Zwei Wege, mit äusseren Umständen umzugehen

Angeregt durch die Kommentare von Lisa (siehe hier), schreibe ich heute einige kurze Betrachtungen zum Umgang mit äusseren Umständen.

• Wenn ich mit einer Situation unglücklich bin, sollte ich mich darum bemühen, etwas daran zu ändern.

• Es gibt äussere Umstände, die ich nicht ändern kann, beispielsweise den Tod eines geliebten Menschen, und es gibt andere, bei denen es in meiner Macht liegt, etwas zu unternehmen.

• Wenn ich die äussere Situation ändern kann, bleibt die Frage, ob ich es auch will und den Mut dazu habe. Natürlich auch, ob es wirklich sinnvoll ist… Diese Entscheidung kann mir niemand abnehmen und es ist ratsam, dabei nicht allzu sehr auf andere zu hören, sondern nur auf mich selbst.

• Etwas ändern – und damit wieder glücklicher werden – kann ich jedoch immer!
Weg 1: Wenn es möglich ist, verändere ich die äussere Situation, mit der ich nicht zufrieden bin. Dabei vertraue ich darauf, dass in jedem Fall alles zu meinem Guten kommt: Es gibt keine Fehler, nur Erfahrungen! Und nichts ist für die Ewigkeit. Ich habe jederzeit das Recht, meine Entscheidung zu überdenken, zu ändern und eine andere Richtung einzuschlagen.
Weg 2: Wenn ich die äusseren Umstände nicht beeinflussen kann – weil es nicht in meiner Macht steht oder weil ich es nicht will, nicht wage, nicht für sinnvoll halte –, bleibt mir die Möglichkeit, meine innere Position zu ändern. Nicht selten machen wir uns nämlich selbst unglücklich, weil wir unrealistischen Vorstellungen und Träumen nachhängen, uns mit unabänderlichen Gegebenheiten nicht abfinden wollen, weil wir zu ungeduldig sind und aus vielen anderen Gründen, die einzig in uns selbst liegen. Mit etwas mehr Urvertrauen und vor allem mit mehr Gleichmut (Gelassenheit) würden wir uns das Leben wesentlich leichter machen! (Zum Thema Gleichmut siehe z.B. hier, hier und hier).

Welcher Weg in welcher Situation einzuschlagen ist, kann – wie gesagt – nur jeder Mensch selbst für sich entscheiden. Wichtig ist, etwas zu unternehmen, um wieder glücklicher zu sein! Das liegt immer in unserer Macht. Und halten wir uns dabei an das bekannte Gebet:

Lieber Gott,
Gib mir den Mut zu ändern, was ich ändern kann,
Die Kraft auszuhalten, was ich nicht ändern kann,
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

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2 Gedanken zu “Zwei Wege, mit äusseren Umständen umzugehen

  1. Und wie geht man damit um, wenn einem nahestehende Menschen bzw. Menschen, mit denen man täglich zu tun hat und die man eigentlich mögen möchte und von denen man gemocht werden will, wiederholt Aussagen tätigen und Einstellungen an den Tag legen, bei denen man am liebsten explodieren möchte?
    Ich wurde heute abend wieder mit so einer Aussage konfrontiert…beim gemeinsamen Fernsehen kam kurzzeitig das Gespräch auf die menschliche Fähigkeit, unglaublich grausam und unglaublich verzeihend zu sein, und mein Gegenüber sagte im Brustton der Überzeugung, wie er alles sagt: „Jemand, der einen anderen Menschen getötet hat, hat kein Recht mehr auf humane Behandlung“. Folter war dabei eingeschlossen bzw. augenzwinkernd geduldet. Unglaublich. Ich habe jetzt noch Herzklopfen vor soviel Ignoranz und Grausamkeit. Wie schützt man sich vor so etwas?
    Räumliche Distanz ist das naheliegendste, aber zur Zeit noch nicht möglich.

    Andrea

  2. Liebe Andrea

    Pauschal lässt sich deine Frage nicht beantworten. Ich persönlich würde in einer solchen Situation meine Meinung dazu klar und sachlich darlegen – ein Mal! Mich jedoch nicht auf unendliche Diskussionen einlassen. Gleichzeitig versuchen, eine innere Distanz zu wahren – das heisst, mich innerlich nicht in diese Schwingung hineinziehen lassen.
    Zu mir selbst würde ich dann in Gedanken sagen:“ Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Meinung, und wenn sie meiner noch so sehr entgegensteht. Ich achte jeden Menschen als Göttliches Wesen, unabhängig davon, wie er denkt, spricht und handelt. Ich verurteile die „schlechte“ Tat (bzw. den „schlechten“ Gedanken), nicht aber den Menschen an sich.“
    Zudem würde ich versuchen zu verstehen, warum diese Person so denkt.
    Dies sofern mir an dem betreffenden Menschen etwas liegt oder, wie du sagst, sich die physische Distanz nicht herstellen lässt. Sonst, und besonders wenn dieser Mensch noch weitere Gesinnungsmerkmale aufweist, die mit meinen überhaupt nicht übereinstimmen, würde ich den Kontakt meiden.

    Den Kontakt (momentan) einschränken, müsste doch immer möglich sein?! Wenn ihr z.B. zusammen fernsieht und er eine solche Äusserung macht, kannst du ja aufstehen und in einen anderen Raum gehen – nicht ohne ihm zu sagen, warum.

    Herzlichst,
    Karin

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