Unsere innere Welt

Mein neues Buch, der 4. Band der spirituellen Sonnwandeln-Reihe, mit dem Titel „Unsere innere Welt“ ist soeben erschienen.

Sonnwandeln_Band_4

Unsere innere Welt
Sonnwandeln Band IV
von Karin Jundt
nada Verlag
ISBN 978-3-907091-14-2
Paperback, 240 Seiten
EUR 19.00 / ca. CHF 23.00

Erhältlich in Buchhandlungen und Online-Shops.

Ich bin ja bekannt dafür, dass ich spirituelle Themen stets in einen konkreten Bezug zum gewöhnlichen Alltag stelle. So auch in diesem Band der Buchreihe. Dennoch geht es hier hauptsächlich um unser Innenleben – mit seinen förderlichen und hinderli­chen Eigenschaften.
Die Themen erstrecken sich vom Ego in seinem Denken und Füh­len über die Wünsche, die daraus entstehende Anhaftung und den damit zusammenhängenden Bereich der Bewertung und des Gleichmuts bis hin zur univer­sel­len Energie und den Aspekt von Krankheit, Gesund­heit und Hei­l.
Was die äusse­re Welt mit der inneren verbindet, ist die Acht­samkeit. Dazu biete ich mehrere Übungen zur Selbstbeobachtung und, wie in der gesamten Sonnwandeln-Reihe, konkrete Anregungen zur Änderung des eigenen Verhaltens im Alltag, nicht nur um spiri­tuell zu wachsen, sondern auch um das Leben freudiger und erfüllter zu ge­stalten. Die neuen Erkenntnisse lassen sich beim täglichen Ent­scheiden und Han­deln, im Umgang mit den Mitmenschen, zur Be­wäl­tigung von Heraus­for­de­rungen und Krisen laufend um­setzen.
Denn ich bin zutiefst davon überzeugt: Spiritualität ist nichts Asketisches, Weltfremdes und erfordert keinen Rückzug aus dem „normalen“ Dasein und stundenlanges Meditieren, wie es östliche Religionen zum Teil vermitteln. Ebenso wenig ist es nötig, sich in diesem Leben zu bescheiden, gar zu leiden, um dann im Jenseits die ewige Glück­seligkeit zu erlangen, wie gewisse christliche Richtungen es nahe­legen. Nicht das äussere Leben ist der Maßstab für Spiritua­lität, sondern die innere Haltung.

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Es grated nöd ales und es verheit nöd ales

Das Obst, vor allem meine Frühstücksäpfel, kaufe ich immer bei einem Obstbauern in meiner Nähe, der Kirsch-, Birn-, Apfel-, Zwetschgenplantagen und Rebberge besitzt und auch Beeren anpflanzt.

Als die Obstbäume bereits Knospen entwickelt hatten, dieses Jahr dank dem milden Winter und dem sonnigen Frühjahr rund zwei Wochen früher als sonst, gab es doch wieder einige frostige Nächte. Ich fragte die Bäuerin, ob das den Bäumen nun geschadet habe und sie dieses Jahr deshalb mit Ernteeinbussen rechne.
Sie antwortete mir, dass es jedes Jahr, einmal hier, einmal dort, Schäden gebe, sei es nun Frost, später Schnee, Hagel, zu viel oder zu wenig Regen…

Und sie fügte einen wunderbaren Satz hinzu, der nicht nur für Bauern, sondern für uns alle und alles im Leben gilt: „Es gratet nöd ales und es verheit nöd ales“ (Es gelingt nicht alles und es misslingt nicht alles).

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Wünsche und Ziele

Wunschlos glücklich sind wir nur dann, wenn wir wunsch-los sind, also keine Wünsche haben.
Das war – und ist – eine der Weisheiten, nach denen ich zu leben versuche. Und doch… in letzter Zeit sind in mir einige Wünsche aufgekommen, ungefragt, und ich habe sie nicht unterdrückt, sondern in Gedanken weitergesponnen zu Plänen und Zielen, verknüpft mit Hoffnungen.

