Sich selbst lieben – aber wie?

Was heisst es, sich selbst lieben? Wie macht man das? Wie spürt man das?
Wenn wir einem anderen Menschen zugetan sind, fühlen wir es: Schmetterlinge im Bauch, Empfindung von Wärme im Herzen, von Nähe, Vertrautheit… Aber wie ist das uns selber gegenüber?
Sich selbst lieben ist mehr ein Bewusstseinszustand als ein Gefühl: Es bedeutet, seinen wahren Wert erkennen, diesen Wert, der nicht darauf gründet, was und wie viel wir besitzen und leisten, ob wir schön, intelligent, gesund, ehrlich sind, gut oder böse, mutig oder feige, fleissig oder faul, nützlich für unsere Mitmenschen und die Gesellschaft oder Schmarotzer. Einzig und allein die Tatsache, dass wir existieren und menschliche Wesen sind, ist bestimmend für unseren Wert. Wir sind an sich wertvoll! Mich selbst lieben heisst deshalb: Ich erkenne mich, als was ich bin, und nehme mich an, wie ich bin, mit allen meinen guten Eigenschaften und allen meinen „Fehlern“. Ich achte mich selbst, in jeder Situation und unabhängig von meiner Verhaltensweise.

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75 Gedanken zu “Sich selbst lieben – aber wie?

  1. Es gibt keine Fehler, nur Erfahrungen! Das Leben ist unsere Schule, wir sind hier um zu lernen, um uns innerlich zu entwickeln – dabei können wir nichts falsch machen, alles dient nur dazu, dass wir weiterkommen… Deshalb dürfen wir auch unsere so genannten „Fehler“ an uns lieben, uns selbst ganz lieben, wie wir gerade sind – und uns einfach bemühen, uns zu verbessern, so wie wir es eben können.

    Lass dir von anderen nie einreden, liebe Deborah, du hättest in deinem Leben nur Fehler gemacht, und vor allem rede es dir selbst nicht ein!

    Herzlichst,
    Karin

  2. Ich finde deinen Blog einfach spitze
    und hoffe, dass noch viele weitere Beitraege folgen werden, bin auf alle Faelle gespannt
    Liebe Gruesse, Simonius

  3. Ich bin auf diese Site gelandet weil ich fühle mich am Boden, habe momentan keine Selbstvertrauen mehr und liebe mich gar nicht…Der Grund ist ein Mann den ich kennengelernt habe, wir haben uns 6 Mal getroffen, war immer Leidenschaft pur, bis wir uns Sex hatten, seit dem meldet er sich nicht mehr, nur ein kurzere SMS nächste Tag, wo er geschrieben hat : – „Ich bin noch am träumen“! Dann habe ich nichts mehr gehört, habe ihn ein Mail geschrieben und gesagt, er sollte mit mir ehrlich sein, ich wäre für alles bereit und würde mich gar nicht mehr melden, aber er sollte sagen wenn er nicht mehr will….Er antwortet – „Ist nichts gegen dir, habe nur viel Arbeit momentan“….Aber bevor wir miteinander geschlafen haben, hat er mich immer SMS geschrieben, am morgen, nachmittags und abends und war total lieb zu mir….Aber anstatt mit ihm verrückt sein, fühle mich sehr schlecht und denke das Problem lag an mir! Ich komme aus Südamerika, sehe gut aus, bin gebildet, aber habe das Gefühl, die Männer wollen nur ins Bett mit mir, obwohl ich gar nicht so schnell ins Bett gehe…Hat Jemand eine gute Wort für mich? Sorry meine Deutsch Fehler!

  4. Liebe Sahara,
    Es lag bestimmt nicht an dir, wenn er sich nicht mehr meldet – und du weisst das auch! Hättest du nämlich etwas falsch gemacht, würde er es dir wahrscheinlich sagen.
    Was auch immer zwischen euch war, er ist nichts als feige und es zeugt von seinem schlechten Charakter, wenn er sich jetzt so davonschleicht.
    Du hast eine Erfahrung gemacht, die leider häufig vorkommt, mir selbst ist es auch schon passiert. Aber es hat nichts mit dir persönlich zu tun und ist deshalb kein Grund, deine Selbstliebe zu verlieren. Sieh es als Erfahrung an, aus der du etwas lernen kannst, und die in diesem Sinne positiv ist.

    Ich wünsche dir alles Liebe für deine nächste Beziehung und deinen Lebensweg!
    Karin

  5. Liebe Anja

    Niemand von uns ist vollkommen, wir machen alle ständig Fehler und tun dadurch auch manchmal anderen weh. Es ist wichtig und gut einzusehen, dass wir etwas falsch gemacht haben, uns dafür zu entschuldigen – aber uns selbst dafür zu bestrafen, indem wir uns Selbstvorwürfe machen und uns selbst nicht mehr lieben, ist nicht richtig. Wir sind auf dieser Welt, um zu lernen, und wir lernen (leider!) mehr durch unsere Fehler, als durch unsere guten Taten. Es genügt jedoch, uns vorzunehmen, es das nächste Mal besser zu machen – und auch wenn wir wieder fehlen, uns deswegen immer noch nicht zu verurteilen!

    Du findest auf dieser Website eine Menge Artikel dazu; klicke einfach auf die entsprechenden Stichworte (oben in der rechten Seitenleiste), beispielsweise „Selbstverurteilung“ und „Verletzungen“.

    Alles Liebe für dich,
    Karin

  6. Hallo
    Ich weiss zwar nicht ob ich hier richtig bin, aber ich schreib trotzdem mal. Auch ich hab kein Selbstvertrauen mehr! Ich fühle mich so hässlich, vorallem in letzter Zeit! Kennt das jemand?
    Vor etwa einem halben Jahr bin ich von meinem damaligen Freund verlassen worden. Bereits dort fing es an. Als ich mit ihm zusammen war, empfand ich mich als hübsch, da er mir das Gefühl auch gab und es mir immer wieder sagte. Aber nach der Trennung ging alles Bergab. Ich bin auch noch in die Bulimie reingerutscht (weiss niemand!). Jetzt in den letzten paar Wochen geht es mir besonders schlecht. Ich schaue mich im Spiegel an und merke wie hässlich ich bin. Schaue meine Schwester an und bin eifersüchtig!
    Gestern hatten wir Besuch. Ich war kurz auf Facebook um meine Nachrichten zu checken, da kam der eine Besuch, schaute mein Bild an und fragte: „Wer ist das?“ „Ich!“ „Du? Neeein.. das bist sicher nicht du!“
    Versteht ihr? Sozusagen „Das kannst nicht du sein, das ist zu schön!“
    Dazu kommt noch, dass der Freund meiner Schwester mir gesagt hat, dass ich ein rundes Gesicht hab. Das kränkt mich jetzt total…

    Ich könnte noch so viel schreiben, aber ich lasse es lieber, sonst komme ich mir noch wie ein Emo vor 😉

    Hoffe wirklich, dass mir jemand helfen kann… 🙂

  7. Liebe Gessica

    Es ist schwierig, dir durch ein paar geschriebene Worte helfen zu können. Es ist wichtig, dass du mit jemandem über deine Probleme reden kannst. Ich empfehle dir, jemanden in deiner Umgebung aufzusuchen, der dir wirklich helfen kann, eine Psychotherapeutin oder eine Kinesiologin zum Beispiel. Im Internet findest du leicht entsprechende Adressen, wenn du in Google die Stadt, in der du wohnst, eingibst und dazu z.B. „Psychotherapie“ oder „Kinesiologie“. Mach diesen Schritt, Gessica, du wirst sehen, dass du dann bald wieder glücklich bist!

    Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe,
    Karin

  8. Hallo

    Ich habe eine Schwester, sie ist 19 Jahre alt und hat gerade das 2. Lehrjahr als Koch wiederholt. Wir lernen häufig zusammen, da sie selbst nicht weiss, wie sie das anpacken soll. Jedenfalls hat sie immer wieder das Gefühl, wenn sie etwas nicht kann, dass sie nichts wert ist und dass sie sowieso nichts kann. Ich versuche sie immer wieder auzuheitern, ihr zu sagen dass es nicht wahr ist, dass sie nichts kann. ich merke aber, dass da etwas tiefer steckt, nur weiss ich nicht, wie ich das angehen soll??????

  9. Du machst genau das Richtige, Angela!

    Dieses mangelnde Selbstvertrauen steckt in so vielen von uns; oft stammt es aus der Kindheit, es kann sich aber auch erst später entwickeln.

    Ich bin nicht sicher, ob es wichtig ist zu wissen, woher es kommt. Wichtig ist, dass du deine Schwester immer wieder lobst, wenn sie etwas gut macht, und wenn sie etwas nicht kann, das etwas herunterspielst.
    Wenn du mit ihr zusammen lernst, kannst du ihr vielleicht auch einmal zeigen, dass du auch nicht alles kannst und sofort verstehst. Und versuchen, ihr das Gefühl zu vermitteln, dass die „schulischen“ Fähigkeiten nicht das Wichtigste sind, dass sie ein wunderbarer, wertvoller Mensch ist, warmherzig, zuverlässig und … – du kennst ihre guten Eigenschaften und Stärken am besten.

    Ich glaube, viel mehr als ihr einfach nahe sein und sie stützen, kannst du nicht tun. Und vor allem, sie einfach liebhaben und ihr das auch zeigen.

    Ich wünsche euch beiden alles Liebe,
    Karin

  10. Ich habe eine Freundin sie ist 17, bald 18. Sie hat mit erzählt, dass Sie sich oft, oder fast immer in einer Situation wo der eigene Karakter eine wichtige Rolle spielt mit einer guten Freundin von ihr vergleicht. Ihre Freundin ist etwa 2 Jahre älter als sie, hübsch, intelligent, hat einen Freund, kommt gut mit ihren Eltern klar, humorvoll, bescheiden, ja beinahe perfekt.
    Meine Freundin ist eine liebe Person, versucht es oft allen gerecht zu machen, und ist immer für einen da. Aber oft ist sie unzufrieden mit sich selbst. Sie bereut nichts, was sie bis jetzt getan hat. Es stört sie einfach, dass sie sich immer wie reflexartig mit ihrer Freundin vergleicht. Aber sie will nicht nur wegen dieses Komplexes die ganze Freundschaft aufs Spiel setzen, da sie ihre Freundin lange kennt und sehr vertraut mit ihr ist. Sie wünscht sich so sehr sich so zu lieben und zu akzeptieren wie sie ist. Wie könnte ich sie aufmuntern und ihr wieder viel Lebensfreude schenken? Wie könnte ich Ihr helfen sich selbst gern zu haben?

  11. Liebe Mia

    Die Freundschaft beenden, um sich nicht mehr mit der Freundin zu vergleichen, scheint mir auch nicht der richtige Weg, denn das Problem liegt ja nicht bei der Freundin bzw. in der Freundschaft.

    Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine ganz eigene Aufgabe in dieser Welt, der König ebenso wie der Bettler, und es braucht alle, damit dieses grosse Weltenschauspiel funktioniert – es kann nicht nur Könige oder nur Bettler geben!
    Deshalb ist jeder Mensch an sich wertvoll, ganz unabhängig davon, welche Eigenschaften und welche Aufgabe er hat. Und deshalb ist es auch nicht sinnvoll, sich mit anderen zu vergleichen oder andere nachzuahmen.

    Wir sollen einfach wir selbst sein und uns bewusst sein, dass wir für diese Welt genau richtig sind, so wie wir sind – ebenso wie ein anderer genau so richtig ist, wie er ist.

    Ich wünsche dir und deiner Freundin alles Liebe!
    Karin

  12. Hallo, suche grade verzweifelt nach Hinweisen / Ideen, wie das mit der Selbstliebe funktioniert. Ich hab das prinzipiell kapiert, aber sich selbst Blumen kaufen oder ein Bad nehmen (beides heute gemacht) erscheint mir wie ein Blümchenpflaster auf einer riesigen offenen Wunde. Ich „zerstöre“ grad eine der wichtigsten Beziehungen meines bisherigen knapp 40-jährigen Lebens – ich sehe das und weiß, das es nicht geht, solange ich selbst nichts Gutes an mir finde (ich glaube sowas wie „Gut, das ich nicht Amok laufe“ zählt wohl eher nicht und was anderes fällt mir partout nicht ein) – ich habe das Gefühl auszufransen, innerlich zu zerreißen, weil ich zwar alles analytisch begreife, aber weder Herz noch Seele etwas umsetzen können.
    Wie hebt man denn eine solche Blockierung auf?

  13. Liebe Jaina

    Ich glaube auch, dass es nicht damit getan, sich selber etwas Gutes zu tun (Blumen kaufen usw.), obwohl das bestimmt schön ist und ebenfalls dazu gehört.

    Die Diskrepanz aufzulösen zwischen dem, was man weiss und begreift, und dem, was man tatsächlich lebt, ist ein Prozess, der nur Schritt für Schritt geht. Ich denke nicht, dass man diese „Blockierung“ über Nacht auflösen kann. Ich selbst habe Jahre dafür gebraucht.
    Und ich kann dir auch kein Patentrezept dafür bieten, Jaina. Ich schreibe auf dieser Website über das, was ich gelernt habe, und versuche kleine Anregungen zu geben, mehr kann ich nicht tun.

    Du brauchst allerdings nicht etwas Gutes an dir zu suchen und zu finden! Du bist gut und wertvoll allein dadurch, dass du bist, dass du ein Mensch mit einer unsterblichen Seele bist – das ist es, was ich immer wieder zu mir und anderen sage. Und dass du ok bist, genau so wie du bist und egal, was du tust. Etwas vom Wichtigsten ist, dass wir uns in jedem Augenblick akzeptieren, wie wir gerade sind.

    Ich wünsche dir von Herzen die Kraft und die Geduld, deine kleinen Schritte zu tun, und das Urvertrauen, um all das Schwere, das dich belastet, loszulassen in der Gewissheit, dass am Ende alles gut wird.

    Alles Liebe für dich, Jaina.
    Karin

  14. Hallo zusammen
    es ist zwar schon eine Weile her, dass hier Einträge gemacht wurden. Ich schreibe trotzdem- vielleicht (hoffe ich sehr) antwortet mir ja doch Jemand.
    Also ich denke, ich habe das gut im Griff mit meiner Selbstliebe. Ich fühle mich selber und lebe autentisch. Ich spühre gut, was passt und was nicht. Ich lebe im Moment. Ich lebe allerdings intensiv- wenn was „nicht so toll ist“, dann zieht es mich ziemlich schnell mit runter. Seit ca. einem halben Jahr braucht „der Mann meines Lebens“ mehr Abstand, mehr Freiraum und zieht sich zurück. Weil er sich selber finden will/ muss. Verbal macht er mich oft „fertig“- ich denke um sich selber zu distanzieren und zu schützen. Nur tut mir das einfach so weh. Und obwohl ich mich (für mich selber) gut fühle, zieht mich das so stark ins schwarze Loch, dass ich mich selber nicht kenne.
    Kann mir dazu Einer etwas sagen?- ich wäre sehr froh, da es mich wirklich zurzeit durchschüttelt.
    Sandra

  15. Liebe Sandra

    Es ist völlig normal, dass so etwas dir weh tut und du dich verletzt fühlst.

