Jesus erzählte die Parabel der verschiedenen Talente (Matthäus 25,14 ff.): Ein Mann gab seinen drei Knechten einen, zwei und fünf Goldanteile zum Verwalten – er verteilte sein Vermögen also „ungerecht“. Als er von seiner Reise zurückkehrte, erwartete und verlangte er allerdings auch nicht, dass alle drei gleich viel aus ihrem „Startkapital“ gemacht hätten.
Wir sollen das tun, was unseren Anlagen, unseren Fähigkeiten und unserer Kraft entspricht – nutzen, was wir besitzen, das ist genug, mehr können und sollen wir nicht tun! Wir neigen hingegen dazu, uns zu „übertun“, in unserem Bestreben, fremden Anforderungen zu genügen – oder all das zu bewältigen, was wir meinen, bewältigen zu müssen. Schaffen wir es nicht, plagt uns schlechtes Gewissen, die Empfindung, versagt zu haben…
Oft entspringen diese jedoch einem falsch verstandenen Pflichtgefühl, noch öfter der Angst, die Anerkennung und Wertschätzung unserer Mitmenschen zu verlieren, wenn wir ihre (vermeintlichen oder tatsächlichen) Erwartungen nicht erfüllen.
Machen wir uns doch zur Regel, stets das zu leisten, wozu wir imstande sind, was entsprechend unseren Kräften und der uns zur Verfügung stehenden Zeit möglich ist – nicht weniger. Aber auch nicht mehr!
Und vergessen wir dabei nicht, dass wir auch Zeit für uns selbst brauchen, wir ein Recht darauf haben – Zeit der Musse, und sei es nur um „faul“ herumzuliegen, einfach „zu sein“, ohne irgendetwas zu tun!
Noch etwas lehrt uns die Geschichte aus dem Evangelium. Wörtlich wird nämlich gesagt, der Mann habe seinen Knechten verschiedene Anteile gegeben „jedem nach seiner Fähigkeit“. Wir sind nicht alle gleich! Nicht gleich „schön“, „stark“, „intelligent“, „einfühlsam“ und mehr… Wir dürfen einen „Mangel“ an bestimmten Eigenschaften keinesfalls als Makel betrachten und schon gar nicht versuchen, ihn zu verheimlichen oder zu vertuschen. Stehen wir – vor uns selbst und vor den anderen – zu dem, was wir sind, hadern wir nicht, wenn wir nicht so gross, so stark, so schön, so intelligent sind wie gewisse Mitmenschen. Nehmen wir uns an, wie wir sind, mit unseren Stärken (die wir haben, auch wenn wir sie manchmal in unserem mangelnden Selbstwertgefühl nicht erkennen) und unseren Schwächen – so sollen wir sein, genau so und nicht anders. Und tun wir damit, was wir zu tun vermögen – genau das sollen wir tun und nichts anderes.
Schreiten wir hocherhobenen Hauptes durch das Leben, im (Selbst)bewusstsein, dass wir genau richtig sind!
Danke dass es dich gibt. Es ist so schön deine warme Umarmung zu spüren: es gibt mir Geborgenheit und tiefreichenden seelischen Frieden.
Danke nochmals!
Deine kleine Schwester die noch so viel von dir lernen möchte.
Wie schön, in meinem Alter noch ganz unverhofft eine kleine Schwester zu bekommen! Eine Seelenschwester, die mir so viel Wärme schenkt und mir so nah ist…
Danke, liebe kleine Schwester!