Gut, meine „Weisheit“ hat noch eine Ergänzung, denn es ist unrealistisch, dass wir nie Wünsche haben, uns keine Ziele stecken. Nicht die Wünsche an sich sind schädlich, sondern die Erwartungen, die wir damit verbinden.
Mit anderen Worten: Unglücklich macht uns nicht das gesteckte Ziel, sondern es nicht zu erreichen. Die Frustration, die Enttäuschung, der Verdruss, falls die erhofften Resultate nicht eintreffen, schaffen die Unzufriedenheit. Nicht die Wünsche, vielmehr unsere Einstellung müssen wir folglich ändern. Wir streben etwas Bestimmtes an, setzen diesen Willensimpuls – als eine Energieform, die wir aussenden –, und dann lassen wir los! Wir machen uns bewusst, dass die Früchte dieses Impulses und unseres Handelns nicht von uns abhängen, sondern so reifen, wie es ein Höherer Wille, der göttliche Plan, bestimmt. Wir vertrauen darauf, dass im richtigen Zeitpunkt alles so eintritt, wie es gut für uns ist, damit wir lernen und uns weiterentwi­ckeln. Wir bemühen uns zwar und lassen uns nicht träge treiben, geben die Erwartungen aber sofort auf und sind bereit, jedes Ergebnis anzunehmen.

Ein Wunsch oder ein anvisiertes Ziel soll ein Impuls sein, den wir frei­setzen und sich selbst überlassen – wie eine Kugel, die wir anstossen und die dann unvorhersehbar ihren Lauf nimmt. Ob sie in der Wiese zum Stillstand kommt, in einen Teich fällt oder mitten auf der Strasse liegen bleibt, entzieht sich unserer Macht, und alles ist uns gleich recht.

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Sein Urvertrauen „vergessen“?

Kennt ihr das auch? Da ist man recht gefestigt in seinem Urvertrauen und Gleichmut, so schnell kann einen nichts erschüttern – bis dann eine „emotionale Ausnahmesituation“ eintritt und man alles vergisst. Vor nicht allzu langer Zeit mir passiert, zum ersten Mal seit Jahren. Und es hat immerhin ganze vier Tage gedauert, bis ich mich selbst wieder gefunden habe.

• Ich habe vergessen, dass alles, was geschieht einen Sinn hat.
• Ich habe vergessen mich zu fragen, was ich aus der Situation lernen soll.
• Ich habe vergessen, dass mir alles gegeben wird, was ich brauche.
• Ich habe vergessen, dass alles nur zu meinem Guten ist, langfristig gesehen.
• Ich habe vergessen, dass kein Unterschied besteht zwischen dem sogenannt Angenehmen und dem sogenannt Unangenehmen, zwischen Freude und Leid.
• Ich habe vergessen, die Situation dankbar anzunehmen.
• Ich habe vergessen, die Ergebnisse der Taten dem Göttlichen zu überlassen.
• Ich habe vergessen, um Einsicht und Gelassenheit zu beten.
• Ich habe vergessen, das Göttliche um Hilfe anzurufen.
• Ich habe vergessen, dass meine Zukunft voller Licht und Freude ist.
• Ich habe vergessen, dass sich vor mir alle Türen öffnen werden.

Ich habe alles vergessen, was mich sonst durch meinen Alltag und alle schwierigen Situationen trägt. Ja, das kann passieren. Und ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie man es vermeiden könnte. Wisst ihr es? Dann erzählt über eure Erfahrungen! Alle LeserInnen dieser Website, ich eingeschlossen, freuen sich darüber.

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Die Bedürfnisse befriedigen?

Es wird uns – von Psychologen und Lebensberatern ebenso wie von guten Freunden und Bekannten – oft gesagt: Du musst lernen, deine Bedürfnisse wahrzunehmen und zu befriedigen, sonst wirst du unglücklich.