    Ich kann deine/eure Situation nicht beurteilen, da ich die genauen Umstände nicht kenne, deshalb sage ich dir einfach, was spontan in mir aufgekommen ist; es ist an dir zu entscheiden, ob es für dich zutrifft oder nicht.

    Wenn jemand zum Partner sagt, er brauche mehr Abstand, er wolle sich selbst finden und Ähnliches, so steckt oft etwas Anderes dahinter, nämlich eine tiefe Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Paarbeziehung, vielleicht sogar die Vorbereitung für die Trennung.
    Ich weiss nicht, wie viel und wie ehrlich ihr miteinander redet, aber es wäre bestimmt gut für euch beide, wenn ihr zur Sprache bringt, welches die wahren Ursachen für sein Sich-Zurückziehen sind.

    Was dich betrifft, so solltest du deinem Partner jedenfalls nicht erlauben, dich verbal fertig zu machen, dazu hat er kein Recht. Auch hier geht es darum, miteinander sachlich zu reden. Wobei ich annehme, dass du das schon getan hast, ihm schon gesagt, dass es dir weh tut und mehr.

    Was ich nicht ganz verstehe, weil es sich für mich widersprüchlich anhört, ist deine Aussage, dass du dich gut fühlst, die Situation dich aber stark in ein schwarzes Loch zieht. Fühlst du dich wirklich wohl, wenn du in einem schwarzen Loch bist?
    Wie gesagt, ich kenne eure Situation nicht näher, doch allgemein formuliert: Wenn ein Zustand für einen unerträglich ist, sollte man ihn ändern. Konkreter auf eure Beziehung bezogen: Bist du wirklich noch glücklich darin, trägt dich die Hoffnung, dass sich die Situation wieder einmal ändern wird, noch genug?

    Ich glaube, du kommst nur einen Schritt weiter, wenn du ehrlich zu dir selbst bist und wenn ihr beide miteinander ganz klar und aufrichtig redet. Frag ihn, warum er dich so schlecht behandelt, frag ihn, warum er Abstand braucht, geht der Sache auf den Grund.
    Falls ihr das schon gemacht habt oder dein Partner es nicht will – dann bleibt die Entscheidung bei dir, wie du weitermachst: a) die Situation ertragen und lernen, alles mit Gelassenheit* anzunehmen, oder b) dich von deinem Partner trennen.
    Entsprechend dem bekannten Gebet: „Lieber Gott, gib mir die Gelassenheit zu ertragen, was ich nicht ändern kann; den Mut und die Kraft zu ändern, was ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

    Ich wünsche dir von Herzen viel innere Klarheit!
    Karin

    * Zur Gelassenheit habe ich einiges geschrieben auf dieser Website und auf meiner Website http://www.karma-yoga.ch unter dem Stichwort „Gleichmut / Gelassenheit“; eventuell sind auch Texte unter dem Stichwort „Anhaftung“ und „Liebesbeziehungen“ für dich interessant.

  16. Hallo,
    auch mir geht es so mit der Selbstliebe…sie ist bei mir praktisch nicht vorhanden. Ich habe mich schon sehr ausgiebig mit diesem Thema befasst, aber sobald ich es für mich in die Tat umsetzen will, scheitere ich. Jetzt gerade im Moment sind die Gefühle, die ich in mir habe, fast unerträglich. Es ist eine Mischung aus Selbstverachtung, Wut, Angst, Trauer – vor allem Angst.
    Vielleicht passt ja mein folgender Text gar nicht zu dem Thema Selbstliebe – aber ich denke, dass diese ganzen Dinge zusammenhängen, deshalb schreibe ich einfach mal weiter.
    Ich liebe einen Mann. Einen tollen Mann. Er ist vergeben und angeblich in dieser Beziehung nicht glücklich. Trennen möchte er sich aber trotzdem nicht. Das ist jetzt nur eine Info, damit die Zusammenhänge etwas besser verstanden werden können. Ich habe dies soweit akzeptiert, auch wenn es sehr weh tut, zu wissen, dass man mit dem Menschen, den man sehr liebt, keine Chance hat, ein gemeinsames Leben zu führen. Aber ich bin lieber so mit ihm zusammen, als gar nicht. Ist wahrscheinlich für Außenstehende nicht nachzuvollziehen, ich verstehe mich ja meistens selbst nicht. Ich habe diesen Mann zum Mittelpunkt meines Lebens gemacht, obwohl die äußeren Umstände denkbar ungünstig sind und es eigentlich auch nicht zulassen. Alles dreht sich um ihn. Und das alles schon über viele Jahre. Wenn ich mit ihm zusammen bin, geht es mir gut. Ich bin glücklich, fühle mich toll, begehrenswert, hübsch usw. Sobald ich alleine bin mit mir und meinen Gedanken fällt alles zusammen wie ein Kartenhaus. Dann gibt es nur negative Gedanken. Was, wenn er eine andere besser findet? Ich bin nicht gut genug für ihn. Ich bin häßlich. Ich bin wertlos. Ich bin eine Last für ihn. Ich enge ihn ein. Und und und…ich könnte die Liste endlos fortführen. Ich kann einfach an nichts anderes denken. Sämtliche Ablenkungsversuche schlagen fehl. Ich gehe meinem Hobby nach ohne mich wirklich daran zu erfreuen. Ich lebe nur für die Tage, an denen ich ihn sehen kann. Und das Verrückteste an der Sache ist: Er weiß es nicht und merkt es nicht. Für ihn bin ich die Powerfrau, die weiß, was sie will. Die mit beiden Füßen im Leben steht (haha). Die zu sich steht. Die alles schafft. Die ihn glücklich macht. …. ich bin echt verzweifelt, heute ist wieder ein ganz schlimmer Tag, an dem ich so gar nicht mit der Situation umgehen kann. Ich möchte gut zu mir selbst sein, weil ich ja merke, was ich mir mit meinen Gedanken und Gefühlen antue, aber ich bekomme die Kurve nicht….
    Liebe Grüße
    Andrea

  17. Ach, Andrea, ich verstehe dich soooo gut! Ich selbst habe all das so oder ähnlich auch schon erlebt. Und es ist tatsächlich schwierig, da wieder herauszukommen.

    Ich brauche dir nicht zu sagen, dass es falsch ist, einen anderen Menschen zum Mittelpunkt deines Lebens zu machen – das weisst du selbst. Und dass ein Mann, der sich über Jahre zwischen zwei Beziehungen bewegt, ohne sich klar für die eine oder die andere zu entscheiden, es gar nicht wert ist, weisst du ebenfalls. So „toll“ ist dieser Mann nicht, verzeih mir meine deutlichen Worte.

    Ich kann dir nur raten, erstens einmal mit ihm zu reden und ihm zu sagen, wie es dir wirklich geht; es ist für ihn natürlich bequem, einfach die Augen zu verschliessen und dich als Powerfrau sehen zu wollen – dadurch hat er keine Probleme und muss nichts unternehmen.
    Und dann solltest du von ihm eine Entscheidung fordern: für oder gegen dich. Entweder er trennt sich von seiner Partnerin und steht zu dir oder du trennst dich von ihm.

    Ich kenne das sehr gut, was du sagst: lieber so mit ihm zusammen als gar nicht. Aber es ist kein Weg für dich, glücklich zu werden. Auch das weisst du.

    Ich kann dir nur aus tiefster Überzeugung raten, diese Beziehung zu klären und die Konsequenzen zu ziehen. Zögere es nicht länger hinaus, das führt zu nichts! Du bist jetzt in jeder Hinsicht gebunden, äusserlich und innerlich, und gibst dem Leben dadurch keine Chance, dich einen anderen, schöneren Weg zu führen, einen Weg, auf welchem du dein Glück findest.

    Glaube mir, Andrea, sobald du dich innerlich gelöst hast, wirst du einem anderen Mann begegnen, einer wahren Liebe, jemandem, der eine wunderbare Frau wie dich verdient.

    Ich wünsche dir von Herzen die Kraft, die Schritte, die du selbst als richtig erkennst, zu unternehmen.

    Alles Liebe,
    Karin

  18. Liebe Karin,
    herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich werde an mir arbeiten müssen, um die Konsequenzen ziehen zu können, noch bin ich nicht bereit dazu, diesen Mann los zu lassen. Ich frage mich immer wieder, warum ich mir das antue. Mit einer sehr lieben Kollegin und Freundin habe ich auch schon über die ganze Sache gesprochen. Sie meint, dass ich schon regelrechtes Suchtverhalten an den Tag lege – und wenn ich es mir ganz genau überlege hat sie recht. Er ist meine Droge, von der ich nicht los komme. Ich müsste hier Seite für Seite füllen, um es genauer zu erklären – andererseits gibt es nicht viel zu erklären. Am schlimmsten ist wie schon gesagt, dieser Selbsthass. Ich verabscheue mich für dieses Verhalten. Er benutzt mich, ich weiß es und lasse es mir gefallen…wie blöd kann man eigentlich sein? Ich kann kaum in den Spiegel sehen, kann mir selbst nicht in die Augen schauen, weil ich es so traurig finde, dass ich nicht stark genug bin, mich zu befreien…
    Viele Grüße
    Andrea

  19. Liebe Andrea,

    wie gesagt, ich verstehe dich nur zu gut! Und ich bin sicher, dass du die Situation lösen wirst.

    Das Wichtigste ist jetzt, dass du dich so akzeptierst, wie du bist. Das ist immer der erste Schritt zu jeder Veränderung. Du lässt dich benutzen? Das ist ok. So bist du im Moment und es ist gut, wie du gerade bist. Denn für alles gibt es die richtige Zeit, und im Moment soll es wohl so sein, wie es ist.

    Nimm dich zuerst einmal an, auch mit dieser Eigenschaft, dass du von ihm nicht los kommst, dich benutzen lässt, die Kraft noch nicht hast usw. Das ist ok. Mach dir daraus kein Problem. Du bist deswegen nicht weniger wertvoll! Lass deine Selbstverachtung und deinen Selbsthass fallen, sie haben überhaupt keine Berechtigung.
    Du bist, wie du bist, und das ist gut. Und niemand hat das Recht, dir deswegen Vorwürfe zu machen – auch du dir selbst nicht.

    Und irgendwann, wenn du an der Situation etwas ändern willst, wirst du auch die Kraft und den Mut finden. Irgendwann wirst du den Schritt einfach machen: den Entschluss fassen und dich von ihm trennen.
    Ich weiss, dass man sich, solange man drin steckt, nicht vorstellen kann, dass man es schafft. Aber du wirst es schaffen. Dann, wenn die Zeit gekommen ist.

    Alles Liebe für dich,
    Karin

  20. Hallo, Karin!

    Ich bin adoptiert, 27 Jahre alt und habe enorme Probleme mit der Selbstliebe.

    Ich würde mich manchmal sogar regelrecht als „Menschenhasser“ bezeichnen, so schlimm wird das ab und zu. Dann hab ich keinerlei Verständnis für die Menschen um mich rum und ihre Fehler, meine sämtliche Unzulänglichkeiten der anderen zu erkennen. Das isoliert mich dann innerlich ganz schön.

    Immer wieder frage ich mich, warum ich diesen Hass verspüre.
    Wenn ich nachdenke, muss ich sagen, dass ich mein ganzes Leben, meinen Körper und auch Gott (dessen Existenz ich jetzt nicht zur Debatte stellen will) hasse, dass er mich mit so einem Leben „gestraft“ hat. Warum durften andere Kinder bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen, Liebe und Zuneigung, Bestätigung erfahren, GANZ NORMAL aufwachsen, während ich mich mit meinen Adoptiveltern ab einem bestimmten Alter nicht mehr verbunden gefühlt habe und seitdem ein Einzelgänger bin?

    Warum haben andere Menschen in meinem Alter viele Freundschaften, ein ganz anderes Verhältnis zu Menschen als ich?

    Es ist gerade wieder sehr schlimm, da ich in einer eigentlich tollen Beziehung bin und ich Angst habe, etwas irreparabel kaputt zu machen. Ich bin mißtrauisch, unterstelle meiner Freundin Sachen, die sie – objektiv betrachtet – nie machen würde und tue ihr damit weh.

    Dann muss ich heulen, weil ich doch nicht anders kann und mich dafür dann um so mehr hasse. Es ist schon so weit, dass ich – nur um nicht mehr mit meiner Verkorkstheit fast täglich konfrontiert zu werden – diese tolle und vielversprechende Beziehung beenden will.

    Meine letzte Beziehung lief genauso, ich habe bestimmt 5 Mal Schluss gemacht, doch meine Ex kam immer wieder zu mir zurück. Ich weiß (oder hoffe es zumindest), dass meine jetztige Freundin das nicht machen würde, da ich sonst wieder in dem Teufelskreis der Schuldgefühle gefangen wäre – „jetzt hast Du ihr so weh getan und sie hält immer noch zu Dir“! In der Rolle fühle ich mich dann auch nicht wohl und früher oder später wird die Beziehung dann auf eine beschissene Art enden.

    Viele Probleme, ich weiß – und etwas wirr.

    Aber ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll und hoffe, Du kannst mir trotzdem ein Stück weit helfen!

    Danke,

    Phil

  21. Lieber Phil,

    So gerne ich es möchte, ist es nicht möglich, dir schriftlich und auf diesem Weg zu helfen. Deine Probleme gehen tief und offenbar weit in die Kindheit zurück. Aber keines deiner Probleme ist unlösbar.

    Ich kann dir nur raten, professionelle Hilfe zu suchen. Ich weiss nicht, wo du wohnst, aber ich gebe dir hier eine Institution in der Schweiz an, von der ich überzeugt bin, weil ich die Mitarbeiter seit vielen Jahren persönlich kenne und ihre Erfolge sehe:
    http://www.casa-betulla.ch
    Man verbringt dort zwei bis drei Wochen, in denen die Probleme im Sinn der „Hilfe zur Selbsthilfe“ an der Wurzel angepackt werden.

    Ich wünsche dir die Entschlossenheit, einen Schritt zu unternehmen!

