Das Leben ist so einfach!

Neulich sprach ich mit Ariane*, einer Freundin, über eine gemeinsame Bekannte, die gerade in einer Krise steckt – wobei deren Probleme, objektiv betrachtet, nicht wirklich schwerwiegend und durchaus erträglich sind, sogar relativ leicht lösbar wären.

Ariane sagte zu mir: „Warum machen es sich die Menschen bloss so schwer? Das Leben ist doch so einfach!“
Und das sagte die Mutter eines kleinen Jungen, der soeben ein Jahr lang mit Chemotherapie und intensiver Bestrahlung gegen eine extrem aggressive Krebserkrankung kämpfen musste und der noch nicht als definitiv geheilt gilt!

Die Dankbarkeit für jeden Tag, der ihr mit ihrem Kind zusammen geschenkt wird, spricht aus dieser Frau. Und das Urvertrauen, dass es so kommen wird, wie es sein soll. Kein Hadern mit dem Schicksal, kein Selbstmitleid – und ich weiss gut, wie oft sie im letzten Jahr immer wieder an ihre Grenzen stiess, wie sie kämpfen und stark sein musste.
Aber sie findet, das Leben sei einfach. Sie soll uns allen ein Vorbild sein, wenn wir uns jeweils von unseren Problemchen überwältigt, vom Leben ungerecht behandelt fühlen.

*Name aus Diskretionsgründen geändert.

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6 Gedanken zu “Das Leben ist so einfach!

  1. Liebe Karin,
    danke für Deinen Beitrag.
    Es ist wichtig, auf solche Dinge immer wieder hinzuweisen, indem man von Menschen erzählt, die ein „hartes“ Schicksal zu haben scheinen und damit augenscheinlich so gut umgehen können. Dies mag vielleicht auch den einen oder anderen auf seine vergleichsweisen Mini-Probleme hinweisen. Jedoch gibt es auch Menschen, die zwar vermeintlich so gut wie gar kein Problem haben und dennoch regelmäßig von Ängsten, Zweifeln, Sinnlosigkeitsgefühlen etc. geplagt sind. Hier liegt ja dann angeblich eine Krankheit vor wie Depression o.ä. Bei diesen Menschen löst so ein Beitrag eigentlich nur Schuldgefühle aus dahingehend, dass man sich doch selbst nur mal endlich zusammenreißen muss – schließlich gibt es Menschen mit „wirklichen“ Problemen, und selbst die finden das Leben einfach!
    Ich glaube, da muss man ganz klar unterscheiden, wo die Ursache des Leidens eigentlich liegt.
    Liebe Grüße sendet Dir
    Vera

  2. Danke, liebe Vera, für deinen Kommentar und deinen berechtigten Einwand.

    Wie wir Probleme empfinden, ist immer subjektiv. Was für den einen ein Problemchen ist, mag für den anderen ein Riesenproblem sein. Niemand darf sich anmassen, von aussen die Schwere eines Problems zu bewerten. Es zählt nur, wie der Betreffende selbst es empfindet.

    Wenn Ariane und ich im Gespräch über unsere gemeinsame Bekannte ihr Problem als „nicht schwerwiegend“ und „leicht zu lösen“ bezeichneten, so deshalb, weil es sich tatsächlich um eine Banalität handelt, die nichts mit Ängsten oder einer Depression zu tun hat: Eine Geschichte um Missverständnisse, weil die Beteiligten nicht klar sagten, was sie eigentlich meinten, sich gegenseitig beschuldigten, sich beleidigt und hintergangen fühlten undsoweiter undsofort.

    Und solche „Problemchen“ meinte ich in meinem Beitrag. Diese Problemchen, die wir nur mit ein bisschen Abstand betrachten müssten und mit etwas weniger egoischen Emotionen, um zu erkennen, wie banal oder gar inexistent sie sind.

    Herzlichst,
    Karin

  3. Hallo zusammen

    Im Endeffekt geht es nur um eins , und zwar ums
    Annehmen und um nichts anderes . Das schließt alles ein .
    Unvertrauten , Gleichmut , Gelassenheit . Wenn wir endlich
    akzeptieren dass wir kein Leben haben , sondern das Leben
    sind das sich wiederum durch uns lebt , dann stellen wir uns
    jedes mal wenn wir in Widerstand gehen mit den Gegebenheiten
    gegen das Leben . Wir sagen dann nein zum Leben !
    unser Verstand maßt sich an zu wissen wie das Leben läuft.
    Das Leben das Du bist und das durch dich gelebt werden will
    möchte jetzt eben diese Erfahrung machen . Schmerz , Trennung
    Sogar den Tod . Nimm es an es ist ein Geschenk , ganz gleich
    was dein Verstand dazu sagt . Nimm es an es wartet auf Dich
    versuche es nicht zu vertreiben , Du hast es einmal so gewollt .