Ja, es ist wichtig für uns zu wissen, was wir möchten und was nicht, was für uns von Bedeutung ist und was nicht.
Unsere Bedürfnisse befriedigen, auch uns unsere Wünsche erfüllen – dagegen ist ebenfalls nichts einzuwenden. Sofern es in unserer Macht steht. Essen, wenn ich Hunger habe, schlafen, wenn ich müde bin, Freunde treffen, wenn ich Lust dazu verspüre. Nein sagen, wenn ich etwas nicht tun will, meine Arbeitsstelle kündigen, wenn sie mich nicht mehr befriedigt, auf das Krafttraining verzichten, wenn ich gerade nicht mag.
Doch schon bei solchen einfachen, alltäglichen Bedürfnissen ist es nicht immer möglich, sie zu befriedigen. Ich kann mich nicht hinlegen und schlafen, wenn ich mich gerade in einer Sitzung befinde. Meinen Job mir nichts dir nichts aufzugeben, ohne einen neuen gefunden zu haben, hängt von den finanziellen Verhältnissen und den Verpflichtungen ab.
Unberechenbar, ja manchmal gar unmöglich, wird es mit dem Befriedigen meiner Bedürfnisse, sobald andere Menschen darin verwickelt sind oder äussere Umstände mitspielen. Wie könnte ich die ersehnte Reise machen, wenn Vulkanasche in der Luft den Flugverkehr lahmlegt? Wie mir meinen Kinderwunsch erfüllen, wenn ich einfach nicht schwanger werde? Mein Bedürfnis nach Liebe stillen, wenn ich den richtigen Partner nicht finde? Eine harmonische Ehe leben, wenn mein Mann unzuverlässig, untreu, gewalttätig, verlogen, verschwenderisch oder faul ist?

Es gibt Dinge im Leben, die wir nach unseren Wünschen gestalten können, viele mehr aber, bei denen wir nicht die Macht dazu haben. Wäre es also nicht sinnvoller, unsere Bedürfnisse wohl wahrzunehmen, uns dann aber damit auseinanderzusetzen und diejenigen abzulegen, bei denen wir nicht die Möglichkeit haben, sie zu befriedigen? Anstatt uns in Kämpfe zu verstricken, die uns unglücklich machen?

Wenn wir die Energie, die wir in solche Kämpfe und krampfhafte Bemühungen stecken, dazu verwenden, mehr Urvertrauen und Gleichmut zu erlangen, werden wir im Leben bestimmt glücklicher!
Vertrauen wir darauf, dass wir genau das bekommen, was gut für uns ist. Dass uns nichts gegeben wird, was (am Ende) nicht gut für uns ist.
Leben wir – im Kleinen wie im Grossen – nach der alten Weisheit: Ich verändere, was ich verändern kann; ich akzeptiere mit Gelassenheit, was ich nicht verändern kann; und ich bemühe mich aufrichtig darum, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Und denken wir auch immer daran: Wir können nie andere Menschen verändern, sondern nur uns selbst.

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Zwei Wege, mit äusseren Umständen umzugehen

Angeregt durch die Kommentare von Lisa (siehe hier), schreibe ich heute einige kurze Betrachtungen zum Umgang mit äusseren Umständen.

• Wenn ich mit einer Situation unglücklich bin, sollte ich mich darum bemühen, etwas daran zu ändern.

• Es gibt äussere Umstände, die ich nicht ändern kann, beispielsweise den Tod eines geliebten Menschen, und es gibt andere, bei denen es in meiner Macht liegt, etwas zu unternehmen.

• Wenn ich die äussere Situation ändern kann, bleibt die Frage, ob ich es auch will und den Mut dazu habe. Natürlich auch, ob es wirklich sinnvoll ist… Diese Entscheidung kann mir niemand abnehmen und es ist ratsam, dabei nicht allzu sehr auf andere zu hören, sondern nur auf mich selbst.

• Etwas ändern – und damit wieder glücklicher werden – kann ich jedoch immer!
Weg 1: Wenn es möglich ist, verändere ich die äussere Situation, mit der ich nicht zufrieden bin. Dabei vertraue ich darauf, dass in jedem Fall alles zu meinem Guten kommt: Es gibt keine Fehler, nur Erfahrungen! Und nichts ist für die Ewigkeit. Ich habe jederzeit das Recht, meine Entscheidung zu überdenken, zu ändern und eine andere Richtung einzuschlagen.
Weg 2: Wenn ich die äusseren Umstände nicht beeinflussen kann – weil es nicht in meiner Macht steht oder weil ich es nicht will, nicht wage, nicht für sinnvoll halte –, bleibt mir die Möglichkeit, meine innere Position zu ändern. Nicht selten machen wir uns nämlich selbst unglücklich, weil wir unrealistischen Vorstellungen und Träumen nachhängen, uns mit unabänderlichen Gegebenheiten nicht abfinden wollen, weil wir zu ungeduldig sind und aus vielen anderen Gründen, die einzig in uns selbst liegen. Mit etwas mehr Urvertrauen und vor allem mit mehr Gleichmut (Gelassenheit) würden wir uns das Leben wesentlich leichter machen! (Zum Thema Gleichmut siehe z.B. hier, hier und hier).