    Alles Liebe,
    Karin

  22. hallo,
    ich fühle mich sehr hässlich, jedes mal wenn ich in den spiegel schaue denke ich mir ,,du gefällst ja wirklich niemandem,, 😥 ich bin auch sehr eifersüchtig auf meine cousinen, weil sie alle hübsch sind und das sagt auch jeder, aber ich, ich bin und war wirklich immer ein hässliches entlein. In der Schule wurde ich immer gemobbt, weil ich so hässlich bin, die anderen haben immer etwas an mir gefunden, was hässlich war und haben sich lustig drüber gemacht. ich höre wirklich sehr selten, dass jemand sagt, ohne dass ich sie frage, dass ich hübsch bin. komplimente bekomme ich auch sehr selten. wenn jemand meiner cousine komplimente gibt und ich neben dran stehe, merken die sofort, dass ich eifersüchtig werde, dann geben die mir auch komplimente. Aber ich merke, dass sowas ohne meine eifersucht, die man mir auch sehr schnell ansieht, gar keine komplimente kommen würden. die machen mich dadurch nicht glücklch, ich werde noch trauriger 😥

  23. Liebe Janine,

    Auf dieser Website habe ich schon so oft darüber geschrieben, dass wir unseren Wert nicht aus Äusserlichkeiten beziehen sollen, also nicht aus dem Aussehen, den Eigenschaften, dem Geld usw.
    Aber ich weiss, dass Worte nicht helfen, wir alle möchten hübsch sein, wir alle möchten, dass die anderen uns hübsch finden. Das ist normal.

    Und doch sind wir nicht alle hübsch – zumindest nicht gemäss dem Schönheitsideal, das uns vorgegeben wird. Genau genommen, entsprechen die allerwenigsten diesem Schönheitsideal!
    Uns allen bleibt nichts anderes übrig, als uns so zu akzeptieren, wie wir nun einmal sind. Ändern können wir es ja nicht. Und uns auf die anderen Werte konzentrieren, die wir besitzen, ein gutes Herz, Einfühlungsvermögen, die Fähigkeit zuzuhören und zu trösten, die Bereitschaft für andere da zu sein und zu helfen, und viele viele andere.

    Mehr kann ich dir im Rahmen dieser Website nicht sagen, liebe Janine. Nur noch dies: Jeder Mensch ist wertvoll, auch du, vergiss das nie! Egal ob die anderen es sehen und schätzen. Du bist wertvoll, einfach weil es dich gibt. Und du darfst dich lieben, so wie du bist.

    Alles Liebe,
    Karin

  24. Liebe Karin
    bin eben auf diese Seite gestossen und finde deine Antworten sehr bereichernd. Natürlich hab ich auch ein Problem mit der Selbstliebe, hab auch schon in div. Therapien daran gearbeitet, den richtigen Knopf aber noch nicht gefunden ;-).
    Ich finde mich interessant, nett, fröhlich, unkompliziert, aufmerksam, humorvoll, hübsch, wertvoll und liebenswert. Aaaber: wenn ich in den Spielgel schaue, dann begegnet mir da eine „Fremde“! ich krieg das Innen und Aussen nicht auf die Reihe. Ich fühl mich innen drin, anders als ich aussen aussehe.
    vielleicht hast du eine Idee wo ich auf der Leitung stehe?
    herzlichst
    Bine

  25. Liebe Bine

    Bitte entschuldige, dass ich erst heute Antworte, dein Kommentar war im Spam-Ordner hängengeblieben (keine Ahnung warum) und ich habe ihn nicht gesehen.

    Ich glaube, es ist normal, dass wir nicht alle unsere vielen verschiedenen „Teile“ als eine Einheit sehen und annehmen können, unabhängig davon, ob es innere oder äussere sind. Am Ende hat es natürlich immer mit der Selbstliebe zu tun – wir sollten ja einfach alles an uns annehmen und lieben.

    Warum es bei dir diese Diskrepanz zwischen Innen und Aussen ist, kann ich nicht sagen. Ich kann nur mutmassen und dir einige Fragen stellen, die du für dich beantworten kannst, und die dir vielleicht weiter helfen:
    • Was genau ist dir fremd an deinem Spiegelbild?
    • Siehst du dich wirklich mit Liebe an, wenn du in den Spiegel schaust?
    • Siehst du deine inneren Qualitäten objektiv oder sind es vielmehr Eigenschaften, die du haben möchtest oder die du meinst haben zu müssen, weil andere es von dir erwarten?
    • Wie müsste denn dein Spiegelbild aussehen, damit es dir nicht mehr fremd ist? Kannst du daran etwas ändern?

    Ich wünsche dir eine gesegnete Weihnachtszeit und viel Selbstliebe und Selbstannahme fürs nächste Jahr,
    Karin

  26. Hallo zusammen

    Mit interesse habe ich fast all eure Beiträge gelesen. Es macht einem Mut, wenn man sieht, dass man nicht alleine ist, mit all seinen Sorgen und Ängsten.

    Gerade bei der Selbstliebe und dem Selbstvertrauen haperts bei mir gewaltig. Bis jetzt habe ich mich immer gegen aussen orientiert, habe die Anerkennung der andern gesucht und auch gefunden. Das ist ja schön und gut, aber das macht abhängig.
    Kommt noch dazu, dass ich Kritik als sehr persönlich nehme und damit auch meine liebe Mühe habe.

    Es ist bitter sehen zu müssen, wie sich die Partnerin langsam aber sicher von dir entfernt, weil sie sich zurecht nicht mehr als mein Besitz ansehen will.
    Wir sind beide im mittleren Alter, die Kinder sind erwachsen und wir stehen vor einem neuen Lebensabschnitt.
    Sie hat sich schon früher damit befasst, sich selber weiter zu entwickeln, was ich damals nicht als nötig erachtet habe, denn ich hatte ja meine Anerkennung, Tag für Tag.

    Aber jetzt ist alles anders geworden, plötzlich muss ich mir die Anerkennung selber geben und das fällt mir so ungemein schwer. Ich fühle mich manchmal wie in einem luftleeren Raum, ohne Halt und voller Unsicherheit.
    Es kommt mir vor wie Entzugserscheinungen von einer Drogenabhängigkeit.

    Auch muss ich mich richtig dazu zwingen, Dinge zu tun die mir früher richtig spass gemacht haben.

    Manchmal denke ich, ich sollte doch nicht so im Selbstmitleid verfallen und mich zusammenreissen und die Weltuntergangsstimmung ist doch wirklich nicht gerechtfertigt.
    Aber Tatsache ist, dass ich mich ungemein schwer tue mit all diesen Situationen.
    Wie kann ich loslassen? Wie kann ich mich annehmen, ohne Anerkennung von aussen?

    liebe Grüsse Robi

  27. Lieber Robi

    Deine Worte zeugen davon, dass du bereits viel erkannt und verstanden hast! Das ist sehr schoen, und es ist zweifellos der erste und wichtigste Schritt.

    Die Selbstliebe zu „erlernen“ ist allerdings ein langer Prozess, das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Und es ist ein Prozess der kleinen Schritte, an denen wir einfach Tag fuer Tag an scheinbar banalen Verhaltensweisen arbeiten muessen.

    Du findest auf dieser Website viele Hinweise und Anregungen dazu, eine Auflistung konkreter Verhaltensweisen hier:
    http://www.selbstliebe.ch/?p=24

    Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht so schnell und einfach geht, wie du es gerne moechtest, versuch es immer wieder. Und denke immer daran, dass du wertvoll bist an sich, als menschliches Wesen, unabhaengig von deinen Faehigkeiten, von deinem Aeusseren, von deiner Leistung, unabhaengig vor allem von der „guten“ oder „schlechten“ Beurteilung oder fehlenden Anerkennung deiner Mitmenschen.
    Freue dich daran, dass du dich auf einen Entwicklungs-Weg gemacht hast – das ist schon sehr viel, mehr als die meisten Menschen tun.

    Ich wunsche dir auf diesem Weg von Herzen alles Liebe, und ich weiss, dass du vorankommen wirst. Jeder, der sich ehrlich bemueht, schreitet voran.

    Herzlichst,
    Karin

  28. Hallo zusammen,

    bin gerade auf diese Seite gestoßen, da auch ich auf der Suche nach der Selbstliebe bin. Ich sehe keine Veranlassung darin mich selbst zu lieben. Ich selber kann mir meine gemachten Fehler nicht verzeihen und auch mein Umfeld besonders meine Freundin macht mich ständig auf Fehler aufmerksam.
    Sie lebt in einer glücklichen Beziehung die Kinder sind erfolgreich in Schule und Beruf und auch sonst hat sie alles, mich eingeschlossen, fest im Griff.
    Ich habe schon oft versucht mich von ihr zu lösen, schaffe es aber einfach nicht. Ich habe einen Mann und zwei Kinder, wobei es in meiner Ehe auch nicht so gut läuft, da sie auch schlecht über meinen Mann spricht und ich auch kein gutes Haar mehr an ihm lasse. Viele Sachen die bei uns ablaufen finde ich normal und mache mir da auch keine Gedanken drum, bis meine Freundin mich wieder darauf aufmerksam macht das es bei ihr anders läuft. Ich habe versucht mein Leben so zu ändern wie ihres aber es gelingt mir nicht. Wenn ich dann soweit bin und sage ich blicke positiv in den Tag und sehe nicht alles negativ passiert aber schon wieder etwas, was nicht in die Sicht meiner Freundin passt, und ich bin schon wieder am Boden zerstört und fühle mich klein. Ich kann mit niemandem darüber reden, weil ich niemanden mehr habe. Ich habe mit allen gebrochen, nicht zuletzt wegen meiner Freundin. Auch mein Mann weiß davon nichts und das soll auch so bleiben, denn er würde mich auch nicht verstehen. Meine Eltern habe ich schon im Kindesalter verloren und leide seitdem unter Verlustangst. Ich halte an allem fest ob gut oder schlecht.
    Ich habe das Gefühl nicht mein eigenes Leben zu führen sondern das meiner Freundin. Wollte auch schon zum Arzt gehen deshalb, aber meine Freundin kennt jeden meiner Schritte und würde ich ihr das sagen würde sie mich wieder fertig machen. Ich weiß es ist kompliziert und schwer zu verstehen aber ich komme nicht dagegen an. Was mache ich bloß?

    Liebe Grüße

    Silvana

  29. Liebe Silvana,

    du siehst deine Situation mit der sogenannten Freundin sehr klar, ich zitiere nur einige wichtige Aussagen von dir:

    • … hat sie alles, mich eingeschlossen, fest im Griff
    • … da sie auch schlecht über meinen Mann spricht
    • … mache mir da auch keine Gedanken drum, bis meine Freundin mich wieder darauf aufmerksam macht
    • Ich habe versucht mein Leben so zu ändern wie ihres
    • … was nicht in die Sicht meiner Freundin passt, und ich bin schon wieder am Boden zerstört und fühle mich klein
    • Ich habe mit allen gebrochen, nicht zuletzt wegen meiner Freundin
    • … würde sie mich wieder fertig machen
    • Ich habe das Gefühl nicht mein eigenes Leben zu führen sondern das meiner Freundin.

    Diese letzte Aussage von dir ist entscheidend. Ja, du versuchst wie deine Freundin zu sein, und du lebst dadurch nicht dein eigenes Leben.
    Wir sind alles Individuen, jeder Mensch hat seinen ganz eigenen Lebensweg. Es ist nicht gut, den Weg eines anderen gehen zu wollen und sich in dieser Richtung zu ändern.

    Die Frau, die du deine Freundin nennst, ist keine Freundin. Sie will Macht über dich haben, sie spielt mit dir, sie manipuliert dich. Das ist keine Freundin!

    Wie gesagt, du siehst alles sehr klar. Ich kann dich in deiner Sicht der Situation nur bestätigen. Aber den Schritt daraus musst du selbst tun, den kann dir niemand abnehmen. Und ja, es ist nicht ganz leicht, diesen Schritt zu tun. Doch anders betrachtet auch wieder nicht so schwierig!

    Ich verstehe deine Verlustangst gut. Und genau diese Angst nutzt diese Frau schamlos aus – und zwar aus eigener Schwäche, aus eigener Angst. Halte dir das vor Augen: Diese Frau ist schwach! Sonst hätte sie es nicht nötig, jemanden, den sie für abhängig hält, dominieren zu wollen.
    Nicht du brauchst sie, sondern sie braucht dich, Silvana!

    Da sie, wie ich vermute, Widerspruch und eigene Schritte von dir gnadenlos verurteilen würde und dich, wie du sagst, fertig machen würde, wenn du dich auflehnst und nicht mehr machst, was sie will, sehe ich nur einen Weg: den Kontakt vollständig abbrechen.
    Das ist der einzige Rat, den ich dir geben kann. Ich kenne eure Situation nicht, weshalb ich nicht weiss, wie gut du ihr aus dem Weg gehen kannst. Doch an deiner Stelle würde ich ihr schreiben, dass du keinen Kontakt mehr wünschst, du kannst die Begründungen kurz aufführen, wie du sie in obigem Text formuliert hast, im Sinne: „Ich habe gemerkt, dass ich dein Leben führe, nicht meines, dass du mich vollständig dominierst und manipulierst. Das will ich nicht mehr! Deshalb breche ich den Kontakt zu dir ab. Bitte respektiere meinen Entscheid, ruf mich nicht an, komm nicht vorbei, ich werde nicht mit dir sprechen.“
    Und dann solltest du wirklich nicht mit ihr reden, nicht diskutieren, dich nicht zu weiteren Erklärungen hinreissen lassen, hart bleiben. Du darfst das Telefon wortlos aufhängen, wenn sie anruft. Du darfst ihr die Türe vor der Nase zutun. Du darfst grusslos an ihr vorbeigehen, wenn ihr euch irgendwo begegnet. Denn sollte sie deinen klar formulierten Wunsch nach Kontaktabbruch nicht respektieren, zeugt das wiederum davon, dass sie Macht über dich ausüben will, und du hast das Recht, dich davon zu distanzieren.

    Du wirst dann sehen, wie sehr sie dich braucht! Ob sie schimpft, droht, schmollt, schweigt – es ist immer ein Ausdruck ihrer Angst, ihrer Bedürftigkeit.

    Ja, du wirst einen Moment lang vielleicht niemanden mehr haben. Aber besinne dich auf frühere Freundschaften, versuche alte Kontakte in aller Offenheit wieder aufleben zu lassen. Und vertraue darauf, dass du bald Menschen finden und kennenlernen wirst, die es ehrlich mit dir meinen, wahre Freunde. Denk immer an den schönen – und so wahren! – Spruch: Wenn eine Türe zugeht, tut sich eine andere auf.
    Suche auch Hilfe bei einem Arzt, Psychologen oder anderen Therapeuten, wenn du es möchtest.
    Und – je nachdem wie die Beziehung zu deinem Mann ist – sprich auch mit ihm, vertraue dich ihm an, bitte ihn um seine Unterstützung.

