)
Ich beginne wieder, das letzte Lied, das ich noch im Radio gehört habe, zu summen – und nach einer knappen Viertelstunde steht der Abschleppwagen bei mir. Ein netter junger Mann schaut sich mein Auto an und kümmert sich jetzt um alles. Er lädt es auf, wir fahren in seine Werkstatt. Er macht sich sofort an die Arbeit – am Sonntagmorgen! – und repariert es, während ich draussen im Hof mit seinen beiden grossen Hunden spiele. Zwanzig Euro will er für seine Arbeit, und das Trinkgeld, das ich ihm aus echter Dankbarkeit geben möchte, lehnt er ab.

Gut zwei Stunden nachdem ich auf der Autobahn stehen geblieben bin, kann ich meine Reise fortsetzen. Und komme sechs Stunden später wohlbehalten zu Hause an.

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