    Der Weg des Kriegers ist der Weg des Herzens „

  4. Lieber Vangelis, wie Recht du hast! Ich kann jedem Satz zustimmen, den du schreibst. Aber einfach ist es halt nicht, wenn man gerade in Traurigkeit, Schmerz und anderen „leidvollen“ Empfindungen steckt… Da ist man so darin gefangen, dass man die spirituelle Wahrheit, das Licht vorübergehend nicht mehr sieht.
    Wir sollten für leidende Menschen deshalb viel Verständnis aufbringen und ihnen Trost spenden, so gut wir es können.

    Alles Liebe für dich, tapferer Krieger,
    Karin

  5. Hallo Karin , hallo zusammen

    Eine kleine Geschichte über das Leid ,
    Ein junger Mann Ende zwanzig und seine Familie .Also seine Frau ,seine Kinder seine Eltern seine Schwester sein Schwager die Kinder seiner Schwester . Eine richtige Großfamilie mit viel Potenzial und Tatendrang .Nach zwanzig Jahren Familienbetrieb in der Gastronomie beschließt die Großfamilie einen Traum zu verwirklichen ,und gemeinsam ein Haus zu bauen .Ein Haus in dem alle zusammen glücklich werden . Eltern , Großeltern , Enkel , Nichten , Neffen , Bruder , Schwester , Schwager . Der junge Mann Ende zwanzig willigt ein . Was für eine tolle Idee , was für ein tolles gemeinsames Projekt .Das Haus wurde gebaut , es wurde wunderschön einfach toll .Alles passte , alles war perfekt , alle redeten über die Familie und beneideten diese . Alles war wie in einem Traum , die perfekte Illusion .Die Jahre gingen so ins Land ,und diese Familie von der ich erzähle , war damit beschäftigt diese riesige Illusion aufrecht zu erhalten .Der Garten wurde immer pompöser die Autos immer dicker , die Geschäfte liefen echt gut ,das Ego übernahm die Kontrolle das Herz wurde verschlossen . Immer mehr materielle Werte mussten her um das Glück aufrecht erhalten zu können . Langsam aber sicher legte sich ein Schleier über das Haus dieser Familie , plötzlich merkte man oder glaubte zu wissen dass man sich garnicht so sehr liebt wie man anfangs dachte .Die Idee zwanzig verlorene Jahre durch die Gastronomie nachzuholen funktionierte nicht .Man war nicht mehr der selbe Sohn
    Die selbe Schwester der selbe Vater oder Mutter .Trotzdem !! Die Zeichen waren klar, glasklar , es musste etwas geschehen ! Nichts geschah ! Die Illusion war einfach zu süß , alle klammerten , niemand wollte loslassen , Hauptsache nach außen Friede Freude Eierkuchen . Immer weniger wurde geredet , immer mehr Kälte , Missgunst ,jeder ging seinen eigenen weg obwohl alle im gleichen Haus lebten . Nach vielen Ermahnungen schlug dann das Leben gnadenlos zu. Zuerst eskalierte die Situation mit den Eltern die so sehr von ihren Kindern enttäuscht waren weil diese ihr eigenes Leben leben wollten , dann bekam die Tochter Krebs , gleichzeitig ging ihr Mann fremd , und die Frau des junges Mannes Ende zwanzig erkrankt an schwere Depression .
    Ich kenne diese Familie von der ich erzähle sehr gut , den ich bin der junge Mann Ende zwanzig , mittlerweile Ende dreißig .
    Meine Schwester hat dann nochmals Krebs bekommen , kämpft um ihr Leben ,lässt sich noch nebenbei scheiden. Meine Frau nimmt Medikamente , die Besserung lässt jedoch auf sich warten ,die Kinder meiner Schwester haben’s richtig schwer , die werden in vielen Jahren sehr vieles aufarbeiten müssen ,jetzt verdrängen sie noch alles . Meine Eltern haben sich sehr beruhigt ,kümmern sich nur um meine Schwester.
    Das Leben wollte uns etwas Lehren .zuerst langsam und behutsam
    aber wir wollten einfach nicht lernen .Das Leben bringt dir immer genau das was du brauchst nicht das was du willst .Alles ist gut so wie es ist .Ich habe mich noch nie im Leben so echt gefühlt , so vollständig so verletzlich so nackt , ich lebe , das Leben ist Leid und ich nehme es an .Hab ich mich früher darüber gefreut dass ich was neues besitze , kann ich’s heute kaum erwarten mit meinem Hund
    In Wald zu gehen .

    Der Weg des Kriegers ist der Weg des Herzens

  6. Eine lehrreiche Geschichte mit einer beeindruckenden Einsicht deinerseits, lieber Vangelis!

    Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht, für dich selbst und um die Menschen in deiner Umgebung zu stützen und ihnen ein bisschen Licht zu bringen.

    Herzlichst,
    Karin

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