    Du wirst es schaffen, Silvana! Da bin ich mir ganz sicher, nachdem du deine Situation so deutlich erkennst und gewillt bist, sie zu ändern.

    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe! Und schreib ruhig wieder, wenn du magst.
    Karin

  30. Liebe Karin,

    ich danke dir sehr für deine aufmunternden Worte. Das ist genau das was ich will. Aber zwischen wollen und können besteht für mich die Schwierigkeit.
    Wir sind schon 14 Jahre befreundet und ihre Tochter ist für mich wie meine eigene. Wir hängen sehr aneinander und sie ist wahrscheinlich auch der Grund warum es mir so schwer fällt. Ich habe auch schon oft mit ihrer Tochter darüber gesprochen und auch sie kann ihre Mutter oftmals nicht verstehen.
    Ich weiß sie tut mir nicht gut, wenn wir dann aber wieder einmal einen schönen Tag mit einander verbracht haben und ihr nichts gegen den Strich gegangen ist, denke ich das die Freundschaft sehr schön ist. Ich setze mich so unter Druck, dass ich egal wo ich bin mich so beeile um für sie wieder erreichbar zu sein bzw. ihr nicht wieder Rechenschaft darüber abgeben zu müssen wo ich war.
    Oft bin ich so gereizt und mit mir selber unzufrieden, dass meine Familile darunter leiden muss. Ich schimpfe dann mit meinen Kindern und lasse den Frust, den ich gegenüber meiner Freundin empfinde, an ihnen aus. Dann kann ich mich selber nicht leiden und habe manchmal das Gefühl in eine Depression zu verfallen.
    Warum ist das nur so schwer? Ich nehme mir jeden Tag vor ihr die Stirn zu bieten und wenn es wieder soweit ist knicke ich ein und gebe ihr immer recht. Dann weine ich und bitte sie mir zu verzeihen obwohl ich nichts gemacht habe. Das ist ein richtiger Teufelskreis.
    Ich wünsche mir die Kraft es eines Tages zu schaffen und endlich wieder ich selber zu sein.
    Mein Mann ahnt schon wieviel Macht sie über mich hat. Es kann es nicht verstehen, wenn sie z.B. angerufen hat und ich nicht schnell genug am Telefon war, rechtfertige ich mich immer wo ich war. Wenn mein Mann das dann hört schüttelt er nur mit dem Kopf und sagt, dass er das nicht verstehen kann.
    Ich habe lange Zeit gerne diese Rolle gespielt aber langsam verlässt mich die Kraft.

    Es tut mir sehr gut, mir das alles von der Seele zu schreiben.

    Liebe Grüße
    Silvana

  31. Liebe Silvana,

    was du schreibst ist erschütternd. Du bist dieser Frau hörig und stellst deine eigene Familie hinter diese Beziehung, die dich langsam aber sicher zerstört. Über kurz oder lang wird deine Seele nicht mehr zulassen, dass du dir selbst dermassen untreu bist, du riskierst krank zu werden oder das „Schicksal“ könnte auf irgendeine andere Art eingreifen.

    Ich halte es nach wie vor für die beste, momentan für dich vielleicht sogar die einzige Lösung, diese Beziehung zu beenden.

    Die andere Möglichkeit ist, dass du tatsächlich beginnst, dich abzugrenzen, dich zu wehren, „ihr die Stirn zu bieten“ wie du sagst. Aber das ist tatsächlich nicht leicht, nachdem du dich so viele Jahre unterworfen hast. Andererseits wäre es bestimmt sinnvoll für dich, es zu lernen – sonst kann es dir passieren, dass du in Zukunft mit einem anderen Menschen wieder in eine ähnliche Situation gerätst.

    Da du schreibst, dass dein Mann ohnehin schon ahnt, wie abhängig du von dieser Frau bist: Wäre es nicht gut, dich ihm anzuvertrauen, ihm all das zu erzählen, was du hier geschrieben hast, und ihn um Rat zu fragen, ihn um Unterstützung zu bitten?
    Eine solche Aufgabe „allein“ zu bewältigen ist wirklich sehr schwierig, und meine Worte aus der Ferne helfen dir auch nicht direkt. Aber ein Mensch an deiner Seite, der deine Not sieht und auch praktisch eingreifen kann, das würde dir bestimmt helfen.

    Alles Liebe für dich,
    Karin

  32. Hallo an Alle!

    Ich stecke ganz tief fest. Habe die dunkelsten Gedanken und verspüre so keine Lebenslust mehr. Ich hasse mich für meine Fehler.

    Ich habe meine GROßE Liebe mit 19 Jahren kennen gelernt. Sie war damals 16. Nun wird sie diesen Monat 22 und ich bin 25 Jahre alt.

    Ich komme aus einer wohlhabenden Familie wo sich alles nur um den Schein dreht. Gefühle sind Schwächezeichen und werden auch nicht länger als ein paar Tage zugelassen. Liebe kenne ich keine. Ich sehne mich so sehr danach. Ich spüre das meine geschiedenen Eltern es nicht fassen können das es mir so schlecht geht. Ich spüre wie unangenehm ich Ihnen bin.

    Als ich mit meiner Freundin zusammen gekommen bin, wusste ich nicht mit ihrer ganzen bedingungslosen ehrlichen Liebe umzugehen. Was habe ich gemacht? Ich habe mich nach 2 1/2 Jahren getrennt und mir eine neue Freundin gesucht! Doch meine große Liebe hat mich mit Ihrer Art der Trennung umzugehen (Sie hat so sehr gelitten) schnell zurück gewonnen. In der Zeit Ihrer Trauer wurde ich mir Ihrer Liebe sicher. Dann verging ein sehr schönes Jahr, wo ich aber leider auch merkte das etwas nicht stimmt. Zum einen hatte Sie mir die Trennung nicht wirklich verziehen (wir haben leider das meiste unter den Teppich gekehrt), zum anderen spürte ich das ich großes aufzuarbeiten habe weshalb es überhaupt soweit kam.

    Ich beschloss Sie um eine Beziehungspause in der Form einer Weltreise zu bitten. Sie nahm das als krönende zweite Trennung und als erneutes im Stich lassen auf. Wer mich nun kennt weiß das ich wirklich diese Zeit nutzen wollte um mich endgültig zu finden. Kurz vor Abreise habe (zu dem Zeitpunkt waren wir praktisch bereits 3 Monate getrennt, in denen Sie mich derart nieder gemacht hat das ich vor lauter Minderwertigkeitsgefühlen mich erneut in ein Mädchen geflüchtet habe.) Meiner Freundin habe ich davon erzählt und ihr alles gesagt was sie wissen wollte. Das machte leider alles nur noch schlimmer.

    Es kam dazu das mein bester Freund die Reise 5 Tage vor Abreise platzen hat lassen. Meine Freundin wollte nichts von mir wissen, Sie dachte ich gehe nicht auf die Reise aus einem anderen Grund. Ich war so tief gesunken wie nie zuvor. Hatte aber trotzdem begonnen mich ansatzweise zu finden. Ich fuhr alleine für 2 wochen in die Alpen. Das eine Mädchen hat mich in den Alpen besucht und ich habe diesen Aufenthalt dann aufgrund meiner Freundin abgebrochen. Zuhause sagte Sie mir das sie nichts mehr von mir wolle. Dann fuhr ich 1 Monat alleine ans Meer im Sept. 2010 (das war die schlimmste Zeit meines Lebens) Ich war dort alleine in einem Ferienhaus, habe teilweise über Tage nicht mal mehr mit gesprochen und hatte keinen Kontakt zur Außenwelt. Nach der ersten Woche kam erneut das Mädchen obwohl ich ihr sagte das ich das nicht mehr kann. Sie bestand darauf zu kommen das ich es ihr ins gesicht sage. Meine Freundin hat natürlich alles wieder mitbekommen. Sie ist gekommen und es wurden 5 Tage daraus bis wir uns endgültig verabschiedet haben. Dieses Mädchen ist ein unglaublich tolles Mädchen, was mir vor allem in dieser Zeit das Gefühl gegeben hat geliebt zu werden. Sie hat für alles Verständnis gezeigt und mich nachts in den Arm genommen. Meine Freundin hat das alles erneut mitbekommen. Es muss schrecklich für Sie gewesen sein, zu wissen das ich mit einem anderen Mädchen im Ausland bin.

    Dann begann ich endlich wirklich an mir zu arbeiten. Ich war noch gute 20 Tage in diesem Haus am Meer. Jeden Tag dachte ich nur daran wie ich meine Freundin zurück gewinne. Jeden Tag fragte ich mich wie konnte es soweit kommen. Zudem Zeitpunkt hatte ich noch Hoffnung, das wenn ich meiner Freundin beweise wie intensiv ich an mir arbeite das Sie mir diese eine letzte Chance schenkt. Ich habe Liebe Sie wirklich über alles, Sie ist für mich die Größe. Ich halte so viel von Ihr.

    Seit meiner Rückkehr dem anfang Nov. bin ich wöchentlich in Therapie. Ich habe bewusst nie zu schnell versucht an Sie heran zu treten, ohne konkrete Fortschritte gemacht zu haben. Ich habe ihr aber immer sms/mail geschrieben was ich tue bzw. was für Fortschritte ich mache. Es kam selten eine Antwort. Trotzdem machte ich mir große Hoffnungen das die Zeit uns Zusammenführt. Ich kenne Sie ja auch gut, und weiß das Sie zutiefst verletzt ist. Sie ist ein herzens guter mensch. Ich bewundere ihren chrakter über alles. Und dann komme ich daher, ein völliges chaos, das sie zwar abgöttisch liebt, sie aber so bitter enttäuscht habe.

    Über Weihnachten & Neujahr war ich mir dann sicher das ich ihr nun gerecht sein kann. Das ich unsere Beziehung nie mehr aufgrund meiner Ängste aus Spiel setzen würde. Und begann somit Mitte Jan. mich intensiver um sie zu bemühen. Doch sie gab mir zu verstehen es ist für sie nicht möglich. Sie kann mir nicht mehr vertrauen. Sie kann das einfach nicht und ich soll es respektieren.

    Dazu kam das wichtige Prüfungen bei Ihr Anfang März bevor standen, sodass ich ihr versprochen habe das ich sie in ruhe lasse bis nach der Ihrer Prüfung. Ich habe mir gleichzeitig wieder Hoffnungen gemacht. Ich habe Ihr einen Brief geschrieben an welchen ich 5 Wochen geschrieben habe. In diesem Brief spreche ich all meine Fehler an und stehe zu Ihnen, schreibe ihr das nichts es rechtfertigt was sie an Leid wegen mir hatte, und bitte sie um diese letzte chance!

    Sie hat mir vor paar Tagen per sms geantwortet das es ihr leid tut, das auch wenn ich jetzt dieser „neue“ verbesserte freund bin, sie das einfach nicht mehr kann. Ich soll ihre Entscheidung respektieren.

    MIt dieser sms (dazu kam noch eine Telefonat wo sie es mir verdeutschte) merke ich das ich sie zu 99% verloren habe. so schlecht stand es noch nie um uns. Gleichzeitig (und das rede ich mir nicht ein!) Spüre ich ganz stark das es eine Vernunft und keine Herzentscheidung ist. Das macht es am schwersten diese Entscheidung zu respektieren. Selbst Ihre Mutter welche übrigens Therapeutin ist, ist ganz traurig wie es zwischen uns gekommen ist.

    Meine Freundin antwortet mir auf die Frage ob Sie mich noch liebt „Das ist nicht einfach so mit schwarz oder weiß zu beantworten!“

    Ich kann mir ein Leben ohne Sie nicht vorstellen. All meine Träume und Ziele hängen mit Ihr zusammen. Ich spüre es so sehr wie sehr wir noch verbunden sind, doch sie lässt mich nicht mehr zu. (sie war schon vor mir lange zeit in Therapie, sie hat ein ganz starkes zwang leiden). Diverse Zwänge welche mit ein Grund waren warum ich damals auf Reisen gehen wollte, weil ich nicht mehr wusste diese zu Tragen. Ihr Zwänge verbieten ihr nun auch mich. So fühle ich es.

    Ich bin machtlos und am Ende. Sie will das ich Sie loslasse. Das ich Sie gehen lasse. Eine Trennung auf unbestimmte Zeit. Ich spüre das es nicht richtig ist was sie von mir verlangt. Ich halte diesen Zustand nicht aus und kann mir ein Leben ohne Ihr nicht vorstellen. Dazu kommt das ich niemanden habe. Meine Familie ist nie da und wird nie da sein, Freunde habe ich auch kaum welche. Und das schwierigste ist, das ich mit den wenigstens Menschen kann.

    Ich bin verloren.

  33. Lieber Daniel

    Danke für deine ausführliche Erzählung. Du hast einen wichtigen Schritt gemacht, indem du eine Therapie begonnen hast, und ich hoffe, dass du damit auch weitermachst und nicht aufgibst, nur weil sich dadurch die Situation mit deiner grossen Liebe nicht unmittelbar verbessert hat.

    Einen konkreten Rat, was du tun sollst, kann ich dir nicht geben. Aber vielleicht ein bisschen Trost und Zuversicht.
    Schau, das Leben ist ein Fluss, und wir fliessen mit. Manchmal ist die Strömung sehr stark und reisst uns mit, manchmal fliesst er träge dahin und wir können uns auf einer Sandbank ausruhen.
    Jedenfalls ist es nicht möglich, gegen den Fluss des Lebens zu schwimmen. Du kannst nicht etwas festhalten, das an dir vorbeizieht.

    Aber alles hat einen Sinn, Daniel! Auch wenn es für dich jetzt gerade schwer vorstellbar sein mag: Vielleicht war der Sinn dieser Beziehung, der du jetzt nachtrauerst, nur der, dass du aus Liebe dich zu einer Therapie entschliessen konntest, die du ja für dich machst – nicht für jemand anders.

