Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und mehr – eine Unterscheidung

Im Zusammenhang mit der Selbstliebe werden verschiedene Begriffe verwendet, die zum Teil synonym gebraucht werden, zum Teil feine Nuancen kennzeichnen. Nachfolgend sind sie kurz erläutert, wobei jeweils unterschieden wird zwischen der „richtigen“ Art der Selbstliebe, bei welcher wir stark und eigenständig sind, und der „falschen“ Art, die uns bestenfalls ein vorübergehendes, labiles Selbstwertgefühl verleiht.

Selbstbewusstsein
Richtig: Ich bin mir meines Selbst bewusst, „Selbst“ verstanden als Sein, Existenz, menschliches Wesen, auch als unsterbliche Seele oder göttlicher Funke (je nach Glaube).
Falsch: Ich bin mir bewusst, dass ich für andere interessant, schön, anziehend usw. bin.

Selbstvertrauen/Selbstannahme
Richtig: Ich vertraue mir selbst (meinem Höheren Selbst, meiner Seele, meiner inneren Stimme) und dass ich alles „richtig“ mache.
Falsch: Ich vertraue auf meinen Besitz, meine Eigenschaften, meine Fähigkeiten.

Selbstsicherheit
Richtig: Ich fühle mich in mir selbst sicher, geborgen; ich weiss, dass mir nichts geschehen kann, was nicht (am Ende) gut für mich ist.
Falsch: Ich beziehe meine Sicherheit aus äusseren Umständen, daraus dass andere mich brauchen, dass ich reich bin, eine Familie habe usw.

Selbstwertgefühl/Selbstachtung
Richtig: Ich weiss, dass ich wertvoll bin an sich, weil ich ein menschliches (Göttliches) Wesen bin mit einer unverwundbaren und unsterblichen Seele.
Falsch: Ich beziehe meinen Wert aus den Werten, die ich besitze, aus dem Lob und der Anerkennung anderer Menschen usw.

Quintessenz: Beziehe ich meinen Wert von aussen (Eigenschaften, Besitz, Verhalten, Umfeld und mehr), bin ich von der Aussenwelt abhängig und richte mich nach ihr anstatt nach den Wünschen meiner Seele.
Und es braucht nicht viel, diesen von der Aussenwelt (meinen Mitmenschen) geschaffenen Wert zu zerstören…

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2 Gedanken zu “Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und mehr – eine Unterscheidung

  1. Ja, ich habe meine Werte bisher von aussen bezogen, habe mich selber zu wenig geliebt. Das Resultat: ein Leben voller Enttäuschungen und Verlustängste und auch eine schmerzliche Trennung (als Folge davon). Die Homepage http://www.selbstliebe.ch ist eine wahre Fundgrube für Menschen, die sich (noch) nicht oder zu wenig selber lieben. Vielleicht schreibe ich mich auch in einen der angebotenen Kurse ein. Etwas kurios ist, dass ich erst mit 63 und nach diesem schmerzlichen Erlebnis zu dieser Einsicht gekommen bin. Doch die ‚Arbeit‘ steht noch bevor: zu lernen, sich selber zu lieben und von innen zu nähren.

  2. Lieber Willi

    Es ist schön, dass du zu wertvollen Einsichten gefunden hast – das Alter spielt dabei keine Rolle. Ich selbst habe auch erst mit 40, nach dem Tod (Verlust!) meines Lebenspartners angefangen, meine Selbstliebe zu suchen. Ich glaube, je älter man ist, desto mehr Lebenserfahrung hat man ja bereits, weshalb die Fortschritte auf einem Weg schneller eintreten.
    Ich glaube auch, dass das Schicksal, das Leben, das Göttliche (oder wie man es nennen will) uns im für uns richtigen Moment auf den Weg führt, den wir zu gehen haben. Und das ist halt für den einen Menschen mit 20, für einen anderen erst mit 60. Zu spät ist es jedenfalls nie!

    Es würde mich freuen, wenn du dich für einen meiner Kurse anmeldest!

    Herzlichst,
    Karin

    P.S. Ich habe deinen Nachnamen aus deinem Kommentar gelöscht, weil ich der Meinung bin, dass man im Internet keine persönlichen Daten bekanntgeben sollte. Falls du es nicht möchtest, werde ich ihn selbstverständlich wieder einsetzen.

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