Welcher Weg in welcher Situation einzuschlagen ist, kann – wie gesagt – nur jeder Mensch selbst für sich entscheiden. Wichtig ist, etwas zu unternehmen, um wieder glücklicher zu sein! Das liegt immer in unserer Macht. Und halten wir uns dabei an das bekannte Gebet:

Lieber Gott,
Gib mir den Mut zu ändern, was ich ändern kann,
Die Kraft auszuhalten, was ich nicht ändern kann,
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

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Die Sorge um geliebte Menschen

Es ist durchaus natürlich – und im Grunde genommen eine gute menschliche Eigenschaft –, dass wir uns um unsere Lieben Sorgen machen. Obwohl mein Urvertrauen recht stark ist, passiert es mir auch immer wieder einmal.

Es ist vor allem die Ungewissheit, die uns jeweils zu schaffen macht. Mit Tatsachen können wir uns eher abfinden, sie annehmen, uns vielleicht sogar bemühen, die Situation zu ändern. Wenn beispielsweise ein Familienmitglied ernsthaft erkrankt, können wir uns damit auseinandersetzen, ihm stützend zur Seite stehen, für den Kranken beten, vielleicht sogar lernen, etwas Gutes darin zu erkennen…
Aber wenn wir einen nahestehenden Menschen um drei Uhr erwarten und er, bekannt für seine Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, ist um fünf immer noch nicht da, hat sich nicht gemeldet, beantwortet unsere Anrufe auf das Handy nicht… dann fangen wir an, uns Sorgen zu machen, uns womöglich auszumalen, was alles passiert sein könnte. Meistens ist aber nichts passiert, und es löst sich später alles mit einer plausiblen Erklärung auf.

Es ist nicht einfach, an unserem Urvertrauen zu arbeiten, wenn unsere Sorge tatsächlich begründet ist, weil sich ein geliebter Mensch in einer schwierigen Situation – welcher Art auch immer – befindet.
An unserem Urvertrauen arbeiten wir leichter bei diesen alltäglichen Begebenheiten, bei denen wir uns unnötig Sorgen machen. Wir können dabei wie folgt vorgehen:
• Sobald wir wahrnehmen, dass Sorge aufkommt, bemühen wir uns, diese nicht zuzulassen. Wir können sie beispielsweise bildhaft in uns sehen als dunkler Fleck (dort wo wir die Sorge spüren), sie packen und aus uns hinauswerfen. Das müssen wir möglicherweise mehrmals tun, falls sie immer wieder zurückkehrt.
• Zudem versuchen wir, den Teil in uns, der sich Sorgen macht *, davon zu überzeugen, dass es unnötig ist, indem wir ihm sagen und falls erforderlich forwährend wiederholen: „Alles hat einen Sinn, es kommt stets alles, wie es gut ist. Es kann nichts geschehen, was nicht für X bestimmt ist und ihn auf seinem Lebensweg weiterbringt. Ich bin voller Zuversicht und Vertrauen in die höhere Führung.“
• Wenn das nicht hilft, stellen wir uns der Sorge. Wir akzeptieren, dass sie da ist, wir versuchen, sie nicht länger als eine unangenehme, leidvolle, schmerzhafte Empfindung wahrzunehmen, sondern als Tatsache, mit der wir leben und die wir einfach aushalten. Oft verschwindet sie von selbst, sobald wir ihr „ins Gesicht schauen“ und sie willkommen heissen, anstatt sie als lästigen Eindringling zu betrachten, den wir so schnell wie möglich loswerden wollen.