    Wenn wir nicht versuchen, etwas festzuhalten, das gehen will, und uns dem Fluss des Lebens anvertrauen, kommt viel Schönes auf uns zu, vieles, was uns glücklicher macht, als das, was wir losgelassen haben.
    Du hast die ersten Schritte gemacht, du bist auf dem Weg. Auch wenn es um dich gerade etwas dunkel ist: Es wird wieder hell, ganz bestimmt! Inzwischen vertraue dich deinem Therapeuten an und nimm seine Hilfe in Anspruch.
    Und bald wirst du wieder eine grosse Liebe finden – vielleicht ist es die gleiche Frau, vielleicht eine andere…

    Ich wünsche dir, lieber Daniel, viel Kraft und Zuversicht,
    Karin

  34. Hallo miteinander…,
    bestimmt kennt ihr das Gefühl (wahrscheinlich eher Frauen angesprochen), dass ihr euch an einem Tag einfach liebt. Bedingungslos Liebt.
    Dann gibt es Tage, an denen empfindet ihr euch als hässlich. Euren Bauch stört euch, weil er einfach so weit nach vorne rückt.
    Dann gibt es wieder kurze Aufhellungen und dann wieder diese dunkeln Schatten, die euch den ganzen Tag vermiesen. Habt ihr mir ein Tipp/Trick, wie ihr solch schlechten Gefühle von euch entfernt? Habt ihr noch andere Tipps für eine reine Selbstliebe?

    ev. gute Meditationscds…?

    Danke und Grüsschen Fabi 🙂

  35. Liebe Fabi

    Wahrscheinlich kennen alle das Gefühl, das du beschreibst, Frauen und Männer. An einem Tag schaut man in den Spiegel und findet sich schön, am anderen eher weniger. An einem Tag hält man sich für intelligent, weil man eine Aufgabe gut gelöst hat, am anderen für dumm, weil man auf dem Schlauch steht.

    Ich würde sagen: Das ist nicht bloss ein „Gefühl“! Es ist wirklich so, dass wir nicht immer gleich gut aussehen, nicht immer die gleich schnelle Auffassungsgabe haben. Das ist wohl normal und menschlich.

    Es geht darum, uns immer so anzunehmen, wie wir gerade sind. Also uns nüchtern einzugestehen: Heute sehe ich nicht so gut aus. Heute bin ich nicht besonders clever.
    Aber ich bin ok, so wie ich gerade bin!
    Ich bin immer gleich wertvoll, mein Wert hängt nicht von Äusserlichkeiten ab, nicht von Eigenschaften, nicht von Fähigkeiten.

    Das Problem stellt sich nur, weil wir gefallen wollen, weil wir angenommen und geliebt werden wollen. Aber glaube mir, Fabi: Menschen, die dich nur akzeptieren und lieben, weil oder wenn du gut aussiehst, sind es nicht wert, dass du dir ihretwegen deinen Tag vermiesen lässt und dass du dich schlecht fühlst.

    Du bist ein wertvoller Mensch, weil du ein Mensch bist. Es braucht keinen anderen Grund.

    Alles Liebe,
    Karin

  36. Hallo,

    mir geht es im moment auch richtig schlecht…leider weiss ich nicht genau was mein problem ist…ich musste nun aufgrund verschiedener vorkommnisse erkennen, dass ich alle menschen in meinem unfeld anlüge oder halbwahrheiten erzähle…manchmal weiss ich selber nicht mehr wem ich was erzählt habe.
    Auch habe ich meinen freund betrogen…dann kam dir trennung kurz darauf 8allerdings aus einem anderen grund)…als es monate später darum ging, und gegenseitig alles zu erzählen und aufrichtig zu sein, habe ich manche dinge zugegeben und manches nicht. Jetzt kam alles raus und er ist natürlich mehr als enttäuscht und glaubt, dass ich wieder nicht mit allem rausrücke…
    es betrifft nicht nur ihn, sondern auch meiner besten freundin gegnüber oder auch sonst niemandem kannich 100%ig aufrichtig sein…
    Ich bin in einer familie groß geworden, wo man immer den schein nach aussen gewahrt hat, auch wenn es innen massive probleme gab manchmal. Vielleicht ist das ein ursprung meines problems? oder ist es, weil ich mich selbst nicht genug liebe vielleicht…denn ich traue mich oft schlichtweg nicht manche dinge die ich tue offen zu sagen und dazu zu stehen…ich versuche immer alles zu verschönigen oder runterzuspielen, statt einfach ma dazu zu stehen was ich mache…ich bin zB 28 jahre alt und schaffe es nicht meiner mutter zu sagen, dass ich rauche…sie raucht selber! ich hab irgendwie angst davor sie zu enttäuschen…ich will einfach nicht, dass irgendjemand der mir wichtig ist, schlecht von mir denkt…dann, auf der anderen seite aber mache ich dinge, und gebe mich manchmal mit leuten ab, wo ich mich frage, wieso ich das mache…wenn das die leute wüssten, würden sie die welt nicht verstehen..
    ich bin zB juristin und habe meinen freund, mit einem prolligen exsträfling betrogen…ich meine, warum nur warum mach ich nur so einen scheiss??
    kann mir bitte jemand helfen? ich bin verzweifelt

  37. Hallo zusammen, ich bin per Zufall auf diese Seite gekommen und finde diese genial. Ich kann mich mit vielen Kommentaren hier identifizieren.
    Ich kann mich nicht selbst lieben und habe überhaupt kein Selbstwertgefühl. Ich sollte ja eigentlich stolz und glücklich sein, ich bin verheiratet und habe 2 wundervolle Kinder. Aber ich bin nicht mit mir zufrieden. Seit meiner Kindheit kämpfe ich mit meinem Gewicht und der dazugehörenden Figur. Ich kann mich nicht akzeptieren und komme mir vor wie ein Walross. Jeder Anfang einer Diät endet bei mir im Chaos und ich halte es keine 2 Wochen aus und falle dann wieder in meine Alltag zurück. Das spiegelt sich auch in meiner Partnerschaft. Weil ich Probleme mit mir habe und mich schäme und schieniere, habe ich hach Hemmungen meinem Partner gegenüber. In letzter Zeit beobachte ich mich, dass ich mich immer wie mehr verschliesse und noch weniger aus mir heraus komme als sonst schon. Vor allem habe ich wieder so bammel jetzt wo der Sommer kommt! Am Strand oder im Freibad mit den Kindern ist mir ein graus, wenn ich mich im Badekleid zeigen muss. Aber ich möchte es doch trotzdem gerne, meine Kinder sind noch klein und irgendwann, bin ich traurig,dass ich nicht mehr mit den Kindern unternommen habe.
    Wie kann ich mein Selbstwertgefühl wieder zum Steigen bringen, und wie kann man es schaffen sich endlich zu akzeptieren wie man ist? Ich versuche es seit 37 Jahren vergebens und bin oft so deprimiert.

    Ganz liebe Grüsse allen von Petra

  38. Liebe Petra

    Zum Selbstwertgefühl und wie du es stärkst, kann ich nicht viel mehr sagen, als ich auf dieser Website schon in vielen Texten geschrieben habe. Und nochmals betonen, dass es nicht von einem Tag auf den anderen kommt, sondern dass wir an uns arbeiten müssen.

    Ein erster Schritt ist: Lass dich von deiner äusseren Erscheinung nicht davon abhalten, das zu tun, was du tun würdest, wenn du eine tolle Figur hättest! Auch wenn du dich schämst, wenn du meinst, alle starren dich im Strandbad an, es ist wichtig, dass du trotzdem hingehst und versuchst, dich „ganz normal“ zu verhalten. Das Gleiche gilt für deine Hemmungen deinem Partner gegenüber und andere Bereiche, in denen du dich von deinem Gewichtsproblem behindern lässt. In einem Satz: Verhalte dich so, als ob du ein unerschütterliches Selbstwertgefühl hättest! Dabei kannst du dir immer wieder sagen: „Es ist mir egal, was andere von mir denken, ich bin wertvoll, wie ich gerade bin.“

    Ich kenne keinen anderen Weg, um Selbstwertgefühl zu erlangen, als es im täglichen Handeln zu üben, Schritt für Schritt. Es sind kleine Schritte und es mag eine Weile dauern, aber der Erfolg ist gewiss.

    Alles Liebe für dich, Petra, und viel Mut und Zuversicht,
    Karin

  39. Liebe Selma

    Es tut mir leid, dass ich dir erst heute antworte, ich hatte deinen Beitrag übersehen.

    Mit der Situation, die du schilderst, stehst du nicht allein da, es ist sehr, sehr häufig, dass wir lügen, weil wir jemanden nicht enttäuschen und vor anderen gut dastehen wollen. Deine Erfahrungen in der Kindheit haben bestimmt wesentlich dazu beigetragen.
    Dass du Dinge tust, die du dir selbst nicht erklären kannst, wie z.B. deinen Freund betrügen, hängt indirekt auch damit zusammen: Es ist die unstillbare Suche (Sucht!) nach Liebe. Es genügt uns oft nicht, einen Partner zu haben, der uns liebt; wir suchen immer wieder die Bestätigung und Anerkennung, die wir fälschlicherweise mit Geliebtwerden gleichsetzen, durch andere Menschen. Und da ist uns oft jeder recht. Das kenne ich nur zu gut aus meinen frühen Jahren.

    Auch dir, liebe Selma, kann ich nicht viel mehr sagen, als ich in der obigen Antwort an Petra geschrieben habe. Du musst dich hinwegsetzen über deine Angst zu enttäuschen, kritisiert zu werden, auch einmal die Anerkennung eines Mitmenschen, ja gar einen „Freund“ zu verlieren.
    Es gibt keinen anderen Weg, als es zu tun: Zu dem stehen, was du denkst, was du tust, und nicht mehr zu beschönigen und zu lügen.
    Fang mit einer Sache an, beispielsweise deiner Mutter zu sagen, dass du rauchst. Und dann versuche ganz bewusst, jeweils in einem bestimmten Bereich (beispielsweise einer bestimmten Freundin gegenüber oder bei der Arbeit) immer bei der Wahrheit zu bleiben. Wenn dir das gelungen ist, dehnst du dieses Verhalten auf weitere Bereiche aus. Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor, es sind kleine Schritte, die grosse Achtsamkeit im Alltag erfordern; du kannst nicht ständig an alles denken, deshalb ist es besser, einen Schritt nach dem anderen zu tun.
    Vielleicht hilft dir auch dieser Text, den ich vor längerer Zeit zum Thema Lügen geschrieben habe: http://www.selbstliebe.ch/?p=177

    Nur Mut, Selma, du wirst sehen: Es passiert gar nichts, wenn du anfängst offen und ehrlich zu sein, deine Mitmenschen werden dich nicht weniger, sondern mehr lieben, und du wirst dich besser fühlen vor dir selbst.

    Herzlichst,
    Karin

  40. Den letzten Satz:
    „Ich achte mich selbst, in jeder Situation und unabhängig von meiner Verhaltensweise.“
    finde ich den wichtigsten.

    Selbstliebe bedeutet, dass wir uns selbst lieben – egal wie wir uns grade fühlen – oder was wir grade tun.

    Man kann sich auch in seiner Niedergeschlagenheit lieben. 😉
    „Ich liebe mich dafür, dass ich mich jetzt so fühle“ ist ein Satz der sehr weit führen kann.

    Einen ganz lieben Gruss,

    André

  41. Lieber Martin

    Wenn ich das in wenigen Sätzen sagen könnte! Die Selbstliebe hat so viele verschiedene Aspekte und der Weg zu mehr Selbstliebe ist ein langer Prozess.

    Alles, was ich auf dieser Website schreibe, soll ein Wegweiser dazu sein. Wenn du eine konkretere Anleitung möchtest, kannst du mein Monatsblatt „Liebe dich selbst!“ abonnieren; darin behandle ich jeden Monat ein spezifisches Thema und beschreibe eine Aufgabe, wie man zu mehr Selbstliebe finden kann.

    Herzliche Grüsse,
    Karin

  42. 😥
    Wie soll ich mich selbstlieben wenn ich mein ganzes Leben lang immer nur das Schwarzeschaf war? Egal ob es in der Familie, Schule oder Freunde immer hat man die fehler bei mir gesucht und mich fertig gemacht.
    Auch jetzt ich weiss nicht mal mehr was richtig und was falsch ist. Meine Ehe ist drauf und dran zum enden nur weil ich mich nicht selbst liebe, ich raste immer gleich aus sogar wenn man es gut mit mir meint. Wie kann ich das endern. Ich bin sogar bereit dafür aber mir fehlt die unterstützung den ich höre immer nur Vorwürfe und das hilft mir willsgott nicht das treibt mich nur noch tiefer.
    Das soll endlich aufhören ich will mich doch selbstlieben aber irgendwie funktioniert es einfach nicht egal was ich mache.
    Hat irgendjemand bitte einen tipp für mich???
    Ich will doch nicht das meine kleine Familie leidet und kaputt geht.

    Liebe Grüsse
    Nadine

  43. Liebe Nadine

    Ein solcher Mangel an Selbstliebe, der aus der Kindheit stammt und schon ein Leben lang anhält, lässt sich leider nicht mit einem guten „Tipp“ beheben. Es erfordert eine kontinuierliche Arbeit an sich selbst, idealerweise mit der Unterstützung und Begleitung durch einen Therapeuten oder einen weisen Menschen, der dir nahesteht.

    Auf dieser Website versuche ich das Thema Selbstliebe immer wieder aus anderen Blickwinkeln zu beleuchten und Wege aufzuzeigen, wie man an sich arbeiten kann. Aber ich bin mir sehr wohl bewusst, dass meine Texte eine persönliche Begleitung nicht ersetzen, wenn die Probleme tief sitzen.

    Ich wünsche dir alles Liebe,
    Karin

  44. Liebe Karin,

    kognitiv kommt die Wichtigkeit mich selbst zu lieben an. Ich erkenne die Zusammenhänge – auch in Bezug auf meine Beziehung. Die Abhängigkeit die entsteht, wenn ich die Liebe immer nur im Außen suche und bekomme, sie aber nicht für mich, zu mir in mir habe, ist schrecklich – wenn es einem erstmal bewusst geworden ist. Also: kognitiv alles verstanden.
    Aber wie bekomme ich die ganzen guten Ratschläge und das Erkennen nun „in mich hinein“ um es zu leben und wirklich in mir zu tragen. Anstatt nur dessen Logik zu begeifen….

  45. Lieber Dirk

    Genau darin liegt das Problem! Von der Theorie zur Praxis oder von der Erkenntnis zur Umsetzung zu gelangen.

    Ich sehe die Lösung auf einem zweifachen Weg.

    • Einerseits im Verinnerlichen dieser Erkenntnis, d.h. sie vom Kopf ins Herz zu bringen. Dazu gibt es verschiedene Techniken, die ich allerdings hier nicht in wenigen Sätzen erklären kann. Hilfreich sind jedenfalls Affirmationen; auf http://www.selbstliebe.ch/pdf/Affirmationen_fuer_Selbstliebe.pdf kannst du dir eine Anleitung herunterladen.

