Wie, wie, wie?

In mehreren Kommentaren/Anfragen der letzten Zeit wurde immer wieder die Frage gestellt: Wie macht man es, sich selber zu lieben? Wie schaffe ich es, die Erkenntnisse, die ich im Kopf zwar habe, auch in die Praxis umzusetzen? Wie kann ich mich über die Prägungen der Kindheit hinwegsetzen, die mir sagen, ich sei es nicht wert, geliebt zu werden und mich zu lieben? Und ähnliche.

Deshalb will ich dieses Thema wieder einmal aufgreifen, obwohl ich schon oft darüber geschrieben habe, sei es in eigens dazu verfassten Artikeln, sei es im Zusammenhang mit anderen Themen.

Das Wichtigste ist die Erkenntnis. Die Erkenntnis, dass ich im Bereich der Selbstliebe, des Selbstwertgefühls ein Manko aufweise. Dass viele meiner Probleme, meine Frustration, meine Unzufriedenheit in den Beziehungen zu anderen Menschen davon herrühren, dass ich mich selbst nicht genügend liebe.

Der zweite Schritt ist der klare Wille, daran etwas zu ändern. Nicht einfach „ich möchte mich ändern“, „ich würde mich so gerne selber mehr lieben“…
Den klaren Willen haben, bedeutet: Ich will mich ändern. Und ich tue es.

Und dann noch die Einsicht, dass es keine Tricks, keinen „Schnellzug“ zur Selbstliebe gibt. Es ist Arbeit an sich selbst, kontinuierliche Arbeit in allen Alltagssituationen.
Es geht nicht über Nacht, es dauert Monate und Jahre. Das mag entmutigend wirken auf den ersten Blick, aber betrachtet man nicht das halbleere Glas, sondern das halbvolle, dann heisst es mit anderen Worten: Es ist möglich, Selbstliebe aufzubauen! Wir sind nicht dazu verdammt, mit wenig Selbstwertgefühl zu leben, nur weil es uns in der Kindheit nicht mit auf den Weg gegeben wurde oder wir es unterwegs irgendwann verloren haben. Das ist doch das Entscheidende, egal wie lange es dauert, egal wie anstrengend es ist: Wir können es schaffen, jeder von uns kann es.
Doch wir müssen damit beginnen, sonst kommen wir natürlich nirgendwohin.

Unter dieser „Arbeit an sich selbst“ verstehe ich nicht Meditation, Gebet oder andere „innere“ Praktiken. Diese mögen helfen, natürlich. Aber Selbstliebe will geübt sein, immer und immer wieder, und das geht nur im Alltagsleben selbst, in der täglichen Konfrontation mit unseren Mitmenschen. Über die einzelnen Möglichkeiten und Situationen zu üben habe ich auf dieser Website schon so viel geschrieben, dass ich sie hier nicht nochmals erörtern will.

Ich möchte euch nur noch empfehlen:
• Geht systematisch vor. Übt nicht heute ein bisschen an diesem und morgen ein bisschen an jenem, sondern nehmt euch eine Aufgabe vor und bleibt daran, bis ihr die entsprechende Verhaltensweise so verinnerlicht habt, dass sie zu eurem Wesen geworden ist. Erst dann beginnt ihr mit etwas Neuem. Diese Methode erläutere ich detailliert in meinem Buch „Ich liebe mich selbst und mache mich glücklich“.
• Überfordert euch nicht. Wie im vorangehenden Punkt schon gesagt, nehmt euch nur eine einzige Aufgabe vor. Es braucht nämlich viel Achtsamkeit im Alltag, und diese kann man nicht mehreren Aufgaben gleichzeitig schenken. Zudem erfordert das Praktizieren der Selbstliebe auch Mut, und es ist wirksamer, diesen in eine einzige Herausforderung zu investieren, als ihn auf mehrere aufzuteilen.
• Seid lieb mit euch selbst. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und ihr werdet immer wieder in alte Muster zurückfallen, selbst dann, wenn ihr glaubt, sie abgelegt zu haben. Macht euch keine Vorwürfe, entschuldigt eure Schwächen und verzeiht euch immer alles.

Ich möchte euch nochmals dazu ermutigen, eure Schritte in Richtung Selbstliebe zu tun. Ihr werdet es schaffen, ebenso wie ich es seinerzeit geschafft habe, als ich mich auf diesen Weg begeben habe.

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3 Gedanken zu “Wie, wie, wie?

  1. Danke für deinen Beitrag, Willi. Ich war kurz auf deiner Website, was du schreibst gefällt mir. Viele deiner Gedanken kommen mir ganz bekannt und vertraut vor.

    Herzlichst,
    Karin

  2. Danke für euren tollen Artikel! Über die Prägung meiner Kindheit habe ich selbst ausführlich auf: https://beyonduality.com/de/ultimativer-selbstliebe-masterplan/ geschrieben. Ich habe lernen dürfen zu akzeptieren was gewesen war und schließlich auch was ist. Dafür bin ich unendlich dankbar und freue mich auch so großartige Artikel wie hier zu lesen und selbst nun Eigene zu verfassen. Eine wunderbare Einstellung zum Leben ist nur möglich, wenn wir in uns selbst ankommen.

    Liebevolle Grüße,
    Dominik

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