* Wir bestehen ja aus verschiedenen Ichs, die nicht alle gleich „denken“ und „fühlen“. Unser Verstand weiss beispielsweise, dass die Sorge unbegründet ist, unser emotionales Ich hingegen schwelgt in den beunruhigendsten Vorstellungen.

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Die Angst um den Arbeitsplatz

Ich veröffentliche heute eine Frage eines Lesers meiner Schriften, weil sie gut in die momentane Krisenzeit passt, in der viele Leute Angst um ihren Arbeitsplatz haben.

Frage:
Mit meinen „fassbaren“ Ängsten werde ich ziemlich gut fertig, aber als Familienvater gelingt es mir nicht, meine Existenzangst loszuwerden. Ich befürchte, meinen Job zu verlieren und nicht mehr für meine Familie sorgen zu können. Ich bin mir zwar bewusst, dass meine Angst auch nichts nützt, aber sie ist ständig bei mir, ich kann ja die Verantwortung für meine Frau und meine Kinder nicht einfach abschütteln…

Antwort:
Das ist eine Angst, die in der einen oder anderen Form sehr viele Menschen plagt, und sie ist umso bedrohlicher, wenn es uns weniger um uns selbst als um unsere Lieben geht. Hier gibt es tatsächlich kein anderes Rezept als das Vertrauen zu finden, dass alles so kommt, wie es für alle Beteiligten richtig ist, und in diesem Vertrauen dann alles anzunehmen, seien es auch schwere Zeiten, finanziell, sozial, zwischenmenschlich. Handle ruhig, wie du es in dir spürst und sei dir in jedem Moment bewusst, dass du keinen Einfluss auf die Früchte deines Tuns hast; somit besteht auch deine Verantwortung deiner Familie gegenüber nur darin, dein Bestes zu geben (was du ehrlich für dein Bestes hältst, ein objektiv Bestes existiert nicht!). Eine weiter gehende Verantwortung für das Schicksal deiner Frau und deiner Kinder trägst du nicht – oder weisst du etwa, was im Kosmischen Plan für sie vorgesehen ist, welche Erfahrungen sie in diesem Erdenleben machen und was sie dabei lernen sollen? Du kannst sie, selbst wenn du dein Bestes gibst, nicht davor bewahren.
Darin liegt das „richtige Handeln“: sein Bestes tun und dann loslassen, die daraus entstehenden Folgen (seien sie sogenannt angenehm oder unangenehm) dem Höheren übergeben. Sonst riskierst du, mit dieser Angst und der Bürde deiner vermeintlichen Verantwortung, nicht du selbst zu sein, nicht das zu leben, was in deinem Lebensplan vorgesehen ist.
Mit der Angst im Nacken den Job zu verlieren, wirst du stets tun, was man von dir verlangt, vielleicht sogar Unrechtes, jeden tyrannischen Chef aushalten, Überstunden und Stress akzeptieren, auch zulasten deiner Familie, Ungerechtigkeit und Demütigung widerstandslos schlucken – und dennoch ständig um deinen Job bangen! (Nebenbei bemerkt: Es gibt nur Tyrannen, weil es Menschen gibt, die sich tyrannisieren lassen.) Du bist aber auch dir selbst gegenüber verantwortlich (wir reden hier nicht einmal von Menschenwürde!), deinem Höheren Selbst. Du darfst dich gegen Ungerechtigkeit auflehnen, dich quälendem Druck widersetzen und du brauchst die Konsequenzen nicht zu fürchten: Du vertraust in die Vorsehung.
In diesem Zusammenhang muss allerdings ein weiterer Aspekt angesprochen werden: Der Gleichmut. Wenn unser Handeln von Gleichmut geprägt wird, empfinden wir keinerlei negative Emotionen wie Wut, Demütigung, Frustration und ähnliche, sondern sehen die Situation und die Beteiligten von einer höheren Warte aus, schauen hinter die illusorische Erscheinung auf die Beweggründe der einzelnen Personen, auf die für uns zu lernende Lektion usw. Wir schaffen es dann sogar, dem Gegenüber mit einem gewissen Wohlwollen zu begegnen, und unseren positiven Gedanken wohnt die Kraft inne, den anderen Menschen und die Situation zu verändern.
Die Entscheidung, was in welcher Situation das Richtige ist, lässt sich für einmal klar definieren: Immer wenn Angst unser Verhalten bestimmt, kann es nicht richtig sein. Empfinden wir hingegen Gleichmut, ist selbst ein Verhalten richtig, das, oberflächlich betrachtet, als nachgiebig und feige wirken könnte.