    • In der Praxis geht es darum, die Selbstliebe im Alltag zu leben, und zwar in den zahlreichen Situationen, die typisch sind für diese Thematik. Dazu habe ich unter anderem hier etwas geschrieben: http://www.selbstliebe.ch/?p=24

    Ich wünsche dir viel Freude auf deinem Weg zur Selbstliebe!
    Karin

  46. ich versuche mich schon seit 2 zu lieben ich hab s immer wieder aufs neue versucht doch jetzt bin ich 19 und hasse mich den je. ich ertrag das gar nicht mehr ich weiß auch nicht wo ich den fehler mache, hab so viele selbsthilfe bücher gelesen und im inernet recherchiert und nix ist. mir ist es einfach vielzu wichtig was andere von mir denken ich bin immer total verkrampft fühl mich nicht wie eine frau sonder eher kind. ich hab keine lust mehr rauß zu gehen, naja freunde hab ich auch nicht viel, warscheinlich liegt es daran das ich so ein schlechter mensch bin nur ich merk das nicht, ich seh keine zukunft für mich zumindest keine glückliche

  47. Hallo Jenni,
    ich denke es ist nicht richtig nach dem „Fehler“ zu suchen, den du zu machen meinst. Ich denke es ist ein langwieirger Prozess um den Zustand der Selbstliebe zu erreichen. Ich musste erstmal 50 Jahre alt werden um überhaupt das Thema für mich zu erkennen. Und ich bin sicher erst am Anfang des Weges. Das du das Bewusstsein dafür überhaupt gefunden und entwickelt hast ist schon so ein großer Schritt. Allerdings möchte ich dir zu deiner Denke „ich bin ein schlechter Mensch“ folgendes mit auf den Weg geben: Where you Mind gos´s, your Energie flows“. Wenn du das von dir denkst wird es sich in dir als Überzeugung manifestieren. Warum solltest du ein schlechter Mensch sein? Das bist du doch sicherlich nicht. Erzähl mal etwas über deine besonders positiven Eigenschaften! Was macht dich aus? Sprich über deine schönen inneren Dinge! Schau mal auf dieser Website nach den Affirmationen. Damit solltest du arbeiten. Diese werden dir helfen. Aber lass dir Zeit. Verzeih dir die Dinge die nicht gleich so klappen.
    Und was an alle dem ist eigentlich gut?
    Verzeih dir deine vermeindlichen Unzulänglichkeiten. Das hast du verdient. Denn du bist ganz sicher ein liebenswerter Mensch – der es verdient hat von dir selbst geliebt zu werden.
    Liebe Grüsse – von einem, der selbst noch auf der Suche ist

  48. Hallo ihr,

    es ist hilfreich, hier ein bisschen mitzulesen. Was Dirk in seinem letzten Beitrag schreibt, hat mich aufgebaut, auch wenn es eigentlich nicht an mich gerichtet war ;).
    Meine Selbstliebe ist zur Zeit gerade in einer Flaute, da ich das Gefühl habe, von meiner Familie keinerlei Unterstützung zu bekommen sondern nur Widerstände und Vorwürfe. Meine Oma hat vor 3 Jahren wortwörtlich gesagt, dass ich gar nichts Liebenswertes an mir habe, obwohl sie mich doch 27 jahre kannte und wissen müsste, dass das nicht so ist…und meine Mutter hat mich nun ebenfalls im Stich gelassen, weil sie offensichtlich kein bisschen an mich glaubt und mich für verantwortungslos etc. hält. Das zehrt so sehr an meiner Energie… rational weiss ich ja um die Gründe, die derartige Aussagen verursachen und dass solche Aussagen mehr mit ihnen als mit mir zu tun haben. Aber trotzdem tut es sehr weh und ich bin so wütend und traurig, dass ich zusätzlich zu den Zweifeln, die ich an mir selbst hege, auch immer noch die Zweifel von außen bekämpfen muss, obwohl meine Familie doch lange genug Zeit hatte, mein wahres Wesen zu erkennen und zu wissen, dass Unterstützung und positive Worte viel hilfreicher sind als dauernder Druck.
    Ich habe nur noch negative Gedanken von mir selbst und bin so wütend und traurig, dass diese baustellen, die eigentlich
    schon seit ein paar Jahren viel besser geworden sind, nun von außen wieder aufgerissen werden…gleichzeitig denke ich mir, wenn die menschen, die mich am längsten kennen, mich für wertlos halten, vielleicht doch etwas dran sein könnte…

  49. Hallo zusammen,
    Bin sehr verzweifelt. Seit ich vor 10 Jahren in die neue Stadt zum studieren gezogen bin ging es mit mir kontinuierlich berg ab. Wurde/werde von den Kommilitonen wie eine Außenseiterin behandelt und habe kaum noch Freunde. Ich arbeite nebenbei, wodurch sich u.a. meine Studienzeit verlängert hat. Darüber hinaus traue ich mir immer weniger zu. Mag mich in den Vorlesungen kaum noch zu Wort melden und trete die Klausuren teilweise nicht an, weil ich befürchte den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Auch in Liebesdingen sieht es nicht anders aus. Bei Partnerbörsen schreiben mich Personen an und wenn ich ihnen antworte schreibt keiner mehr zurück. Werde, wenn mich überhaupt jemand anspricht, nur als Lückenbüßer benutzt. Erst kürzlich diente ich dazu die Zeit bis die Ex wieder zurück kam zu überbrücken. Das tat echt weh. Durch diese vielen Abweisungen und Niederschläge habe ich das Vertrauen in mich verloren und weiß nun nicht mehr weiter. Es gibt kaum noch positive Aspekte/Ereignisse an denen ich mich orientieren kann. Ich weiß nicht mehr weiter. Habt Ihr vielleicht einen guten Rat für mich?

    Vielen Dank und lieben Gruß
    Andrea

  50. Hallo Andreas (A und B), hallo Jenni,

    ich habe eure Beiträge gelesen und eure Verzweiflung und euer Schmerz schreit förmlich aus euren Zeilen. Ich kenne diese Verzweiflung und die Gefühle dahinter.

    Ich musste 42 Jahre alt werden, um festzustellen, dass mein Selbst – bildlich gesprochen – verwahrlost neben mir lag.
    Ich habe mich definiert über die Wertschätzungen von anderen (Familie, Freunde, Partner, Kollegen, Chef, und…und…und).
    Für mich eine Art Falle, die mich zeit meines Lebens in meiner Entwicklung blockiert und mir viel Schmerz bereitet hat. Zudem habe ich mich selbst verleugnet und habe Dinge/Entwicklungen zugelassen, die ich nicht wollte.

    In euren Zeilen fällt mir auf, dass ihr, ähnlich wie ich in meiner Vergangenheit, euer Selbstwertgefühl abhängig macht von anderen.
    Hier hat Karin in ihren Artikeln auf ihrer Webseite etwas sehr Schönes geschrieben:

    – wer sich nicht selbst liebt, muss sich lieben lassen.
    – wer sich selbst nicht liebt, kann auch andere nicht lieben.
    – Glücklichsein lässt sich nicht delegieren, das können ausschliesslich wir selbst tun.

    Es ist wie ein Teufelskreis, aus dem man nicht rauskommt, wenn man diesen Kreis nicht durchbricht.

    Ich kann Dirks aufbauende Worte als Reaktion auf Jennis Beitrag nur bestätigen. Am Anfang steht die Erkenntnis und Bewusstwerdung. Der erste Schritt….
    Auch, dass man sich seine Unzulänglichkeiten verzeiht. Die Entwicklung der Selbstliebe geht nicht von heute auf morgen. Es bleibt eigentlich ein lebenslanger Prozess. Aber ein sehr schöner!
    Auch wenn ich noch Anfang dieser Entwicklung stehe, so habe ich mit winzig kleinen Schritten bereits den Ausbruch aus diesem Teufelskreis geschafft. Das fühlt sich guuuut an! 😉
    Dazu gehört unter anderem auch, sich selbst zu verwöhnen und ganz allein für sich Dinge zu tun, die einem gut tun. Entwickelt auch eigene Hobbies und Interessen. Das sind die ersten Schritte, um glücklicher zu werden.

    Habt vor allem Geduld und seid nicht so streng mit euch! Das ist auch ein Teil der Selbstliebe. Ihr seid es wert!

    Wenn ihr euch selbst ein Stückchen mehr selbst liebt, werdet ihr das auch ausstrahlen. Das passiert mehr oder weniger bewusst.

    Und ‚versuche‘ nicht nur, dich selbst zu lieben. 😉
    Man muss diese Entwicklung WOLLEN. Das ist insgesamt harte, aber auch schöne Arbeit an sich selbst.
    Vor allem das sich Lösen (ich nenne es Befreiung) von dem, was Andere über einen denken (könnten), erfordert Kraft, Mut und auch Schmerz. Schmerz gehört jedoch zur Heilung dazu. Er ist das Signal für den Punkt in uns, den wir entwickeln und aufbauen müssen.
    Aber auch das lohnt sich und bringt euch einen ganz grossen Schritt weiter.

    Ich wünsche euch von Herzen, dass euch der erste Schritt gelingt und ihr den Grundstein legen könnt für das „Zuhause in euch selbst“.

    Viele Erfolgserlebnisse wünscht euch
    Steffi

  51. Hi.
    Normalerweise bin ich nicht der Typ für sowas und behalte eher alles für mich, aber nachdem sich mein Partner fast von mir getrennt hätte und ich versprechen musste, mir irgendwie helfen zu lassen, habe ich mich für diesen Schritt entschieden.
    Er sagte zu mir, ich würde mich selber nicht lieben und so lange das so wäre, könnten wir keine ’normale‘ Beziehung führen.
    Ich habe innerhalb der letzten zwei Jahre 40kg abgenommen und schaffe es trotzdem nicht zufrieden mit mir zu sein. Wenn ich morgens aufstehe und in den Spiegel schaue muss ich weinen, weil ich mich so furchtbar unansehnlich finde und ich nicht weiss, wie es so witergehen soll. Dazu kommt, dass ich aufgrund dieses ‚Selbsthasses‘ enorm, schon fast krankhaft, eiferüchtig bin. Ich denke immer, dass er auf meine blonde beste Freundin steht, die der absolute Männertraum ist (Werde wenn wir weggehen nur von Männern angesprochen, weil die wissen wollen ob sie Single ist).
    Ich weiss nicht mehr was ich machen soll. Ich bringe es einfach nicht über die Lippen so was wie „Ich finde mich schön“ zu sagen, weil ich das Gefühl hab, ich würde mich belügen.
    Ich würde gern wissen, ob man das ändern kann und wenn ja, wie?
    Danke für die Hilfe.
    Lg Viktoria

  52. Hallo!

    Ich habe schon ein paar Therapien angefangen, aber abgebrochen weil ich mich so unwohl fühlte bei den Therapeuten.
    Ich bin auch seit der Kindheit übergewichtig. Doch es war rein optisch nie wirklich schlimm, obwohl mich die anderen hänselten. Ich kam irgendwann nicht mehr damit klar und zog mich in die Welt der Bücher zurück.
    Mein Vater fing sogar an Light-Produkte für mich zu kaufen, weil er sehr dünne Frauen schön findet. Doch ich nahm nie wirklich ab und schämte mich ununterbrochen. Hatte angst auf einen instabil wirkenden Stuhl zu sitzen, weil ich angst hatte, er würde unter meinem Gewicht zusammenbrechen – was nie passierte.
    Irgendwann war ich in einer schönen beziehung, fühlt mich einigermassen schön, hatte freude am sexleben. Doch als wir uns nach einem Jahr trennten ging es mir so schlecht, dass ich nicht mehr zu mich nahm als wasser Cola Zero und Tee. NAch zwei Wochen war mein körper so am Ende, dass ich kaum noch einen Arm heben konnte. Und ich hatte 15kg abgenommen. Und so fing ich wieder an zu essen – gesund und wenig. Aber innerhalb von weniger als einem halben Jahr hatte ich bereit 30kg zugenommen und war schwerer denn je.
    Und jetzt geht es nur noch hinauf mit dem Gewicht. Je hässlicher ich mich finde, umso ungesünder ernähre ich mich.
    Ich möchte mich endlich akzeptieren können und so in ruhe aus Gesundheitsgründen abnehmen und nicht weil es andere so sagen oder das Spiegelbild mich angewidert anschaut.
    Ich der Frau im Spiegel einfach nicht sagen sie sei schön.

    Da mir Therapien nicht viel geholfen haben und auch nicht billig sind, versuche ich anderweitig Unterstützung suchen.

    Wie soll ich anfangen?

    Vielen Dank
    Cindy

  53. Liebe Viktoria und liebe Cindy

    Meine Antwort gilt für euch beide gleichermassen, auch wenn du, Cindy, sagst, Therapien hätten dir nicht geholfen.

    Selbstliebe kann man „lernen“, ja, aber es ist nicht damit getan, dass ihr zu euch selbst sagt „Ich finde mich schön“ oder „Ich hab mich lieb“, obwohl das auch ein Schritt auf diesem Weg darstellt.

    Der Weg zur Selbstliebe ist ein langer Prozess, ich habe auf dieser Website vieles dazu geschrieben aus den verschiedenen Blickwinkeln und Bereichen. Und es gibt eine Unmenge Bücher zu diesem Thema.

    Doch ich empfehle euch, euch auf diesem Weg begleiten zu lassen, vor allem in der Anfangsphase, denn allein ist es recht schwierig. Es braucht kein Psychotherapeut zu sein, es kann ein Kinesiologe, ein Coach/Lebensberater oder jemand aus einer anderen Richtung sein. Wichtig ist, dass ihr Vertrauen zu diesem Menschen habt und euch dabei geborgen und getragen fühlt. Selbst wenn bisherige Therapeuten nicht geholfen haben: Vielleicht war der Richtige einfach noch nicht dabei.

    Ich weiss nicht, wo ihr zu Hause seid und wie eure zeitlichen/finanziellen Möglichkeiten sind, aber ich kann euch die folgende Institution wärmstens empfehlen:
    http://www.casa-betulla.ch
    Dort könntet ihr in einem geschützten Rahmen die Begleitung für eure ersten Schritte finden.

    Ich wünsche euch für euren Weg alles Liebe,
    Karin

  54. Hallo ihr Lieben! 🙂
    Zuerst einmal möchte ich sagen, wie froh ich bin auf diese Seite gestoßen zu sein.!
    Es tut soooooo guuuuuut, Mitleidende zu finden, weil man nicht mehr das Gefühl hat, allein zu sein. Ich empfinde, da löst sich schon so mancher Knoten. 😯

    Auch das unbestimmte Gefühl, “ vom Kopf her verstanden, aber wie bitte schön umsetzen“ , scheint einige Menschen zu beschäftigen.
    Auch das nimmt mir persönlich schon etwas den Schmerz, unfähig zu sein!

    Auf der nicht ganz freiwilligen Suche nach meinem Ich (nach einer schmerzvollen Trennung) ist mir klar geworden, dass ich keinen blassen Schimmer davon habe, was eigentlich „Selbstliebe“ ist …
    Die vielen Ratgeber erzählen ja so locker und lässig davon, dass man sich erstmal selbst lieben muss; mir ist erst nach einiger Zeit bewusst geworden, dass ich das gar nicht weiss, wie das gehen soll!!!!
    Es gibt kein Schulfach “ Wie lerne ich mich selbst lieben“ und wenn man nicht das Umfeld hat, dass einem das vorlebt und vorgibt, siehts doch recht schwierig aus ….

    Also:
    Woher soll es denn kommen, wenn man nicht weiss, dass es so was gibt, hm?
    Verzweifelt nicht daran, MIR hilft diese Erkenntniss schon sehr. 😳

    Aber wenn ich hier die Beiträge lese, egal, ob es um Probleme oder Tips geht: IHR zeigt alle anderen Verzweifelten und Mutlosen, dass sie nicht allein sind! Und damit ist schon ein wertvoller Beitrag geleistet, auf den man Stolz sein kann!!!!

    Vielen Danke euch allen!!!

    Kraft und Liebe, Susn

  55. Liebe Susn

    Danke für deine schönen Beitrag. Ja, es wird oft so leicht dahergesagt: „Du musst dich halt selber mehr lieben!“. Aber wie macht man das, genau das ist die Frage.
    Ich kann nur einmal mehr sagen, dass es viele, viele kleine Schritte sind, dass es ein langer Prozess ist, aber auch, dass es jeder schafft, der sich auf diesen Weg begibt.
    Auf dieser Website versuche ich in den zahlreichen Beiträgen immer wieder Tipps zu diesen „kleinen Schritten“ zu geben.

    Ich wünsche euch allen von Herzen Kraft, Mut und viel Geduld mit euch selbst.
    Karin

  56. Was ist der Sinn?
    Gibt es ihn?
    Tief in meinem Inneren spüre ich, dass es ihn nicht gibt.
    Leere in meinem Herzen, alles was ich fühle ist ebendies.
    Was soll ich in meinem Leben tun?

    Hinter alledem soll ein Sinn stecken, doch finde ich keinen.
    Mit Sorge blick ich in die Zukunft.
    Was wird kommen? – Ungewiss.
    Werde ich bis ins hohe Alter glücklich sein? – NEIN!
    Ich werde, des Lebens –seit meinen Jugendtagen- müde, alleine sein.
    In meinem abscheulichen Körper gefangen, werde ich alleine sein, von niemandem vermisst;
    alleine und vergessen.
    Ich bin wohl dazu verdammt.
    Anerkennung? – NIEMALS.
    Vielleicht doch, als perfekte Kopie eines Anderen.
    Wenn er doch hier wäre…
    Wie kann es einen großen, perfekten Gott geben, wenn er Menschen aus dem Leben reißt, die hier auf Erden gebraucht werden?
    Sollte es einen Gott geben, was ich sowieso sehr stark bezweifle, werde ich es diesem abartigen Geschöpf niemals verzeihen, dass es mir diesen Menschen geraubt hat.

    Was soll ich tun?
    Mein Dasein beenden, dem ewigen Ungewissen entfliehen?
    Dem ewigen Schlaf hingeben,
    in die Arme des süßen Todes gleiten?
    Etwas in mir schreit danach!!
    „TÖTE MICH! BEENDE MEIN ELENDES LEBEN!“
    Gibt es eine Hoffnung aus diesem Loch zu entkommen, alle Dinge die geschahen ungeschehen zu machen?
    NEIN!
    WIESO nur muss ich ich sein?

    „Du bist der Mann im Haus!“,
    ein paar Zitate einer Person, die, so nehme ich an, dadurch lediglich ihre Verbundenheit und „Liebe“ ausdrücken wollte,
    doch scheint sie keine Ahnung zu haben, dass sie damit ein Gefühl in mir weckte, welches mir sagt, dass sie glücklicher wäre, hätte es mich erwischt…

    Vielleicht bin ich zum Leiden da, zum Einsam sein.

    Was wird die Zukunft bringen?
    Hoffentlich eine Besserung.

    Ein Licht am Horizont?!

  57. Eine deprimierende, traurige Sicht des Lebens, die diese Person äussert, Adureion. Ich weiss, dass es Situationen gibt, in denen man so denkt, alle Hoffnung verloren hat. Da kann niemand trösten, man kann nichts sagen, das helfen könnte.
    Wenn ich solchen Menschen begegne, bin ich ziemlich hilflos, und kann mich selbst nur davor schützen, mitzuleiden, indem ich mich ganz stark von meinem Urvertrauen tragen lasse, das mir sagt: Alles hat einen Sinn, auch wenn wir ihn nicht erkennen.

    Konkret kann ich nichts zu deiner Schilderung sagen, da ich deinen letzten Abschnitt (ab: „Du bist der Mann im Haus…“) nicht verstehe oder nur erahnen kann, was du damit ausdrücken willst.

    Jedenfalls wünsche ich dir von Herzen, dass dein Licht am Horizont näher kommt und leuchtender wird und deinen Weg erhellt.

    Von Herzen alles Liebe,
    Karin

  58. Wie kann ich mich denn selbst lieben? Jedes Mal wenn ich
    Vor dem Spiegel stehe, sehe ich, wo ich noch abnehmen könnte, weil ich Zeiten hatte, in denen ich 10kg weniger wog. Ich bin eigentlich so Verachtend mir gegenüber. Verachtend im Sinne, dass ich arbeite und arbeite, mir aber keine Entspannung gönne, weil ich es nicht kann. Viel zu wenig Schlaf, keinen Sport, den Energy-Drinks sei dank. Ich bin mir ja eigentlich nicht egal, ich liebe mein Leben und weiß was ich will. Nur manchmal steht, das anscheinend so im Vordergrund, das ich mich darüber vergesse. Ich weiß nur leider nicht, wie ich dem entgegenwirken kann.

  59. Liebe Sina,

    was du beschreibst, sind typische Symptome von zu wenig Selbstliebe. Wie ich in vielen Beiträgen auf dieser Website schon geschrieben habe, lässt sich Selbstliebe nicht über Nacht erlenen, es ist ein kontinuierlicher Prozess. Dabei ist es wichtig, in kleinen Schritten voranzugehen und jeweils nur an einem dieser „Symptome“ konkret zu arbeiten.

    Auf dieser Website habe ich viele Anregungen dazu gegeben. Mein Monatsblatt „Liebe dich selbst!“, in dem ich jeden Monat eine konkrete Aufgabe zum Aufbau der Selbstliebe stelle, könnte dir vielleicht auch helfen: http://www.selbstliebe.ch/bestellung_monatsblatt.php

    Herzlichst,
    Karin

  60. 😐 Hallo,
    also bei mir ist das ein bisschen eine längere Geschichte, mein freund und ich waren 2 wochen getrennt, weil wir uns nur noch gestritten haben und er fast gar keine Liebe mehr gezeigt hat und er sich nicht mehr sicher war ob er überhaupt noch eine Beziehung möchte.
    Auf jeden Fall nach 2 Wochen waren wir aber wieder zusammen und er wollte der Beziehung noch ne Chance geben. Es hat sich dann auch gebessert, aber trotzdem hat er sich verändert danach, wir haben uns weniger gesehen und so weiter.
    Naja 3 Monate später hat er Blödsinn gemacht und ist ins Gefängnis gekommen…-ich bin hinter ihm gestanden, weil ich ihn liebe und nun warte ich schon 2 Jahre auf ihn.. er kommt auch 3 mal im Monat (10 Stunden) raus und wir haben den ganzen Tag auch für uns.. er ist nun total anders geworden, und versucht auch sein bestes und so… es ist einfach total schön zwischen uns!
    Nun in einem Monat wird er draußen arbeiten dürfen und muss erst am Abend wieder „rein“… und an 2 ganze Wochenenden darf er raus… und bei mir ist nun das Problem dass ich einfach NUR NOCH ANGST HABE… ich mache mir probleme, wo es eig. keine gibt.
    Wir verstehen uns super…, aber ich hab einfach angst dass wenn er wieder „draußen“ ist.. und mich sozusagen nicht mehr „BRAUCHT“ dass er mich vergisst!.. Er gibt mir jetzt auch keinen Grund dafür, aber trotzdem geht mir das nicht aus dem Kopf. ich fühl mich nicht mehr ganz normal, ich hab einfach Angst dass es wieder so wird wie nach unserer Trennung. Ich weiß nciht wie ich es genau erklären soll.. ich will einfach genießen dass wir uns jetzt gut verstehen usw.
    Aber ich hab irgendwie das gefühl dass ich ihm ne Last bin oder so, oder ne Klette, wenn er halt „Ausgang“ hat. Außerdem bin ich total eifersüchtig.. ich vertraue ihm zwar.. aber ich hab einfach so angst ihn zu verlieren, dass ich mir selbst schon blöd vorkomme!

    Ich hab ihn auch drauf angesprochen, also hab ihm gesagt dass ich irgendwie Angst habe dass er mich vergisst wenn er mehr freiheit hat.. er hat drauf geantwortet dass es ein blödsinn ist und wieso sollte er mich vergessen!

    Er macht ja nichts falsch, es liegt denk ich an mir, ich muss an mir arbeiten und die vergangenheit hinter mir lassen, wir haben ja irgendwie eine zweite Chance bekommen.
    Aber ich hab keine ahnung WAS ich tun soll… wie ich an mir arbeiten soll!

    Sorry.. ist jetzt sicher ein ziemlich langer text 🙂

    Liebe Grüße!

  61. Liebe Deoni

    Du hast all die wichtigen Erkenntnisse selbst gehabt!

    wir haben ja irgendwie eine zweite Chance bekommen.
    Genau so ist es. Eure Beziehung war – aus welchen Gründen auch immer – an einem Tiefpunkt angelangt, vielleicht hättet ihr sie auf die Länge nicht retten können.
    Dann musste er ins Gefängnis. Was auf den ersten Blick wie etwas Negatives aussieht, war für euch die Chance. Er hat sich verändert, sagst du, und eure Beziehung ist jetzt für dich sehr schön.
    Also nimm diese Chance dankbar an, sag dir immer wieder, dass das Schicksal oder das Leben oder die Höheren Mächte oder das Göttliche oder wie immer du es nennen willst, euch einander wieder näher gebracht hat, weil es so sein sollte.

    …ich will einfach genießen dass wir uns jetzt gut verstehen
    Richtig, geniesse die Gegenwart, geniesse die momentane Situation. Du hast keine Macht über die Zukunft. Es kann so vieles passieren, in jedem Augenblick, unabhängig davon, in welcher Lebenssituation du dich gerade befindest. Es ist sinnlos, dir Gedanken darüber zu machen, was sein könnte… Jetzt warte doch einfach einmal ab, wie es dann ist, wenn er wieder ganz draussen ist. Wenn das Schicksal dann tatsächlich will, dass er sich von dir abwendet, dann wirst du nichts dagegen tun können. Aber dadurch, dass du jetzt schon Angst davor hast, hinderst du dich selbst daran, die momentane schöne Beziehung zu geniessen, und provoziert erst recht eine Trennung. Unsere Angst zieht oft das an, was wir befürchten.

    Außerdem bin ich total eifersüchtig
    Eifersucht hat noch nie eine Beziehung gerettet! Im Gegenteil. Es gilt das Gleiche, was ich oben schon gesagt habe: Wenn er sich von dir trennen soll, dann wird es geschehen, und deine Eifersucht kann den Prozess höchstens beschleunigen, bestimmt aber nicht verhindern.

    Aber ich hab keine ahnung WAS ich tun soll… wie ich an mir arbeiten soll!
    Das kann ich dir nicht in wenigen Sätzen sagen, auch funktioniert die „Arbeit an sich selbst“ nicht über Nacht, das sind immer lange Prozesse – Monate, Jahre.
    Aber die wichtigen Erkenntnisse hast du ja alle, wie gesagt. Im Kopf. Nun lebe sie! Das heisst konkret, dass du beispielsweise aufhörst, deine Angst und Sorge zu zeigen und darüber zu reden. Lebe so, als wären sie nicht vorhanden.
    Es ist völlig unnütz, wenn du dein Problem auf deinen Liebsten abzuwälzen versuchst, ihn mit hineinziehst. Das schadet eurer Beziehung nur. Diese Erkenntnis sollte dir die Kraft geben, darüber zu schweigen.

    Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr eure zweite Chance wahrnehmt und zusammen glücklich seid!
    Karin

  62. Halo Karin

    Ich möchte auch gerne etwas über die Selbstliebe schreiben. Ich habe nicht die Wahrheit gepachtet , lediglich schreibe ich aus meiner eigenen Selbsterfahrung .Die meisten Menschen verwechseln Selbstliebe mit Selbstverliebtheit , und das ist dann auch die Wurzel für fehlende wahre Selbstliebe. Von Doreen Virtue las ich mal „wie Innen so auch Aussen “ . Daraus lernte-und lerne ich , solange mein“ InnenVersum“ nicht aufgeräumt ist , kann auch mein“ ExoVersum“ nicht richtig funktionieren. So, nun verstehen aber die meisten Menschen ,daß es lediglich nur um unseren physischen Körper geht den wir im Spiegel betrachten ,gilt es zu lieben und fertig ist die erfolgreiche Selbstliebe. So funktioniert es aber leider nicht.Wahre Selbstliebe beginnt immer im Inneren. Wir müssen da hin wo es richtig weh tut in unsere eigene Hölle , in unseren Seelenkeller .den dort finden wir unseren zweiten körper der neben unserem physischen Körper existiert . ganz tief unten, nämlich unseren Emotionalkörper.Der Emotionalkörper ist der Körper im Körper , und es gibt ihn wirklich . Der Emotionalkörper ist die Müllhalde unserer Seele , oder unserer Psyche , ich weiss nicht genau wie man das nennt.Auf jeden Fall ist es so , daß wir im laufe unserer Kindheit und Erwachsenen Lebens ,Verhaltensweisen , Gedankendefinitionen , Denkmuster und Eigenschaften von uns , so programmiert haben ,um uns am besten der Welt verkaufen zu können , um Annerkennung , Akzeptanz und Liebe zu bekommen.Alle anderen Eigenschaften , Wesenszüge , sehensüchte , Bedürfnisse die uns kompletieren , aber nicht erwünscht waren , sperrten wir in den Seelenkeller , verschlossen die Tür und versteckten den Schlüssel.
    Da war jetzt dieses kleine, böse, beleidigte, beschämte, dicke, hässliche, stotterde, verpickelte, unaustehliche, freche, wütende, ängstliche, traurige, enttäuschte, traumatisierte Monsterchen im keller eingesperrt.Der Physische Körper wuchs herran und wir legten all unsere Energie darin um die erwünschten Eigenschaften und Talente weiterzuentwickeln , auszuschmücken und zu perfektionieren.Hauptsache in der Aussenwelt die wunderschöne Fassade aufrechtzuerhalten.Wir vegaßen aber , daß das Monsterchen , das wir einst erschuffen und ein Teil von uns ist , auch gross wurde.Waren die Schläge gegen die Kellertür anfangs noch schwach und zaghaft , erschütterten sie jetzt das ganze Seelen Fundament !HULK WILL ENDLICH RAUS !! LANGE GENUG HAST DU MICH EINGESPERRT ; ICH WILL JETZT MEINE AUFMERKSAMKEIT .DU HAST MICH ERSCHAFFEN GENAU SO WIE DEN ANDEREN DEN DU LIEBST ! ALSO WILL ICH JETZT AUCH GELEBT UND GELIEBT WERDEN ! RUMMS!!!