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Urvertrauen aufbauen

Einige Alltagsübungen, mit denen wir an uns arbeiten können, um unser Urvertrauens aufzubauen oder zu stärken.

• Jedesmal wenn mir etwas widerfährt, was mir nicht passt (auch und vor allem „banale“ Alltagsbegebenheiten), mache ich mir bewusst: Es hat bestimmt einen Sinn, auch wenn ich ihn nicht augenblicklich sehe – Ich nehme es an – Was kann ich daraus lernen? Oder auch: Es ist doch nicht so wichtig – Ich habe getan, was ich konnte, und es ist halt anders herausgekommen, es ist gut wie es ist – Ich vertraue darauf, dass es für mich das Richtige ist.
• Jedesmal wenn ein Ereignis mir gefällt, emfpinde ich Dankbarkeit dafür und mache mir bewusst: Es hat bestimmt einen Sinn, auch wenn ich ihn nicht augenblicklich sehe – Ich nehme es dankbar an – Was kann ich daraus lernen? Oder auch: Es ist am Ende doch nicht so wichtig, auch wenn es anders herausgekommen wäre.
• Ich gehe in jede Situation hinein mit der Überzeugung: Egal wie es kommt, es ist gut, es ist das Richtige für mich, ich vertraue, dass ich daraus neue Erkenntnisse gewinne, die mich in meiner Entwicklung weiter bringen. Und egal wie es kommt, ich mache niemanden dafür verantwortlich, weder mich noch andere Menschen noch „die Umstände“, ich verzichte auf jede Schuldzuweisung im Bewusstsein, dass mir nichts geschehen kann, was nicht für mich bestimmt ist.

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Al-hamdu lillah!

Die Araber sagen in jeder Situation „al-hamdu lillah“ (= Lob sei Gott, im Sinne unseres „Gott sei Dank“), egal ob eine Katastrophe geschehen ist oder ob sie im Lotto gewonnen haben.

Das können wir uns zum Vorbild nehmen, vertrauen wir doch darauf, dass alles, was uns geschieht, zu unserem Guten ist. Versuchen wir also, für alles dankbar zu sein, angefangen bei den „selbstverständlichen“ Kleinigkeiten und danken wir für alles, was uns gegeben wird. Beispiele: für das Essen, das vor mir auf dem Tisch steht; für den Spaziergang, den ich mache; für das Gespräch, das ich mit jemandem führe; und mehr dergleichen.

Nicht ganz so einfach fällt es uns, wenn wir das uns Zugefallene nicht mögen und am liebsten vermieden hätten, beispielsweise eine Kränkung, die wir gerade einstecken mussten, die Erkältung, die uns plagt, die Entlassung von der Arbeitsstelle, der Verlust der Brieftasche und mehr. Doch gerade in diesen Situationen zeigt sich unser Urvertrauen! Und das Unangenehme wird gleich leichter zu ertragen, wenn wir uns ins Bewusstsein rufen, dass es bestimmt einen Sinn hat und sich am Ende alles zum Guten wenden wird.

Diesen Dank können wir jedes Mal bewusst in Gedanken aussprechen, mit der Formulierung, die für uns persönlich stimmt – es braucht nicht auf Arabisch zu sein! – beispielsweise: Danke lieber Gott für…, Danke Göttliche Mutter für Deine Gabe, Danke ihr höheren Mächte für…, oder mit anderen Worten. Dabei bemühen wir uns, diese Dankbarkeit auch wirklich zu spüren, selbst wenn das „Geschenk“ uns Leiden oder Traurigkeit gebracht hat; damit fördern wir auch unseren Gleichmut gegenüber jeder Situation, in der wir uns gerade befinden.

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