    Die ersten Symptome :Innere Unruhe , Unzufriedenheit , Born Out …….

    Genau hier beginnt die Arbeit jetzt mit der wahrer Selbstliebe . Bei mir hat es 37 Jahre gebraucht ,bis ich auf meinen Schmerzkörper , wie ihn Eckhard Tolle nennt , aufmerksam zu werden . Der Scherzkörper ist dein inneres Kind das verletzt wurde , und sich damals schwor nie wieder Schmerz zuzulassen , weil es so weh tut.Alle Gefühle die Schmerz erzeugten wurden im Seelenkeller verscharrt .Aber jetzt sind wir Erwachsen , wir sind stark genug alles auszuhalten, all das was unser inneres kind nicht aushalten konnte . Indem wir ihm all seinen Schmerz abnehmen , und ihn bedingungslos
    annehmen , befreien wir ihn aus dem Seelen keller.Wir verbinden uns mit ihm , weil wir zusammengehören , wir werden eins wir werden vollständig , wir heilen die Wunden .
    Wir visualisieren , wie wir liebevoll unser hässliches kleines böses inneres Kind umarmen , ganz fest drücken und ihm sagen es darf jetzt hier sein , wir kümmern uns jetzt und es braucht keine Angst mehr zu haben .

    Also lasst uns aufhören im aussen nach etwas zu suchen , was nur in uns zu finden ist . hören wir endlich damit auf unsere Fassade immer wieder neu zu verputzten . Immer mehr Make Up , Busen OPs ,Fettabsaugungen , Botox , Fitnesscenter , imme neue Partner weil unfähig Gefühle zu zeigen , klammern an Besitztümmer und an Menschen .Wir können von der Welt nicht erwarten daß sie uns liebt , wenn wir uns nicht selbst lieben.Nehmen wir uns endlich an mit all unseren Ecken und Kanten . „Lieber hasst man mich für das was ich bin , als daß man mich liebt für etwas daß ich niemals war “ (das hab ich glau ich hier auf deiner Seite gelesen Karin)

    Eine Sache noch! Wenn Ihr wahrhaftig und ehrlich zu euch selbst seid und damit anfangt mit euren Schatten zu arbeiten ,wie es Rüdiger Dahlke nennt , dann seid darauf gefasst , daß alles was ihr an euch hasst zuerst enorm an kraft und energie gewinnt .Ist doch klar , ihr öffnet die kellertür und lasst euren Schmerzkörper bzw. eure Schatten heraus . Die sind natürlich jetzt voll geladen . Haben einiges nachzuholen .Der Angst und Wut Schatten war bei mir extrem stark ausgeprägt als ich anfing anzunehmen , aufzumachen und losszulassen .Das waren Wesenszügen von mir die ich als Kind nie ausleben durfte.Dann gibt es noch den Neidschatten , den Eifersuchtsschatten , den ich bin hässlich Schatten , den Racheschatten , den Hasschatten , den streitsüchtigenschatten , den Schatten der Begierde den Schamschatten.
    Erst wenn wir unsere Schatten annehmen ,liebevoll JA zu Ihnen sagen ,sie integrieren zum Rest von uns werden wir frei , werden wir vollständig . Es ist ein Irrglaube zu denken schlechte Eigenschaften , die als schlecht von irgend einem system oder einer Gesellschaft als schlecht eingestuft werden
    müssten unterdrückt weden . Teile von uns die unterdrückt werden , werden zu perversen Monstern . Bestes Beispiel für mich ist immer noch die unterdrückung der Sexualität und das Zölibat bei kath.Priestern (……..)

    Ein Mensch der sich wirklich liebt , braucht keine Annerkennung in der Aussenwelt , er ruht in sich selbst , er ist mit sich im Reinen . Könnt ihr euch vorstellen was für ein verletztes innenres Kind unsere selbstverliebten Politiker haben , und diese verletzten inneren Kinder regieren über Millionen von Menschen . Das ist aber eine andere Geschichte

    liebt euch selbst , aber liebt euch für euch selbst nicht für die Augen der anderen , den im endeffekt bekamen wir vom lieben Gott nur uns selbst geschenkt , nur unser Leben , wir kamen alleine ,und gehen alleine , wir nehmen nichts mit .
    und dann wird uns Gott fragen : Was hast du mit meinem Geschenk nämlich dich selbst mein kind gemacht ? Hast du es
    geliebt , hast du es geschätzt und gewürdigt ? Hast du dich mal bei deinen Füssen bedankt , die dich so viele jahre von A
    nach B brachten , hast du dich bei deinen Händen bedankt , mit denen du diesen Text schreiben durftest ? hast du dich bei deiner Lunge bedankt das sie für dich atmet und sich niemals beschwert weil du rauchst mein Kind ? oder hast du dieses geschenk einfach weggeschmissen ? was werde ich dann antworten ??

    der Weg des Kriegers ist der Weg des Herzens

  63. @R.Vangelis: Eine sehr schöne Ergänzung zu Karins Texten und eine wunderbare Selbsterfahrung.
    Ich kann vieles nur bestätigen aus eigener Erfahrung. Mein Leben ist um so vieles reicher geworden. Jeden inneren Schmerz nehme ich bewusst wahr und lerne mich besser und besser kennen und schätzen. Meine Umgebung ist nicht länger verantwortlich dafür, ob ich mich gut oder schlecht fühle.

    Herzliche Grüsse
    Steffi
    ————————————
    (Byron Katie)
    „Ihre intimste Beziehung ist die, die Sie zu Ihren eigenen Gedanken haben.“

    „Wenn Sie anfangen, Ihre unwahren Gedanken über die Suche nach Anerkennung und das störende Verhalten, das daraus resultiert, wahrzunehmen, dann kann es vorkommen, dass Ihre Suche nach Anerkennung von selbst aufhört.“

  64. Ich habe jetzt erkannt, dass ich mich selbst nicht achte und liebe. Ich habe ständig das Gefühl nicht gut genug zu sein, sei es im Studium, in der Partnerschaft oder zu meinen Freunden. Mich quälen auch die Gedanken, ich bin nicht sexy, nicht intelligent und dass ich bisher nichts „cooles“ gemacht habe.. Immer wenn ich versuche meine Wünsche umzusetzen, tauchen noch mehr Probleme auf.

    Was mache ich falsch??

  65. Liebe Kim,

    du machst nichts falsch. Dass du wenig Selbstliebe und Selbstwertgefühl besitzt, ist nicht deine Schuld, das ist nicht dein eigenes Versagen. Meistens liegt der Grund in der Kindheit, manchmal auch in Ereignissen im späteren Leben.

    Allerdings vermischst du zwei Dinge, die nicht direkt etwas miteinander zu tun haben müssen: Dein Mangel an Selbstliebe und die Probleme beim Umsetzen deiner Wünsche. Ohne dass du konkret etwas zu diesen Wünschen und den auftauchenden Problemen erzählst, kann ich dir nichts dazu sagen.
    Nur so viel: Sogenannte Misserfolge, Rückschläge, Probleme kennen wir alle. Ein gutes Selbstwertgefühl hilft uns dabei, sie besser anzunehmen und mit ihnen umzugehen.
    Vielleicht führt dein Mangel an Selbstwertgefühl dazu, dass du diese Probleme zu sehr auf dein eigenes Versagen zurückführst, was möglicherweise überhaupt nicht zutrifft.

    Die Wünsche sind generell ein ganz anderes Thema. Dazu habe ich schon einiges geschrieben, ausser auf dieser Website, z.B. hier: http://www.karma-yoga.ch/?p=4

    Für dein Selbstwertgefühl kannst du etwas tun, aber es ist ein langer Prozess, das geht nicht über Nacht, und es bedeutet, an dir zu arbeiten. Mein Buch Karma Yoga und mein Monatsblatt Liebe dich selbst! können dir dabei nützliche Hinweise geben.

    Ich wünsche dir für deinen Weg zu mehr Selbstliebe viel Kraft und Geduld.
    Karin

  66. Liebe Karin,

    glücklich, auf Deiner Webseite gelandet zu sein, habe ich hier viel gelesen und mich in vielen der Kommentare wiedergefunden. Auch ich liebe mich nicht selbst und daher auch kaum einen anderen Menschen wohl so wirklich, obwohl ich mich sehr bemühe. Ich weiß recht genau woher diese Probleme kommen (Kindheit) und habe auch ebenfalls wie einige andere hier verstanden, wie alles zusammen hängt und dass es zwingend notwendig ist sich selbst zu lieben.
    Ich möchte es auch schaffen, weil ich weiß, dass sonst meine Beziehung kaputt geht und meine Kinder leiden. Meine zweijährige Tochter und ich „kämpfen“ fast täglich miteinander. Ich schaffe es nicht ihr das zu geben, was so wichtig für sie ist und sie zeigt mir unverstellt was sie davon hält. Manchmal habe ich das Gefühl ich habe sie schon verloren…
    Ich möchte mich selbst lieben. Mein Mann zählt mir fast täglich Dinge auf, die schlecht sind, oder die ich falsch mache und das macht mich unheimlich traurig, manchmal auch wütend. Meist falle ich dann jedoch in ein Loch und denke eben wieder, dass ich schlecht bin, dass ich falsch bin, dass man mit so jemandem nicht zusammen sein kann, etc.
    Wie kann ich es trotz der permanenten Konfrontation mit den vielen Dingen, die ich nicht richtig mache, schaffen in die Selbstliebe zu kommen, damit diese Todesspirale endlich gestoppt wird?

    Ich schreibe aus Deutschland, weswegen für mich leider therapeutische Empfehlungen in der Schweiz nicht in Frage kommen, aber vielleicht kannst Du mir trotzdem irgendwie helfen? Wie verhalte ich mich in dieser Situation richtig, wie kann ich mich trotzdem lieben? Und kannst Du evtl ein Buch dazu empfehlen – hast Du eins geschrieben?

    Ganz herzlichen Dank!!
    mandy

  67. Liebe Mandy,

    deine Tochter hast du bestimmt nicht verloren. Sie liebt dich, egal wie du dich verhältst und was du alles „falsch“ machst. Die Liebe des Kindes zu seiner Mutter erlöscht nicht so schnell!
    Und du liebst sie, ob du ihr das nun mehr oder weniger zeigst, ob du diese Liebe mehr oder weniger spürst. Mach dir darüber keine Sorgen.
    Ausser wenn wir bewusst und willentlich „böse“ handeln, verhalten wir uns ja immer so, wie wir es halt vermögen, wie wir selbst es gelernt haben; wir können doch gar nicht anders und wir wurden schliesslich zu dem gemacht, was wir sind, ohne unser eigenes Verschulden.
    Es genügt, dass wir uns bemühen, bessere Menschen zu werden, mehr können wir nicht tun. Und diesen Willen sehe ich bei dir ganz ausgeprägt und du hast bereits schon wichtige Erkenntnisse gewonnen.

    Ich finde es gut, dass es dich wütend macht, wenn dein Mann dir ständig sagt, was du alles falsch machst. Dazu hat er kein Recht und es zeugt nicht von einer grossen Selbstliebe seinerseits. Wäre er stärker in sich selbst geborgen, würde er dich stützen, ermuntern, er würde dir immer wieder sagen, was du gut machst – denn du machst ja auch vieles gut. Und nebenbei bemerkt: Er liebt dich nicht bedingungslos, nicht einfach so wie du bist, sondern hat Erwartungen an dich und Forderungen. Aber er ist halt auch nicht vollkommen, wie wir alle.

    Wir alle sind weit davon entfernt, perfekt zu sein, niemand ist perfekt. Und meistens kennen wir unsere sogenannten Fehler ja selbst, es ist nicht nötig, dass andere uns darauf aufmerksam machen. Und immer wieder schon gar nicht.
    Ich weiss nicht, wie gut die Kommunikation zwischen deinem Mann und dir funktioniert, aber du solltest ihn darum bitten, dir nicht immer Vorwürfe zu machen. Es wäre bestimmt sinnvoll, wenn er sich mit Selbsterfahrung und der eigenen inneren Entwicklung beschäftigen würde, denn ein Teil deines Problems kommt auch von seiner Seite. Vielleicht könntet ihr zusammen etwas machen. Wenn du bei Google z.B. den Begriff „Selbsterfahrung“ eingibst, findest du bestimmt auch Angebote aus der Gegend, in der ihr lebt. Oder etwas in Richtung „Paartherapie“ und ähnliche.

    Du bist ein wertvoller Mensch, der sich Gedanken um seine Lieben macht und Wege sucht, ihnen noch mehr zu geben. Sei dir dessen immer bewusst. Und lass dich durch die Aussagen deines Mannes oder anderer Menschen nicht in ein Loch ziehen, alle urteilen aufgrund ihrer eigenen erworbenen Muster, das hat nichts mit dir zu tun.

    Seine Selbstliebe zu finden und zu stärken, ist ein längerer Prozess und es bedingt, dass man an sich selbst arbeitet, manchmal auch über seinen Schatten springt.
    In meinem Buch Karma Yoga habe ich der Selbstliebe ein umfangreiches Kapitel gewidmet.
    Ferner könnte dir auch mein Monatsblatt „Liebe dich selbst!“ helfen, in dem ich Monat für Monat ein Thema aus dem Bereich der Selbstliebe und des Urvertrauens erläutere und jeweils einen konkreten Schritt für die innere Entwicklung vorschlage.

    Ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet.

    Alles Liebe,
    Karin

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